Ein Floh entdeckt die Welt VII - Uganda
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Deep in the Jungle (Tag 9)

Veröffentlicht: 23.08.2023

Früh um 6 Uhr startete der Motor noch in der tiefsten Dunkelheit - das Ziel: Ruhija. Unser erstes Gorilla-Trekking stand uns bevor. Schlafstrunken wurden wir die nächsten 1,5h im Auto auf den Pisten hin und her geschleudert auf dem Weg zum Startpunkt.

Nach einem schier endlos langen Briefing und Registrierung starteten wir gegen 9.30 Uhr gefühlt irgendwo im Nirgendwo auf einer "Dorfstraße" Richtung Wald. Unsere Rücksackträger und potenziellen Helfer immer ganz in der Nähe. Bereits nach wenigen hundert Metern bogen wir bereits von der Straße ab, einen kleinen Trampelpfad den Hang hinab. Ging es bei den Schimpansen doch nur die letzten Minuten quer Feld ein, dauert es heute nur wenige Minuten, bis wir uns mitten im undurchdringlichen Bwindi-Wald wiedergefunden haben. Da ging es nicht nur sehr steil bergauf und ebenso schnell und steil wieder bergab, sondern die Ranger schlugen uns den Weg mit Macheten frei, während wir auf dem dichten Gebüsch entlangkrakselten. Oft sah man gar nicht den Waldboden. Während Henrike auf einen Trägerhelfer verzichtete und das auch super gemeistert hat, war ich sehr froh über die zuvorkommende Hilfe.

In den nächsten knapp 1,5 Stunden ging es immer so weiter, bis wir die Rufe der Tracker hörten. Als wir sie dann endlich getroffen haben, stellte sich schnell heraus, dass unsere aller Vorstellung wie die nächste Stunde bei den Gorillas wird, so gar nicht der Realität entsprach. Wir waren überwiegend davon ausgegangen, dass wir die Gorillas auf einer Art Lichtung oben in den Bergen beobachten würden. In Wahrheit war es wohl das genaue Gegenteil! Erstmal mussten wir weitere 15 Minuten lang geradewegs den Hang hinauf durch das Gestrüpp, bevor wir den ersten Gorilla im Dickicht entdeckten. Neben dem großen Silberrücken, sahen wir auch die 2 kleinen Jungtiere der Familie. Ein weiterer bewegender Anblick bildete die Mutter, die wir beim Stillen beobachteten und die dabei eine vollkommene Zufriedenheit ausstrahlte.

Die Stunde, die wir bei den sanften Riesen hatten, kam uns nur wie wenige Minuten vor. Dann starteten wir auch schon wieder auf den Rückweg, der deutlich schneller, wenn auch nicht weniger durch den dichten Urwald ging. Eine kleine Mittagspause mitten im Dschungel durfte dabei auch nicht fehlen. Als wir endlich wieder beim Auto ankamen, erschöpft, aber sehr zufrieden, bekamen wir noch ein Zertifikat für das erfolgreiche Absolvieren des Trekkings.

Insgesamt war das Trekking zwar anstrengend, aber wohl nicht annähernd so verausgabend wie befürchtet.

Danach stand uns noch eine gut dreistündige Autofahrt zur nächsten Unterkunft bevor. Mit kleinem Verzug, da wir einer anderen Reisegruppe mit unserem Wangenheber aufgrund einer Reifenpanne aushelfen mussten. 

Bereits vom Weiten bot sich uns ein unglaublicher Ausblick über den Mutanda-See mit seinen vielen Inseln. Hier sollten wir die nächsten 3 Nächte vor einer traumhaften Kulisse verbringen.

Bei einer Flasche Wein ließen wir die Eindrücke des vergangenen Tages Revue passieren, bevor wir bei Vogelgezwitscher einschliefen.

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