el_viaje_de_Ted
el_viaje_de_Ted
vakantio.de/el_viaje_de_

6. Etappe nach Grañon

Veröffentlicht: 04.11.2023

Ich bin wieder früh wach geworden, aber habe erstmal ausgiebig gefrühstückt und mich dann gegen 7:45 auf den Weg gemacht. Noch ein paar Worte zur Unterkunft El Albergue Las Peñas: Also für 12€ bekommt man einiges geboten: Ein Zimmer in einem 6-Bett-Zimmer, Decke, Küche und gemütliche Dusche und Einrichtung. Der Besitzer wirkt jedoch etwas kühl und sich nicht so für die Belange der Pilger zu interessieren, wie man schon bei Google in den Kommentaren lesen konnte, aber er ist freundlich, hat das Gepäck ungefragt hochgetragen und war stets hilfsbereit. Es war schon relativ kalt im Zimmer von der Temperatur, aber man hatte ja Decken. Ich würde wieder dort buchen. Als ich los gegangen bin, konnte ich meine Stirnleuchte schon wieder wegpacken, weil es hell wurde. Hinter mir waren ein paar Pilger, die mich aber nie eingeholt haben. Es ging raus in einen Wald und dann durch Landschaftsgebiete. Ich war gut vorbereitet auf Regen, aber der blieb noch aus. Dafür stürmte es sehr und zwar so sehr, dass ich überlegte, zurückzugehen. War schon extrem. Aber bis zum nächsten Ort Azofra habe ich es  dann geschafft und da es noch zu früh für eine Pause war, bin ich weitergelaufen. Danach die Strecke führte wieder ins Grüne durch Schotterpisten, aber der Wind ließ nicht nach. Ich habe die Tage etwas von dem Orkanwind gelesen, der auf Europa zurollt und anscheinend ist er schon in Spanien. Das Regencape wehte und stürmte die ganze Zeit mit, was den Widerstand noch erhöhte. Im nächsten Ort suchte ich mir draußen eine gemütliche Bank, weil sich keine Bar finden ließe, die geöffnet hat und habe mir meinen Erdbeer-Kiwi-Drink schmecken lassen. Obwohl es windig war, genoss ich die Pause, weil gerade die Sonne raus kam. Nach 25Minuten ging es dann weiter. Und der Weg nach Santo Domingo de la Calzada wurde wieder zu einer Windprobe. Und ich merkte: Habe generell den Wind unterschätzt. Sonst habe ich auf dem Weg aber keine weiteren Pilger gesehen. Angekommen hat mir Santo Domingo de la Calzada schon sehr gefallen, doch der Ärgerliche war, dass man die Stadt und die Kathedrale schon von weitem aus sah, es aber bestimmt noch 7 Kilometer waren. So nah und doch so fern dachte ich mir. Vor Ort habe ich die Kathedrale besichtigt, die gleichzeitig als Museum dient. Mit dem Pilgerausweis bezahlt man 4€. Und die Kirche ist schon sehr eindrucksvoll. Danach hatte ich die Option, noch 6km bis Grañon zu laufen oder dann noch 15km weiter. Ich bevorzugte zweitere Option, weil ich mich noch fit fühlte, aber dann kam aus heiterem Himmel Orkanwind und später Regen, sodass ich zwischenzeitlich dachte, zurück zugehen oder ein Taxi zu nehmen. Aber ich musste da durch.  Das erfreuliche war, dass man längere Zeit einen Regenbogen gesehen hat, was die Stimmung schon sehr verbessert hat. Doch deswegen kam es zu Option 1. Ich kam kitschnass in Grañon an. Und wollte mich nur hinlegen und duschen. Die erste Herberge, die ich mir rausgesucht hatte, fand ich, doch die war wohl geschlossen. Ich sah mich schon ein Hotelzimmer für 90€ nehmen sehen, aber dann versuchte ich es bei der öffentlichen Herberge, die direkt an oder in der Kathedrale liegen soll, doch nach dem zweiten Mal Umrunden rief ich an und mir wurde gesagt, dass die Tür auf sei. Ich versuchte, die Tür zu öffnen, doch es tat sich nichts. Links daneben war noch eine weitere Tür, die ich ebenfalls vergeblich versuchte, zu öffnen, aber es tat sich nichts. Ich gab die Hoffnung fast auf und setzte mich erstmal auf eine Bank und habe das eben gekaufte Baguette mit Käse gegessen und meine Optionen abgewogen. Dann bin ich wieder zur Kirche...

Antworten

Spanien
Reiseberichte Spanien