Veröffentlicht: 23.09.2019
I'll be waiting on the Highland
With its wonderful serenity
Where the stars glow and the brooks flow
That's my way of life
On the mountains of the Highland
And the nature is surrounding me
When the wind blows
That's all I need
Blackmore's Night
Endlich, endlich kam ich auf Cape Breton Island und durfte den Cabot Trail entlang fahren. Ich hätte fast nicht gedacht, dass ich das auf dieser Reise noch schaffen würde (schließlich hatte ich ja am anderen Ende Kanadas begonnen…). Aber seit ich vor ein paar Jahren mal Fotos vom Cabot Trail gesehen hatte, wollte ich da unbedingt hin und das war wohl auch mit ein Grund gewesen, weshalb ich begonnen hatte, mich für Kanada als Reiseland zu interessieren.
Am Flughafen in Halifax angekommen holte ich als erstes mein Mietauto ab. Das war mein erstes Ausleihen und ich hatte vorher schon einige Bedenken, ob alles so einfach klappt (ja, mein Mir-Sorgen-Machen, besonders wenn ich irgendwas zum ersten Mal mache, hab ich noch nicht ganz abgelegt…). Aber es lief erstaunlicherweise total problemlos (auch die Rückgabe später) und ich bekam ein sehr neues und schickes Auto :-) Was ich gleich am Anfang besonders toll fand, war, dass ich mein Gepäck einfach ins Auto schmeißen und vom Flughafen aus losfahren konnte ohne die sonst übliche Schlepperei- und Busfahrerei zur ersten Unterkunft ;-)
Bevor ich mich auf den Weg nach Cape Breton machte, fuhr ich einen kleinen Umweg nach Peggy’s Cove und Lunenburg (überall viiiiele Touristen), weil es da so schön sein sollte. Und das war es. Ich liebe die bunten Häuser, die Landschaft, die Küstenvegetation und das Meer natürlich. War ja schon einige Zeit her, dass ich den Pazifik verlassen hatte und jetzt war ich tatsächlich am Atlantik angekommen.
Nach Stopps in Antigonish und Cape George ging es zwei Tage später auf Cape Breton Island, wobei ich nach sehr langer Zeit mal wieder einen richtigen Regentag hatte (kam wirklich extrem selten vor auf meiner ganzen Reise) und deshalb vom Ceilidh Trail, der Strecke vor dem Cabot Trail, kaum etwas sah.
Der Cabot Trail führt über weite Strecken durch den Cape Breton Highlands Nationalpark, wo ich ein paar Stopps einlegte, um kleinere Wanderungen zu unternehmen. Als ich in den Park hineinfuhr, lief zur Begrüßung gleich ein Schwarzbär vor mir über die Straße. Da auf den Wanderwegen aber so viel (menschlicher) Betrieb war, war das der einzige Bär, den ich in diesem Park traf.
Der Cabot Trail schlängelt sich mit vielen Kurven an der Küste entlang (mit wunderschönen Steilklippen) und dann quer durch die Highlands. Es gibt über weite Strecken so ungefähr alle 500 m Aussichtspunkte, von denen ich natürlich an fast allen stoppte und deshalb nicht besonders schnell vorwärtskam. Und somit auch nicht ganz so viel zum Wandern kam wie ich geplant hatte… Den Skyline Trail, den bekanntesten und schönsten Wanderweg des Nationalparks, schaffte ich aber und konnte von den Klippen aus sogar das erste Mal Wale im Meer beobachten!
Nach dem Cabot Trail kam ich nach Sydney, legte einen Stopp in Glace Bay ein, wo ich das Miners Museum besuchte, und machte dann noch einen Abstecher zur Festung Louisbourgh. Diese beiden Orte waren genial! Im Miners Museum wird die Geschichte der Kohleminen in Nova Scotia erzählt und ehemalige Minenarbeiter bieten Führungen durch die Mine an (wobei man dauernd gebückt gehen muss, was mit der Zeit wirklich anstrengend wird…) und erzählen unglaubliche Geschichten über die Arbeits- und Lebensbedingungen der früheren Minenarbeiter.
Fortress Louisbourgh ist eine riesige Festungsanlage, in der man unzählige authentisch eingerichtete Gebäude besichtigen kann und von historisch kostümierten Schauspielern (die einen Mix aus Englisch und Französisch sprechen) unterhalten wird.
Am letzten Tag bevor ich das Auto wieder in Halifax abgeben musste, ging ich noch im Taylor Head Provinzpark wandern und obwohl ich gedacht hatte, dass ich langsam alle schönen Landschaftsarten in Nova Scotia kennen würde, sah es hier doch nochmal ein bisschen anders aus und ich bedauerte, hier nicht noch mehr Zeit verbringen zu können. Eine Sache musste ich aber noch machen: Da die Brandung nicht so stark war und das Wasser nicht zu kalt, ging ich kurzerhand noch im Atlantik baden – für mich etwas Besonderes, denn ich war vorher noch nie im Meer schwimmen gewesen :-)
Für die Stadtbesichtigung von Halifax hatte ich nur knapp zwei Tage, was zwar reichte, um das Wichtigste zu sehen (Hafenpromenade, Zitadelle, Downtown) aber die Stadt hat irgendwie einen besonderen Charme und eine wundervolle Atmosphäre, weshalb ich gerne noch länger dort geblieben wäre. In Halifax traf ich schließlich meine beiden Münchner-Freundinnen, mit denen ich dann den letzten Teil meiner Kanadareise antrat.
Für all meine treuen Leser, die hoffentlich noch nicht abgesprungen sind, sei noch gesagt: Auch wenn ich bald wieder zuhause bin, werde ich noch mindestens zwei weitere Einträge schreiben. Schließlich lasse ich ungerne Dinge unbeendet und somit wird auch meine ganze Reise hier beschrieben.