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9. Beitrag - Les Trois Cascades à Hell-Bourg

Veröffentlicht: 06.09.2023

Da ich diesen Mittwoch noch keine Uni habe, möchte ich eine Wanderung machen. Allerdings wollte ich ungern alleine los und meine aktuelle Freundesgruppe war durch die Wanderung am 02.09. noch zu traumatisiert um mich zu begleiten. Also schrieb ich in die Erasmus-WhatsApp-Gruppe (große Überwindung ehrlich gesagt) und fragte, ob jemand Lust hätte mitzukommen.

So kam es dann, dass Isa und ich heute um 06:30 bzw. um 07:15 in den Bus stiegen und ca. 2 Stunden nach Hell-Bourg fuhren. Das liegt im Osten und ist ein kleines Dorf bei Salazie, einem der drei Talkessel.

Die Fahrt mit der L83 ab Saint-André war dann mal wieder absolut amüsant, denn es ist ein normalgroßer Linienbus die enge Straße zu Hell-Bourg hochgefahren was teilweise wirklich sehr eng war. Hier ist es daher auch üblich vor einer Kurve zu hupen, damit sowohl Bus- als auch Auto-  und LKW-Fahrer wissen, dass ihnen jemand entgegenkommt und sie langsam machen müssen. Dieser kleine Todesritt hat sich aber sofort rentiert, denn die gesamte Strecke entlang sieht man nur die steilen Berge, Felswände, sattes grün und unzählbar viele kleine bis große Wasserfälle.

Dazu ein Fun Fact: Auf dieser Strecke gibt es einen Wasserfall der auf die Straße fällt, weshalb dort das offizielle Warn- und Straßenschild "Pisse en l'air" steht.

Als wir dann in Hell-Bourg ankamen begrüßte uns auch direkt diese Aussicht:

Wir haben dann zuerst die ancien therme de Salazie angesehen, die Ruine eines Thermalbades aus den 1930ern.

Dann haben wir uns weiter auf den Weg zum Trois Cascades gemacht. Dieser war nicht sonderlich lang, dafür aber enorm steil (fast durchgehend 30-33% Steigung!!). Durch die gemachten Höhenmeter haben wir allerdings nochmal einen klasse Blick auf die Berggipfel werfen können:

Als wir dann dachten, den Wasserfall erreicht zu haben, waren wir etwas enttäuscht: Man konnte ihn von unserem Standpunkt kaum sehen und der weitere Weg war durch einen Zaun abgesperrt........ jedoch nicht sonderlich gut, so dass wir dort einfach trotzdem lang sind und so tatsächlich fast schon im Wasserfall stehen konnten. Dieser Wasserfall heißt übrigens Trois Cascades da sich sein Wasserfluss quasi in drei einzelne Ströme aufteilt.

Zwischenanmerkung: Wie groß ist denn bitte Bambus????

Als wir dann über den Rückweg wieder nach Hell-Bourg gelangten beschlossen wir spontan, unsere Wegzehrung nicht zu verbrauchen sondern stattdessen in einem wunderschönen Restaurant kreolisch essen zu gehen. Ich hatte keinen großen Hunger und so bestellte ich nur den Vorspeisenteller Assiette créole. Darauf befanden sich Samoussa, Bonbon piment,  accras de moru und noch etwas, das ich nicht identifizieren konnte. Es war wirklich super lecker!

Danach haben wir uns noch ein wenig umgesehen, eine Kirche besichtigt, die Touri-läden unsicher gemacht und, rein zufällig, eine Confiturerie gefunden, die erst 2o Tage lang existierte! Dort musste ich natürlich sofort Startkapital spenden und habe dem überaus freundlichen Verkäufer ein Glas Confiture Salazie Chouchou Goyave abgekauft. Ob das die 5€ wert war, wird sich noch zeigen :)


Als letzter Tagesordnungspunkt stand dann die Besichtigung des Maison Folio auf dem Plan. Diese Villa ist noch aus der Kolonialzeit und wurde von den jetzigen Besitzern nach traditioneller Architeektur renoviert und restauriert. Das Innere des Hauses ist mit antiken Möbeln eingerichtet und weist die Merkmale der bürgerlich-kreolischen Hütten auf (Zitat Google: "Veranda, Symmetrie der Räume, kreolische Decke, Boden und Lambrequin").

Während das Innere des Hauses auch sehr beeindruckend war, hat mich besonders der Garten umgeworfen. Ich fühlte mich wie in einem botanischen Garten und einem Urwald gleichzeitig.

Im Garten des Maison Folio


Garten und Eingang des Maison Folio

Nach dieser Besichtigung ging es dann mit dem Bus zurück nach Saint-Denis. Die Rückfahrt verlief sehr unspektakulär, bis plötzlich mehrere Polizeibeamte auftauchten und den Bus am Flughafen anhielten. Dann kamen sie herein, wollten von allen einen gültigen Fahrschein sehen und brachten dann sogar einen Polizeihund, der den Bus drei Mal durchsuchte (und dabei auch auf die Buspassagiere sprang etc.). Das war auch eine neue Erfahrung... :D


P.S.: Heute haben wir viele Katzen getroffen und gestreichelt, ergo heute war ein guter Tag. :)








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