Veröffentlicht: 25.08.2016
Seit gestern sind wir auf Moorea, der kleinen Schwester von Tahiti. Man erreicht die Insel innerhalb 30 min von Papeete aus mit der Fähre oder in 7 min per Flieger, aber das war uns zu dekadent. :-)
Landschaftlich bietet Moorea mit seinen schroffen und dicht bewachsenen Bergen, der höchste misst immerhin um die 1200m, einen krassen Kontrast zu den flachen Korallen-Atollen, die wir bis jetzt gewohnt waren. Aber es ist durchaus reizvoll anzuschauen. Ansonsten gibt es auf Moorea die gleichen Highlights wie auf den anderen Inseln, also Kirchen, Perlenfarmen mit angeschlossenem Verkauf und Wassersport jeglicher Art.
Wir wohnen bei Mark Walker, einem Amerikaner, den es wohl schon vor längerer Zeit hierher verschlagen hat. Er kann ganz angenehm erzählen, spricht leider ziemlich schnell und mit amerikanischem Slang, so dass wir Mühe haben, alles sofort zu verstehen. Aber ein sehr gemütlicher Typ.
Marks Place ist eine Bungalow-Anlage, der eigentlich nur der direkte Strandzugang fehlt, um perfekt zu sein. Die einzigen Dinge, die etwas nerven, sind die schlecht erzogene Hauskatze, die partout aus jeder Tasse trinken will sowie die Hühnerfarm nebenan. Letztere wäre ja zu verschmerzen, wenn die Hähne eine richtig gehende innere Uhr hätten und uns nicht schon morgens halb 3 wecken würden.
Unsere Unterkunft, Fare Fetia genannt, besteht aus zwei Bungalows. Der eine ist der Schlafraum und wurde aus Natursteinen und Glasflaschen (kein Witz) gemauert und ist ganz gemütlich mit Bett, Sitzecke und Bücherregalen eingerichtet. Eigentlich viel zu schade um nur drin zu schlafen. Einmal über den „Hof“ hat man dann die zweite Hütte mit voll ausgerüsteter Küchenzeile und Bad. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Außendusche, weil sie keinen kompletten Rundum-Sichtschutz bietet. Aber wir haben ja nichts zu verbergen :-) Wer nachts allerdings öfter mal raus muss, sollte sich überlegen, ein Büdchen mit Innen-WC zu buchen.
Eigentlich wollten wir sechs Tage auf Moorea zubringen, da die Tauchgründe hier auch nicht die schlechtesten sein sollen. Allerdings gab es im Vorfeld eine Flugverschiebung, so dass wir uns schweren Herzens entschlossen hatten, lediglich zwei Übernachtungen bei Mark zu buchen und das Tauchen wieder abzusagen.
Stattdessen wollten wir heute die Insel mit dem Fahrrad erkunden. Leider zeigte sich das Wetter mal nicht von seiner besten Seite. Es war den ganzen Tag mehr oder weniger grau und ab Mittag regnete es fast ununterbrochen. Herausgekommen ist letztendlich ein 60(!)km- Ritt, teilweise über Stock und Stein, an dessen Ende wir nass bis auf die Haut waren. Das tat der guten Laune jedoch keinen Abbruch. Schließlich wandelten wir heute auf den Spuren des großen Entdeckers James Cook. In der Bucht, in der er seinerzeit zum ersten Mal in Polynesien landete, fragten wir uns, wie es wohl damals dort ausgesehen haben musste. So ohne die ganzen Resorts und die schicken Segelyachten davor. Das kann man sich heute gar nicht mehr so richtig vorstellen. Schade eigentlich.
Morgen werden wir die französische Einflusssphäre verlassen und auf die Cook Islands fliegen. Hoffentlich haben wir da wieder besseres Wetter.
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