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Kirchliche Herberge in Grañon

Veröffentlicht: 05.11.2023

Und dann bin ich nochmal zur Kathedrale und hab die Tür kräftig gedrückt und auf einmal bewegte sie sich ein Stück. Ich musste noch mehr Kraft aufwenden, aber dann war ich drin. Bin einige Treppen hoch und ich wusste noch immer nicht, ob ich richtig bin. Aber dann habe ich ein Paar Schuhe gesehen mit dem Hinweis, dass dort die Wanderstiefel abgestellt werden sollen. Also war ich richtig. Doch niemand war da. Ich ging durch alle Räume, aber ich fand niemanden. Der Gästebuch und dem Gepäck nach zu folgen war eine Person schon da, die aber auch nicht da war. Also packte ich meine Sachen aus und ging erstmal duschen. Zur Unterkunft muss man sagen, dass sie auf Spendenbasis funktioniert. Auch für das Abendessen und Frühstück musste man nicht zahlen. Und es ist alles sehr schlicht, aber gemütlich eingerichtet. Und es gibt 2 Räume, wo Matten ausliegen. Und wenn alles voll ist, dann ist eine Dusche und Toilette pro Geschlecht etwas wenig, aber für lau darf man sich nicht beschweren. Später würde uns erzählt, dass vor ein paar Tagen 40Personen da waren.

Jedenfalls kam dann der Pilger wieder. Er ist Österreicher und Koch. Habe mit ihm etwas geredet und dann kamen noch ein paar Franzosen, die ebenfalls ein wenig verwundert über diesen Ort waren. Später kam noch der Hospetalero und erzählte uns alles. Generell leiten immer im Wechsel von 2 Wochen 2 Personen die Herberge und wenn wir Lust haben, können wir uns gerne melden. Nachdem sich jeder ein wenig ausgeruht hatte, waren wir immerhin 7 Leute und um 17:30 müssten wir mit dem Kochen beginnen. Es wurde ein Koch bestimmt (ein Franzose) und die anderen halfen ihm und schnitten Gemüse für den Salat. Dann haben wir sauber gemacht. Und sind alle zusammen zur Messe gegangen. Man kann von den Räumlichkeiten der Herberge durch eine Tür direkt in die Kathedrale. Vor 26 Jahren ist das Dach eingestürzt und dann hat der Pfarrer entschieden, aus diesem Bereich eine Herberge zu machen. Die Messe war schön und wir haben wieder unseren Pilgersegen bekommen. Es ist schon eine besondere Sache und obwohl ich nicht gläubig bin und aus der Kirche ausgetreten bin, empfinde ich Ehrfurcht und glaube schon den Worten des Pfarrers, dass uns Gott auf dem Weg schützen wird. Jedenfalls sind wir danach noch in die Dorfkneipe und dort wurde ein Fest gefeiert, wo Schokolade und Gebäck verteilt wurde. Und wir Pilger durften natürlich auch etwas abbekommen. So hatten wir schon den Nachtisch vorm Essen. In der Herberge zurück haben wir noch gebetet und einen Vers gerappt oder gesungen und dann haben wir gegessen. Zur Vorspeise Salat mit Brot und zum Hauptgang dann Nudeln mit Tomatensoße und scharfen Chorizowurst und noch Gemüse. Zu Trinken gab es Wein und Wasser. Und wer dann noch Hunger hatte, konnte sich Obst oder Joghurt nehmen. Es war eine schöne Runde, nur das Problem war, dass die anderen Pilger abgesehen von einem aus Prag die ganze Zeit nur Französisch geredet haben und obwohl ich es in der Schule 4 Jahre hatte, ist nicht mehr viel hängen geblieben bzw. verstanden habe ich das Meiste, aber sprechen war nicht möglich, sodass ich mich manchmal mit dem Schweizer auf Deutsch unterhalten habe und dem Mann aus Prag. Er ist in Prag gestartet und war dementsprechend schon etwas länger unterwegs. Er konnte auch etwas Deutsch. Nach dem Essen haben wir noch gespült und man konnte noch in die Kirche zu einer Andacht, aber ich legte mich hin und ruhte mich aus. Natürlich war es kalt, weil wir in einer Kirche waren, aber jeder hatte ja seinen Schlafsack und dann hat man mit langen Sachen geschlafen. Draußen hat es den ganzen Abend noch kräftig gewindig und ich hoffte, dass sich das Wetter morgen bessert. Mit dem Gedanken bin ich dann eingeschlafen.

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