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Siem Reap, Angkor, Tonle Sap

Veröffentlicht: 01.02.2019

I



Den Abschluss unserer Besichtigungen in Südostasien bildete der Besuch der Tempelanlagen von Angkor, die sich insgesamt auf einer Fläche von rund 200 qkm ausdehnen. Die Anfänge gehen auf die Jahrtausendwende zurück, große Teile entstanden später bis in das 13. Jahrhundert hinein. Die genauere Bauzeit ist allerdings nicht bekannt, manches wurde aufgrund der gewaltigen Ausmaße nie vollendet. Nach dem Niedergang im 16. Jahrhundert wurde die Anlage verlassen, bis in die Neuzeit gänzlich von der Natur überdeckt und teilweise vom Dschungel überwachsen. Im 19. Jahrhundert machten sich Franzosen an die Ausgrabung; die Arbeiten dauern bis heute an. Noch warten viele Steine darau, in einem gewaltigen Puzzle zusammengefügt zu werden.

Wenn man sich dem größten Tempel nähert, Angkor Wat, kommt man sich ganz winzig vor. Es ist für uns heute unvorstellbar, wie es den Menschen damals ohne Maschinen gelang, die riesigen Steinblöcke zu solchen monumentalen Gebäuden zusammenzusetzen. Bekannt ist, dass in die Sandsteine Löcher (von Hand!!) gebohrt wurden. In die Öffnungen wurden passende Holzstücke eingesetzt, das Ganze wurde gewässert, damit das Hoz aufquoll. Dann wurde es von Menschen oder Tieren gezogen. Die Steine wurden in den Verbindungen von Säulen und Trägern gezapft und ohne Mörtel zusammenfügt. Die Gebäude und Dachwölbungen entstanden durch geeignetes Aufschichten von Steinen, ebenfalls ohne Mörtel.

Beeindruckend auch der Tempel Bayon mit über 200 lächelnden Gesichtern und der kleine (älteste) hinduistische Tempel Banteay Srei.

Den letzten Vormittag verbrachten wir mit einer Bootstour auf dem Tonle Saß, dem größeten Binnensee Südostasiens. Er ist in der Trockenzeit nur ca. 2 Meter tief. Auf den Bildern sieht man die traditionellen Stelzenhäuser, in denen die "normale" Landbevölkerung dieser Gegend lebt. Die Armen leben in Hausbooten auf dem See. In der Regenheit schwillt der See an und ist teilweise bis zu 14 Meter tief. Das Wasser steht dann am oberen Ende der Stelzen. Die Menschen bewegen sich in dieser Zeit nur mit Booten. In dem Seengebiet leben ca. 3 Millionen, sie ernähren sich vom Fischfang, viele betreiben auch Landwirtschaft (Reis- und Sojaanbau). Die Überfischung des Sees und das Aussterben vieler Fischarten sind eine große existentielle Bedrohung. Allerdings gelingt es immer mehr Menschen, diese Lebensform hinter sich zu lassen und in festen Häusern in der Stadt zu wohnen. Viele Familien setzen auf Bildung, die Kinder besuchen Hochschulen, lernen Fremdsprachen und sichern damit den gesellschaftlichen Afustieg der Familie. Dafür bringen die Eltern Opfern, werden dann aber auch wieder von den Kindern unterstützt.


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