Green-White-Red
Green-White-Red
vakantio.de/discovering-sustainabilty-in-mexico

Neueste Erlebnisse, Arbeit und der Start unseres Projektes in der Schule

Veröffentlicht: 11.02.2023


Schon wieder ist ein Monat seit meinem letzten Eintrag vergangen und, wär hätt's gedacht, es ist viel passiert. Auf der Arbeit im Casita de Barro stehen uns seit drei Wochen 20 tatkräftige Studierende zur Seite, letzte Woche war ich bei einer Veranstaltung vom mexikanischen Roten Kreuz für die Auswahl der Süd-Nord Freiwilligen dabei und auch die ersten zwei Stunden meines kleinen eigenen Umweltbildungsprojektes in der 4. Klasse der Grundschule von Tecuanipan haben wir bereits hinter uns. Außerdem haben wir im Casita mit dem Bau des Labors für biologische Schädlingsbekämpfung begonnen. Folgend werde ich euch noch einen etwas tieferen Einblick in die Geschehnisse der letzten Wochen geben.

Zuerst zum letzten Wochenende: Letztes Wochenende war ich mit Carmen, Fer, einem Freund von Carmen und Poncho, einem Freund von mir, auf dem Berg, "La Malinche" campen und wandern. Es war ein super schöner, aber vor allem nachts auch sehr kalter Ausflug. Morgens sind wir mit Frost am Zelt aufgewacht und haben uns an einem kleinen Feuer aufgewärmt. Die Wanderung auf den Berg hat circa dreieinhalb Stunden gedauert und benötigt eine gewisse Grundkondition. Obwohl wir den Tag nicht bis ganz auf die Spitze gewandert sind, konnten wir eine wunderschöne Aussicht genießen.

Am 01. Februar hatten wir unsere erste Stunde unseres Umweltbildungsprojektes, das ich zusammen mit 3 Studentinnen, die dieses Semester ihren sozialen Dienst im Casita machen, umsetzte. Insgesamt werden wir 10 Sessions mit den Kindern haben. In der ersten letzte Woche hatten uns die Kinder Gegenstände, Pflanzen, Früchte oder Getreide mitgebracht, die aus ihrem Heimatdorf stammen. Wir hatten ihnen vorher diese Aufgabe gestellt, um uns zusammen mit ihnen mit den Ressourcen auseinanderzusetzen, die Tecuanipan zu bieten hat. Leider wird es hier nach wie vor als arm angesehen, auf dem Land zu wohnen und als Landwirt zu arbeiten. Ein Ziel des Projektes ist es, in den Kindern das Bewusstsein zu schaffen, das so viel Natur um sie herum und die Möglichkeit so viele verschiedene Nahrungsmittel kultivieren zu können, Reichtum und nicht Armut bedeutet. Und dass es viele verschiedene nachhaltige Wege gibt, um Landwirtschaft zu betreiben, ohne die Verwendung von schädlichen Chemikalien. Außerdem wollen wir uns zusammen mit den Kindern mit ihren Wurzeln auseinandersetzen und sie wieder mit ihrem Land und ihrer Herkunft verbinden.

In unserer zweiten Session mit den Kindern diesen Mittwoch haben wir einen Tagesausflug auf einen nahegelegenen Hügel gemacht. Wir hatten auch die Eltern zu diesem Ausflug eingeladen und ich war sehr glücklich, dass uns neun Mütter und ein Vater, Gustavo, begleitet haben. Auf dem Hügel, der unser Ziel war, wird seid zwei Jahren ein von den Dorfbewohner*innen initiiertes Aufforstungsprojekt umgesetzt, das sich "Sembrando Esperanaza" nennt. Gustavo war einer der Gründer der Gruppe, weshalb es umso wertvoller war, das er uns begleitet hat und den Kindern und Müttern oben auf dem Hügel von dem Projekt berichten konnte. Auf dem Weg zum Hügel hatten wir verschiedene Stopps eingelegt, in denen Susy, meine leider ehemalige Arbeitskollegin, mit den Kindern zusammen über gegenwärtige Umweltprobleme und die Bedeutung der Bäume, Ökosysteme und Artenvielfalt geredet hat. Auf dem Hügel konnten die Kinder außerdem einige Agaven pflanzen. Insgesamt war es ein sehr schöner und gelungener Ausflug und auch den Kindern und den beiden Lehrerinnen hat es gefallen. Ich bin schon gespannt, wie die nächsten Stunden mit den Kindern laufen werden, und halte euch gerne auf dem Laufenden. 

Neben der Planung und Umsetzung des Umweltbildungsprojektes sind im Casita gerade unsere größten Arbeiten die Ausgrabung und Vorbereitung von Löchern für die Pflanzung von Bäumen für den "bosque comestible" ("essbarer Wald", mir fehlt gerade leider eine passende deutsche Übersetzung) und die Konstruktion der Mauern aus Lehm, Wasser und Heu für das Labor. Außerdem bin ich, jetzt wo Susy weg ist (sie hat ihr einjähriges Praktikum im Januar beendet), zusammen mit Ina für die Planung und Koordination der Aktivitäten der Studierenden verantwortlich, die zum helfen zu uns kommen. Die sind aber alle super lieb und auch wenn mir das ein oder andere Wort mal nicht auf spanisch einfällt, sehr geduldig. Gefühlt ist alles was ich hier auf der Arbeit tue "Learning by doing", auch das Anleiten und Koordinieren von Gruppen auf einer fremden Sprache.

In meiner Freizeit bin ich diesen Monat jetzt bei zwei verschiedenen Tanzkursen angemeldet, bei einem zusammen mit meinem Gastbruder Fer und bei dem anderen zusammen mit meiner Gastmutter Carmen. Ich kann jetzt also vier Mal die Woche zum tanzen und lerne Salsa, Bachata, Kumbia und habe auch in Kizomba reingeschnuppert. Macht auf jeden Fall alles sehr viel Spaß. 

Im nächsten Beitrag werde ich noch mehr von meinem Alltag und meiner Arbeit berichten (wenn ich die Zeit finde^^). 

Dieser Eintrag war jetzt ein wenig durcheinander, aber ich wollte mich einfach gerne mal wieder melden.

Liebe Grüße aus Mexiko

Sandy




Antworten

Mexiko
Reiseberichte Mexiko
#campen#berg#umweltbildung#mexiko#südamerika#kinder#dorf