52 weeks
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Pucon

Veröffentlicht: 03.01.2022

22.12.

Heute geht`s zum Vulkan Villarica! Erst hinaus aus dem Nationalpark, dann nach Melipeuco um uns SIM Karten zu besorgen. Supergünstig (2Fr mit 1h/1GB) surfen wir drauflos. Die Fahrt nach Pucon zieht sich, aber die Strassen sind gut und schnurgerade. Wir steuern auf den Camping Los Canelos zu der im Internet gute Kritiken erhält. Er ist etwas ausserhalb wirklich schön am Fluss gelegen. Die Besitzerin ist supernett und die Preise vernünftig. Wir sind die einzigen auf dem Camping, was sich dann auf Weihnachten hin ändern soll. Es begrüsst uns eine schwarze Katze die uns die nächsten Tage auf Trab halten wird, aber auch sofort „zur Familie gehört“ Da das Netz hier zu schlecht ist fahren wir nach Caburgua in ein Restaurant direkt am See um unsere nächsten Tage zu planen. Auf dem Programm stehen Riverrafting, Vulkanbesteigung, Wandern und ein Thermenbesuch. Die Katze schläft bei uns im Zelt, was sie mit lautem Schnurren und grossem Zungeneinsatz quittiert. Schlüssig aber etwas anstrengend. Doch wir haben sie schon ins Herz geschlossen!

23.12. – 27.12.

Wir suchen nach dem Frühstück (Amelia macht des Öfteren wunderbaren Porridge mit Bananen und Rosinen) in Pucon eine Wäscherei. Unterwegs probieren wir unseren Vulkanbesuch zu verschieben, da das Riverrafting nicht wie reserviert stattfinden kann. Es gelingt und wir sind mit den Wallisern gemeinsam auf dem Berg, jedoch in anderen Gruppen. Da wir schon im Städtchen sind beschliessen ihr Minigolf zu spielen. Die Anlage ist mit zusätzlichen Sandbunkern etwas anders als wir uns das gewohnt sind. Es fägt! Gleich daneben hat es einen Grill der „Tenedor libre“ anbietet. Das heisst nichts anderes als à discrétion. Die Chilenen haben wohl etwas andere Vorstellungen von kleinen Portionen! Jedes Mal wenn sie uns neues Fleisch bringt sind das ca 300g! Nach dem dritten Teller sind wir randvoll und können die weiteren Spezialitäten nicht mehr probieren. Jetzt geht nichts mehr und wir beschliessen unsere Bäuche in einer Terme zu bädelen. Die Termas Liucura sind die nächste vom Camping. Leider sind sie wegen Umstrukturierung geschlossen. Dies hindert die Gärtner vor Ort nicht und trotzdem hineinzulassen und wir dürfen zwei noch verfügbaren Becken als einzige Gäste benutzen J Sie sind nicht super warm, was uns nach 1.5h herumflätzen dazu bewegt zum Camping zurückzukehren und das Znacht zu kochen. Eine zweite Katze gesellt sich zu uns und wir heissen sie willkommen.

24.12.

Um 4:45 ist Tagwache. Wir fahren nach Pucon wo uns unser Guide Leonardo empfängt und die Ausrüstung bereitmacht. Eine knappe Stunde fahren wir den Berg hoch bis etwas oberhalb des in die Jahre gekommenen Skigebiets. Der Sessellift zum Beispiel ist 60 jährig! Wir ziehen uns um, rüsten uns aus und folgen Leo in zügigen Schritten den Berg hinauf. Toll kommen wir so gut voran, ein ganz anderes Gefühl als beim Huayana Potosi wo uns die Luft ausgegangen ist. Nach einer Stunde müssen wir die Steigeisen schnallen. Den Gipfel immer im Blick können wir recht steil unsere Zickzackroute in das weiche Eis ziehen. Manchmal streift uns eine Schwefelwolke des immer rauchenden Villarica, was die Augen brennen lässt und das Atmen mühsam macht. Wir sind die ersten die oben ankommen und können den Ausblick und den Schlot ohne Hektik bewundern. Heute sind ca 30 Leute unterwegs. Normalerweise besteigen den Berg 200 Leute, in Rekordzeiten sogar 400, was es umso schöner macht das Gipfelglück alleine zu geniessen. Der „Abstieg“ ist etwas vom Coolsten was Mann erleben kann! Mit „Windeln“ und einem Plastikschüfeli unter dem Fudi rutschen wir in kleinen Kanälen talwärts. Gebremst wird mit dem Pickel, da es ziemlich steil ist. Fast den ganzen Berg können wir runterrutschen, nur die letzte halbe Stunde müssen wir zu Fuss zurücklegen wa wegen dem Lavakies auch super easy geht. Zurück in Pucon geniessen wir ein Bierchen und kaufen für unseren Weihnachtsschmaus heute Abend ein. Die Walliser zügeln auf unseren Camping und wir feiern gemeinsam. Es gibt ein Fondue Chinoise mit Fleisch und Käseplättli, gutem Wein und Dessert. Wir haben es gemütlich und lustig.

25.12.

Die Spuren des gestrigen Abends sind noch nicht ganz ausgestanden, schon Käfern wir und fahren nach Caburgua um unsere SIM-Karten wieder aufzuladen. Wie wir herausfinden, kann man das in fast jedem Geschäft mit dem Kreditkartengerät machen. Der Nationalpark ist nicht weit von hier, doch wir müssen wegen eines groben Unfalls einen Umweg fahren. Auch dort treffen wir auch Blechschäden von unachtsamen Autolenkern. Nach der Eintrittskontrolle parken wir, essen was kleines und machen uns auf den Weg den Cumbre San Sebastian zu erklimmen. Die 1150 Höhenmeter legen wir auf steilen bis sehr steilen Wegen in 2.5 Stunden zurück. Die Aussicht ist fantastisch. Auch hier sind wir alleine oben. Der Abstieg wird etwas Kräftezehrend und beschert uns am nächsten Tag einen ordentlichen Muskelkater. Wir finden Panaché im Supermarkt und teilen mit den Wallisern auf dem Camping. Leider hat unsere Katze während unserer Abweseneit einen recht grossen Schranz ins Zelt gemacht! Oder waren es etwa die Hunde die die zahlreichen Campingbesucher herumstreunen lassen? Auf jeden Fall muss es morgen geflickt werden.

Heute Abend gibt es die Tichurevanche! Auch dieses Mal gewinnen die Männer ;)

26.12

Heute wecken uns wieder einmal die Hunde. Laut bellend haben drei Stück sich vor unseren Zelten versammelt und mögen uns offensichtlich nicht. Ich scheuche sie in Richtung der Zelt ihrer Besitzer, denen den Lärm ihrer Vierbeiner nichts auszumachen scheint. Nach 15 Minuten Dauerbellen schickt sich eine Frau an die Hunde zu beruhigen, wow die haben wohl einiges getrunken gestern!

Wir verabschieden uns nach dem Frühstück von den Wallisern und haben vor sie auf Chiloe wieder zu sehen. In Pucon vorne suchen wir Zeltflickzeug, finden aber nicht wirklich was.

Leider verkratze ich beim Ausparkieren unser Auto, was geduld, Vorauszahlugen und Mails bedeutet. Zum Glück ist`s nur Plastik`und nicht so gross. Um 16:00 treffen wir die Raftingcrew und fahren mit dem Bus zum Rio Trancura. Nach dem Umziehen bei Ausswasserort und der Weiterfahrt flussaufwärts geht es gemächlich los. Unser Guide instruiert uns gut und wir lernen verschiedene Kommandos auf dem Fluss. Die Stromschnellen sind eindrücklich und wir werden ziemlich durchgeschüttelt! Ab und zu verhaken wir uns auf Felsen wo wir uns lospaddeln oder -rutschen müssen. Unterbrochen wird die Fahrt mit einer kleinen Wanderung um einen Wasserfall herum den wir nicht mit dem Boot befahren können. Dafür können wir dann die Höhendifferenz mit einem Sprung ins kalte Wasser gutmachen! Es macht riesigen Spass, wir werden sicher nicht das letzte Mal gehaftet haben! Nach dem Auswassern gibt es ein Bier und Nsack für alle. Wir können die Fotos die ein Kanute von uns geschossen hat für 5Fr pro Person abkaufen. Es lohnt sich, unsere Gesichter und die Wassermassen sind die Bilder wert! Ein letztes Mal kehren wir zu „unseren“ Büsis auf den Camping zurück. Die Hunde von heute Morgen sind immer noch da und wollen doch glatt die Katze verspeisen. Mit einem beherzten Spurt entkommt sie knapp ihrem Schicksal! Die Besitzer kommen wieder einmal zu spät und holen die Hunde erst nach dem Angriff aus dem Wald. Irgendwie befremdend wie man hier in Chile Hunde hält. Diese Nacht spinnen unsere Büsi völlig und lassen uns mit ihrem Herumgerenne ums Zelt nur halb schlafen. Wir haben sie trotzdem gern und werden sie vermissen.

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