Veröffentlicht: 07.06.2019
Als wir auf der MS Vesteralen von unserem Plan erzählten, mit dem Rad von Kirkenes bis Helsinki zu fahren, waren wir immer etwas zurückhaltend, denn wir wussten nicht genau, was das bedeutet und was damit alles verbunden ist. Doch nun haben wir es geschafft - und wir sind beide stolz darauf. Wir haben uns durch die einsamen und kargen Landschaften Lapplands 10-km-weise bis zur nächsten Kreuzung, zum nächsten Dorfladen und zur nächsten Unterkunft gekämpft. Wir konnten uns auf unser Material verlassen, wir waren uns meist einig über die Länge der Tagesetappen, die Unterkünfte im Zielort und die Verpflegung. Dies erleichtert die Abläufe und die Anstrengungen sehr. Einig waren wir uns auch, keine Ruhetage einzulegen mit Ausnahme des Regentags in Kuhmo. An manchem Morgen mussten wir uns dennoch überwinden wieder aufs Rad zu steigen. Ein großes Lob an Dominique, die das ohne Klagen (aber mit etwas Angst, ob sie das schaffen werde) durchgezogen hat und jeden Morgen wieder die Führung auf der Straße übernommen hat.
Wir sind stets auf freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen und häufig zeigten sich die Finnen nicht so wortkarg wie ihnen nachgesagt wird. Auch das oft genannte Problem der Finnen mit dem Alkohol war für uns nicht offensichtlich sichtbar, doch angesichts der Lebensumstände vorstellbar. Es gibt im Norden so gut wie kein öffentliches Leben, fast alles geschieht im privaten Bereich.
Es waren nicht nur 2000 km, auch über 15.000 Höhenmeter. Es war teilweise mühsam, kräftezehrend und auch ermüdend , sich immer wieder die Rampen hochzukämpfen, um gleich oder wenig später den nächsten Anstieg vor sich zu haben. In Anlehnung an unseren Lieblingsortsnamen Lappeenranta haben wir Finnland den Namen Rampenlanta, Land der tausend Anstiege für Radfahrer, gegeben. Anzufügen ist noch, dass man wegen des ständigen Auf und Abs kaum Bremsen benötigt.
Auch ein Zelt hätten wir nicht benötigt. Es gab bei entsprechender Planung dank der modernen Hilfsmittel immer eine gute Unterkunft, wo wir unsere Schlafsäcke auspacken konnten. Harald hat das immer super mindestens zwei Tage vorausgeplant. Ohne sein Organisationstalent wären wir wohl ein paar Mal aufgelaufen! Wenn ich daran denke , wie ich mich die ersten Tage mit dem schweren Gepäck abgemüht habe... Immerhin haben wir es nun zwei Mal genutzt und werden es sicherlich auch im Baltikum einsetzen.
Nun verlassen wir die -kylä (Dörfer), joki und järvi (Flüsse und Seen) sowie die vaara (Hügel) und werden uns an vieles als bewältigte Herausforderungen erinnern.
Wir sagen: Kiitos ja hyvästit Suomi,.