el_viaje_de_Ted
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Mein Off-Tag in Carrión de los Condes

Veröffentlicht: 08.11.2023

Ich wollte heute um 7:30 losgehen und hatte mir den Wecker auf 6:45 gestellt. Ich bin kurz vorher wachgeworden und im ersten Moment dachte ich mir "Ich bleibe liegen". Ich fühlte mich leicht angeschlagen und noch fertig von gestern. Mir taten die Füße und die Beine weh und ich stellte mir die Frage, warum ich mich auf dem gesamten Weg so stresse. Weder das Leben, noch der Jakobsweg ist ein Wettbewerb und ich muss niemanden etwas beweisen. Diesen Gedanken muss ich echt aus meinem Kopf bekommen. Deswegen habe ich zuerst überlegt, nur 18km zu gehen, aber die Unterkunft tat mir so gut, dass ich um 7:30 zu Besitzerin hinbin und ihr erklärt habe, dass ich mich nicht gut fühle und ob ich eine weitere Nacht hier verbringen könne. Sie war so einfühlsam und meinte, dass dies kein Problem sein. Dann lud sie mich in die Küche und gab mir Essen und Kaffee und danach sollte ich mich wieder hinlegen. Und genau das habe ich auch gemacht. Und es war die richtige Entscheidung. Ich werde später kurz den Ort etwas erkunden und etwas einkaufen und sonst mich einfach ausruhen. Ich muss mir echt öfter einen Off-Tag gönnen, denn das braucht der Körper manchmal. Ich habe die Befürchtung, dass ich aus der Laufroutine komme, aber ich mache mir wieder zu viele Gedanken. Und ich muss definitiv kürzere Etappen wählen, um den Weg mehr genießen zu können. Und so schreibe ich gerade diesen Text und liege im Bett und muss mir heute keine Gedanken machen, wie weit ich gehe oder wo ich schlafen werde. Einfach mal ein wenig entspannen!

Also habe ich, nachdem ich mich nochmal hingelegt hatte, mich kurz ins Dorf gemacht und etwas eingekauft und auf dem Weg ein paar Fotos gemacht. Ein komisches Gefühl ohne Rucksack und Druck unterwegs zu sein. Zurück habe ich etwas gegessen, meinen Blog geschrieben und mich nur ausgeruht. Ich glaube, dass mein Körper das genau gebraucht hat, auch wenn ein kleiner Teil in mir denkt, dass ich den Tag verschwendet habe, aber genau das ist gut und das ist das Positive. So muss ich es sehen. Morgen starte ich wieder voller Elan. Ich habe noch ein wenig den Pilgerführer studiert und mir Herbergen rausgeschrieben, die auf haben sollen, aber die richtige Planung macht immer erst ein Tag vorher Sinn, weil ich ja nie weiß, von wo ich starte. Jedenfalls versuche ich nun nicht mehr so lange Etappen zu gehen (natürlich immer in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Herbergen), aber versuche nun auch öfter, in die kirchlichen Herbergen zu gehen, auch wenn es dann etwas kälter wird, weil es da manchmal keine Heizung gibt. Mal schauen. Die nächste Tage soll es ein wenig wärmer werden. Ich ruhe mich noch etwas aus, gehe gleich duschen und dann werde ich heute früh schlafen gehen.

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