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Mostar und der Krieg

Veröffentlicht: 04.12.2016

Allgemeinbildung 8Min (falls gewünscht):

https://www.youtube.com/watch?v=JaqdklkOaiw&t=216s

In Moster kamen wir im Lovely Home (Hostel) von Arman unter. Dort haben mal wieder viele interessante Menschen getroffen, wie zum Beispiel Marlies aus der Schweiz und Flo aus Aachen. Die Beiden sind mit Fahrrädern unterwegs und wollen die Mongolei erreichen.

Onur (DJ) aus der Türkei ist vor der Pflicht geflüchtet, zur Armee zu gehen und will so lange umher reisen, bis ein Gesetz verabschiedet wird nach dem man durch das Zahlen einer bestimmten Summe von dieser Pflicht befreit wird.

In einem Laden am Anfang des Bazars haben wir Anel kennen gelernt. Er kommt aus Herzegowina und kam als Kind (mit 5) mit seinen Eltern nach Deutschland, kurz bevor Mostar von den Serben eingekesselt wurde. Wir haben einen Kaffee mit ihm getrunken und gute Gespräche geführt. Er sagt es war schwer für ihn mit 13 wieder nach Mostar zu kommen. Die Kinder in seinem Alter, die im Krieg aufgewachsen sind haben ihm vorgeworfen geflüchtet zu sein und er hat sich gefühlt als habe er keine wirkliche Heimat. Mittlerweile fühlt er sich aber sehr wohl in seinem Land, hat eine Frau und eine Tochter und kümmert sich um seine Eltern. Deutschland gegenüber hat er Gefühle der Dankbarkeit im Herzen, sagt er. Generell scheint es hier viele Leute zu geben, die Deutsch sprechen und Deutschland gegenüber sehr positiv eingestellt sind, weil sie Flüchtlinge waren. Irgendwie ungewohnt ist die Vorstellung, dass dieser Junge Mann - blaue Augen, blonde Haare, rasiert - Moslem ist.

Für uns ist es krass, dem Krieg so ungewohnt nah gegenüber zu stehen, aus erster Hand Geschichten zu hören und seine Spuren noch in den Straßen zu sehen (ab und zu findet sich eine Ruine am Straßenrand, die noch nicht wieder aufgebaut oder abgerissen wurde). Es ist ja so schon sehr seltsam sich vorzustellen, dass sowas Absurdes wie Krieg praktiziert wird.. aber sicherlich noch viel mehr, wenn man ein Kind von 5 Jahren ist und die Eltern fragt wieso man plötzlich in ein anderes Land zieht und warum es zu hause nicht mehr sicher ist.

Uns fällt auf, dass es in mehreren Läden auf dem Bazar kleine Flieger, Panzer und Kulis aus Patronenhülsen zu kaufen gibt. Von Anel erfahren wir, dass diese von einer Familie aus Mostar angefertigt werden, die so ihr Geld verdient. Aus diesem Grund verkauft er sie auch. Aber er fühlt sich nicht wohl dabei, wenn er sie ansieht. Wer die Doku oben gesehen hat, der versteht wieso.

Die Altstadt von Mostar besteht aus einem orientalischen Bazar. Die "Alte Brücke" - im Sommer ist es Tradition von dieser in den Fluss zu springen - führt über den türkisen Fluss Neretva zu einem Restaurant mit traditionell bosnisch-herzigowin'schen Speisen in dem wir essen waren. Zu Gebetszeiten schallt die meditative Singstimme eines Moslems durch die Straßen, wodurch eine sehr schöne Atmosphäre entsteht.

https://youtu.be/4Wck6pHngNY

Außerhalb der Altstadt finden sich viele Gebäude im wiener Stil, die noch aus der Zeit der österreichischen Besetzung stammen und einen interessanten Kontrast zum Rest der Stadt bilden.




Antworten (2)

mayra
Hallo ihr lieben, schön wieder von euch zu lesen :). Ich hoffe es geht euch auch weiterhin gut. Ich hab dich lieb kiralein <3

mayra
hallo ihr lieben, schön das es euch gut geht, ich hoffe das es so bleibt :). Ich habe dich lieb kiralein <3

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