Veröffentlicht: 18.05.2024
Mit etwas Mühe kommen wir aus der Stadt und folgen zunächst der EN 215 bevor wir auf den hier perfekt ausgebauten EV 1 treffen. Mit großem Aufwand wurde hier mit feinem Schotter und Holzdielen ein Radweg durch die Sümpfe angelegt, der von vielen Touristen genutzt wird. Später müssen wir wieder auf die Straße ausweichen oder werden auf groben Schotterpisten durchgeschüttelt. Insgesamt ist es heute sehr holprig, doch die Fahrräder halten einiges aus. Nach 70 km erreichen wir den Rio Guadana, den Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien. Nach genau zwei Wochen verlassen wir dieses schöne Land mit seinen hilfsbereiten Menschen wieder und setzen mit der Fähre nach Spanien über. Auf einem gut befahrbaren Schotterweg, dem Via Verde, fahren wir bis Isla Cristina, wo wir wieder einmal im Zelt übernachten.
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Zwei Wochen haben wir uns in Portugal aufgehalten. Neben den Aufenthalten in Porto und Lissabon sind wir fast 900 km an der Küste entlang geradelt. Dabei waren wir körperlich stark gefordert, denn es gab nur am Anfang und am Ende der Strecke Etappen mit weniger als 800 hm. Besonders die steilen Rampen stellten uns vor große Herausforderungen, selbst schieben war teilweise extrem anstrengend. Die Wege waren insgesamt gut befahrbar. Trotzdem mussten unsere Räder auf den vielen Schotterpisten einiges aushalten! Da war die Vorbereitung zu Hause mit Hinweisen von anderen Radfahrern sehr hilfreich. Dadurch ließen sich Abschnitte, die als nicht befahrbar beschrieben wurden, umfahren. Die Etappen waren dennoch lang, der Tagesablauf klar: Nach dem Frühstück losfahren, zwei bis drei Pausen, Ankommen, Duschen, ein kleiner Stadtrundgang, Essen und Schlafen. Für uns Radfahrer war die Tatsache, dass es überall, selbst im kleinsten Dorf, eine Pastelaria mit leckeren Pasteles de Nata und gutem Kaffee gibt, sehr angenehm und hilfreich. Das Wetter war bis auf die ersten beiden Tage trocken, aber auch nicht warm. Zum Radfahren gut und angenehm, nicht zum Baden einladend. Nur am dritten Tag war es heiß und dadurch auch anstrengend. Wir haben wegen des Wetters auf zwei Zeltübernachtungen verzichtet und auch auf einen Ruhetag am Strand.
In der ersten Radwoche hatten wir wegen der Strecken, der Abläufe und sonstiger Themen die eine kleinere oder größere Auseinandersetzung. Inzwischen läuft es deutlich problemloser.
Die Menschen in Portugal sind uns immer freundlich begegnet, waren eher zurückhaltend und abwartend. Die jungen Portugiesen sprechen größtenteils sehr gut Englisch und konnten uns immer gut weiterhelfen.
Porto und Lissabon sind sehr interessante Städte mit pulsierendem Leben, doch bei unseren Besuchen haben die vielen Touristen den Genuss etwas eingeschränkt. An vielen interessanten Orten standen die Leute Schlange.
Bei der Fährfahrt nach Ayamonte in Spanien meinte Dominique, dass wir wohl nicht mehr nach Portugal kommen. Dies stimmt vermutlich und ist gleichzeitig bedauerlich. Aber Portugal ist einfach sehr weit entfernt.