Veröffentlicht: 16.08.2023
Hallo Peopleeeeees,
also zunächst einmal: Mit geht es gut. An passendes WLAN in Kombination mit einer Steckdose zu kommen ist nicht ganz so einfach und außerdem habe ich in den letzten Tagen wieder so viel gesehen und erlebt, dass ich Abends meist nur noch ins Bett wollte.
Also hier kommen ein paar Nachträge aus den letzten Tagen.
Nachdem ich am Wochenende bei Jakob in Grenoble unterkommen konnte, bin ich am Sonntag weiter gefahren in Richtung Süden. Den Samstag habe ich komplett genutzt für die Planung und die Buchung meiner Unterkünfte. Hierzu muss ich sagen, dass mein Französisch zwar für die Tägliche Kommunikation reicht aber ich bei Telefonaten wenn die Person mich nicht versteht leider doch etwas aufgeschmissen bin. Aber zum Glück gibt es deepl (Übersetzer) und etwas, dass sich Email nennt. Wenn es also nicht am Telefon klappt einfach eine Mail schreiben. In Richtung Süden wollte ich mir eigentlich auch die Calanques anschauen, aber der Schlenker über Marseilles Küste hätte mich insgesamt einen ganzen Tag und mindestens 5h Autofahrt gekostet, die ich aktuell nicht investieren wollte, da ich zum 18. August in Barcelona sein muss. Also gab es ein Ersatzprogramm in dem Tal der Ardèche - die Grotte Chauvet 2 (nachgebildete Steinzeithöhle mit Höhlenmalereien) und eine Kajaktour auf der Ardèche.
Also ab ins Auto und in Richtung Campingplatz zum einchecken, damit ich einen guten Platz inkl. Schatten bekomme. Generell sind die Franzosen immer etwas später dran, was mir zu Gute kommt und ich dadurch immer relativ gute Plätze bekomme.
Nach den 2,5 Stunden Fahrt durch eine wirklich schöne Landschaft bin ich angekommen und bin dann direkt weiter zur Grotte gefahren. Ich habe auf 17:50 eine Tour durch die Grotte gebucht gehabt und wollte mir die zusätzlichen Aktivitäten nicht entgehen lassen. Zumindest ein Vorteil, wenn ich in der Haupturlaubszeit der Franzosen unterwegs bin - die zusätzlichen Angebote in den Städten sind durchaus ziemlich praktisch.
Direkt am Anfang habe ich eine Ausstellung gesehen, welche animierte und wirklich toll gezeichnete und zum Leben erweckte Tiere zeigte. Sowohl die heutigen als auch welche, die in der damaligen Zeit in der Region von der Ardèche gelebt haben.
Die Libelle hat es mir besonders angetan und würde sich sicher gut auf meiner Haut zeigen lassen, oder?
Den hätte ich gern in meinem Wohnzimmer hängen.
Nach der Ausstellung ging es weiter in den Park. Hier hatte ich die Wahl zwischen einer aktiven Darstellung, wie die Menschen in ihren Camps gewohnt haben oder dem Versuch mit den urzeitlichen Methoden einen Steinbock bzw. einen Reh-Bock zu erlegen. Ratet mal für was ich mich entschieden habe?
Und ihr werdet es nicht glauben aber ich habe bei meinem 2. Versuch den Steinbock getroffen! Da ich ja allein unterwegs bin habe ich leider keinen Videobeweis, aber ich bin in meinem urzeitlichen Bedürfnis des Überlebens etwas gestärkt und bilde mir ein bei einer spontanen Zeitreise nicht elendig zu verhungern. (Das ist wsl. nicht korrekt, aber ich bilde mir das weiterhin ein! :D )
Danach ging es in die Ausstellung, wie die Menschen gewohnt haben, wie sie sich durch Kunst ausdrücken konnten und auch was Spiritualität für sie bedeutet hat.
Zusammengefasst: Die Menschen waren wahrhafte Künstler und die Menschen waren durchaus schon immer erfinderisch! Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen von wo wir uns wohin entwickelt haben. Von einer Speerspitze aus Stein zu künstlicher Intelligenz. Das einzige wovon wir uns von früher inspirieren lassen sollten ist das Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch!
Nun aber ab zur Tour, damit ich den Time-Slot nicht verpasse und die Höhlenmalereien nicht verpasse. Die Grotte wurde aufgrund von Konservationsgründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern originalgetreu nachgebaut und in Zusammenarbeit mit 35 Unternehmen und unzähligen Künstlern wirklich erstaunlich gut getroffen. Daher befindet sie sich ca. 3 km Luftlinie von der eigentlichen Grotte entfernt auf einer Anhöhe - sprich mit tollem Ausblick auf die Region.
In der Grotte war es sehr dunkel und leider sind auch keine Fotos erlaubt, daher habe ich nur ein gutes Foto von dem Souvenirladen. Aber die Kunst in der Höhle ist wirklich erstaunlich und mir hat es regelrecht eine Gänsehaut aufgestellt. (Das lag nicht nur an den 21 Grad, die es auf einmal in der Höhle hatte!)
Die Menschen haben die Linien und Konturen der Höhle mitbenutzt, um mit Farbe und Kohle einzigartige Nachstellungen von Tieren und Symbolen an die Wand zu zaubern. Mit Wischtechniken konnten Sie so Tiere darstellen, die dem Beobachter zugewandt sind und sagen: "Achtung! Ich komme auch dich holen!". Andererseits werden ganze Tierherden über mehrere Meter dargestellt und ich war wirklich begeistert, wie gut die Zeichnungen aussehen! Es ist einen Besuch absolut wert und für 18 € konnte ich auch noch ein wenig Wurfspeer üben.
Nach dem mehrstündigen Besuch ging es dann zurück auf den Campingplatz.
Dieser lag direkt neben den Weinreben und ich habe mich hier sehr sehr wohl gefühlt. Nach einem leckeren Baguette-haltigen Abendessen musste ich das Auto fertig machen, da ich am nächsten Morgen früh raus musste, um zum Kajaken zu fahren.
Dazu mehr im nächsten Beitrag.
Mit einem Raaaaawr an euch,
Eure Britta