Veröffentlicht: 08.06.2019
Nachdem wir drei Stunden Fußmarsch am Ufer des Tejo, sowie durch einige Wohngebiete von Lissabon hinter uns hatten, zweifelten wir stark an der immer so schönen Beschreibung der Stadt. Bis auf den majestätischen Turm von Belém und einem begehbaren Denkmal für die großen Helden Portugals waren uns bisher nur heruntergekommene Wohnhäuser, dreckige Straßen und ein paar ungesund aussehende Tauben begegnet.
Das große Denkmal der Entdeckungen, an dessen Spitze sich Heinrich der Seefahrer befindet, lädt dazu ein, einen tollen Blick über die Stadt zu genießen. Während sich bei dem einzigen Fahrstuhl eine lange Schlange bildete, hatte ich die Treppe ganz für mich alleine. Ein mulmiges Bauchgefühl bekam man auf dem 52m hohen, durch den Wind schwankenden Gebäude schon, aber die Aussicht war fantastisch. Im Vordergrund sah ich den Hafen am Tejo und weiter hinten die Ponte 25 de Abril, eine gigantisch große, rote Brücke.
Dieses Erlebnis vermittelte uns schon wieder einen besseren Eindruck der Hauptstadt Portugals und es folgten weitere postitive Erlebnisse. Wir waren in einem schnuckligen Café, wo wir es uns mit Schokoladen-Karottenkuchen und Iced Latte gut gehen ließen. Dann schlenderten wir durch die schmalen Gassen und sahen auch die denkmalgeschützte Standseilbahn an uns vorbeisausen. Außerdem kamen wir an tollen Street Art Kunstwerken vorbei, die sofort fotografiert werden mussten. Ich glaube der Rückweg war noch ein wenig anstregender als der Hinweg, aber der Marsch hat sich gelohnt.
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Peniche. Wir radelten einmal quer durch die Stadt und machten auch eine "Mini-Wanderung", von der ich einfach mal die Bilder sprechen lasse :)
Unser nächstes Ziel war Nazaré, die Stadt mit den größten Wellen der Welt, was wir jedoch nicht mal ansatzweise mitbekommen haben. Ich denke, dass wir einfach zur falschen Jahreszeit da waren. Schade! Dennoch hat die Stadt seinen Charme. So wie in vielen portugiesischen Städten wird auch hier an jeder Ecke Fisch gegrillt. Die frisch gewaschene Wäsche, die die Bewohner aufgehangen hatten wurde dann gleich mit geräuchert.
Als wir am Strand entlang spazierten, legten wir eine kleine Pause ein und schauten uns Beach Soccer an. Dort spielte gerade Russland gegen die Ukraine. Da man kostenlos zuschauen konnte, ließen wir uns unsere Chance nicht entgehen und schauten eine Weile zu. Das Spiel hatten wir interessanter erwartet, dafür war aber die Stimmung großartig! Die Portugiesen fieberten richtig mit und wir waren mitten im Geschehen.
Dass wir keine gigantischen Wellen gesehen hatten war zwar ein bisschen traurig, jedoch gibt es noch viele andere Dinge zu bestaunen. Unser nächstes Ziel dafür war Aveiro, wo wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus kamen.
Die Stadt erinnert mit ihren vielen Grachten an Venedig oder Amsterdam. Auf dem Wasser schipperten bunte Boote und auch die buckligen Brücken und majestätischen Kanäle tragen zu einem ganz besonderen Flair bei.
Aber auch davon mal ganz abgesehen, hat die Stadt alles was man sich nur wünschen kann. Eine Shoppingmeile mit Kleidungsgeschäften, Sportartikeln und Schuhläden. Außerdem war alles sehr sauber, was wir bisher auch nicht in jeder Stadt so erlebt haben. Und schlussendlich hat die Wasserstadt auch noch einen wunderbaren saftig grünen Park. Wir kommen bestimmt noch einmal wieder!