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Puno

Veröffentlicht: 28.11.2021

11.11. Puno

Um 4:30 steigen wir in Puno aus dem Bus. Um 5:00 Uhr öffnet die Gepäckaufbewahrung, denn wir machen hier „nur“ einen Tageshalt ohne Übernachtung. Wir wollen den Titicacasee sehen und das darauf lebende Volk der Uros besuchen. Wir navigieren durch die Stadt um uns die Tickets am Hafen zu besorgen. Der Schuhmarkt ist in vollem Gange, sehr ursprünglich und speziell. Kurz vor dem Hafen finden wir einen Boletero. Er spricht uns an und verkauft uns die ca. 9 stündige Tour. Der Hunger treibt uns zurück ins Busterminal, sonst hat um diese Uhrzeit noch nichts geöffnet.

Die zahlreichen Boote am Hafen zeigen uns wie gross das normale Touristenaufkommen hier wohl sein müsste. Ca. 8 Boote legen ab von den vielleicht 80 vor Ort. Unser Tuckerli ist mit fast ausschliesslich peruanischen Touristen knapp voll besetzt.

Durch eine Schilfschneise geht es zu den schwimmenden Inseln der Uros. Jedes aus Schilf gebaute Eiland ist voll auf den Tourismus ausgerichtet und es ist egal auf welche Insel dich das Boot bringt; alle haben tupfgenau das gleiche Touriangebot: Man erfährt wie sie die Inseln bauen, darf kurz in die Häuser schauen und soll dann bei ihnen allerlei Souvenirs kaufen. Für uns fühlt sich das Ganze sehr eigenartig und schräg an. Urvölker besuchen haben wir uns anders vorgestellt. Sie müssen für uns singen und die Zähne zeigen da sie wegen dem Schilf, dass man auch essen kann, so weisse Zähne haben. Gruselig und unangenehm. Mit einem mit Schilf verkleideten traditionellen Boot (die richtigen wären aus 100% Schilf gebaut) fahren wir für zusätzliches Geld in die „Haupstadt“ was aber eigentlich nur ein weiterer Stopp ist um uns Getränke anzudrehen. Der Junge auf dem Böötli singt irgendwelche Chartsongs und knöpft uns auch dafür ein paar Soles ab.

3 Stunden und eine lange Überfahrt später landen wir auf der Insel Amantani wo wir bei einer Familie zu Mittag essen. Es gibt Forelle, den Süsswasserfisch schlechthin in Peru, der vor zig Jahren eingeschleppt wurde. Auch der Bürgermeister des Dorfes stattet uns einen Besuch ab. Es ist wirklich rührend wie sich die Familienmitglieder von der Oma bis zur Enkelin um uns kümmern.

Die Rückfahrt zieht sich arg in die Länge, doch auch das geht bei rauhem Wellengang vorbei. Zurück in Puno wollen wir uns ein Bier in der Stadt gönnen. Dumm nur, wenn kein einziges Restaurant Bier hat und diverse Nachfragen zu Bars uns ohne Erfolg durch die ganze Stadt ziehen lassen. Wirklich erstaunlich, in unserer rund 2 Stündigen Suche kamen wir an keiner Beiz vorbei die Alkohol im Angebot hatte. Also gehen wir halt zum Warten ins Terminal und sieh da: der Zmorgenplatz von heute morgen hat Cerveza, wenn auch ungekühlt. ;)

Die nervenden Ausrufer der Ticketschalter treiben uns fast in den Wahnsinn. Alle zwei Sekunden schreit einer von drei Werbeleuten den Namen der Stadt, die sie ansteuern durch die vollbesetzte Wartehalle. Wir hören den Ausdruck „Arequiparequiparequipaaaaaaaa“ mindestens 1000 Mal.

Endlich geht unser Bus nach „Cuscocuscocuscocuscooooooo“…  

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