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24.-27.11.2016 Malaysia # Auf den Spuren der Vergangenheit in Kuala Lumpur

Veröffentlicht: 08.12.2016

Die letzte Station unserer Reise führt uns nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Wir freuen uns darauf, der Gruppe die Stadt zu zeigen, zu der wir seit ein paar Jahren ein enges Verhältnis haben. Gemeinsam mit Kati und Uwe haben wir hier begonnen, dem Pauschaltourismus zu entsagen. Die Beiden haben hier seinerzeit auch geheiratet. Wir haben hier Freunde gefunden, die sich jedes Mal freuen, wenn wir auf einer unserer Asienreisen einen Zwischenstopp in KL einlegen und gemeinsam das Wiedersehen feiern.

Nach dem dreistündigen Flug mit Air Asia von Denpasar nach KL landen wir am späten Nachmittag wohlbehalten am KLIA2 Airport. Normalerweise sitzen wir nach spätestens einer Stunde schon im Taxi in Richtung City. Mit der großen Gruppe ist jedoch alles etwas anders und es dauert über zwei Stunden, bis alle Geld gefasst haben, verköstigt sind und nochmal auf dem Klo waren :-) Schließlich entern wir zwei Family Vans und fahren gegen 20.00 Uhr vor unserer Herberge vor. Wir haben ein paar große Apartments in den `E&O Residences` gebucht, zentrumsnah und mit seitlichem Blick auf die Towers. Paula und Philipp wohnen derweil im `Pacific Regency`, keine fünf Minuten fußläufig entfernt.

Maike hat immer noch Geburtstag und so treffen wir uns alle gleich um die Ecke im `Black Rock` zum gemeinsamen Diner. Anschließend wird der nächste `7 Eleven` aufgesucht und mit ein paar einheimischen Getränken im Gepäck lassen wir den Abend in der Raucherecke vor der Unterkunft ausklingen.

Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zu den Petronas Twin Towers. Einst als das höchste Gebäude weltweit erbaut, sind sie immer noch ein Touristenmagnet. Die Tickets haben wir im Voraus gebucht, so dass wir nicht Gefahr laufen, ewig lange anstehen zu müssen. Zu Fuß brauchen wir keine zwanzig Minuten bis zu den Türmen und haben genug Zeit für eine ausgedehnte Fotosession. Gegen Mittag versammelt sich die Gruppe, ausgenommen Rico, dem Meereshöhe hoch genug ist, am Fahrstuhl. Jeder bekommt einen Visitor-Pass, dann lauschen wir einer kurzen Video-Einweisung, bevor uns der Expresslift in den 42. Stock bringt. Die Skybridge verbindet die beiden Türme in ca. 170m Höhe. Hier haben sich schon Catherine Zeta Jones und Sean Connery in `Verlockende Falle` eine Verfolgungsjagd mit den Sicherheitskräften geliefert. Wir lassen uns nichts zuschulden kommen und haben so zehn Minuten Zeit, um die ersten Fotos zu schießen.

Im Anschluss daran fahren wir zum Observationdeck im 86. Stock (knapp 370m), also fast ganz oben. Von hier kann man bei guter Sicht bis zur ca. 50km entfernten Küste sehen. Leider ist es heute etwas diesig und die Sicht daher eingeschränkt. Der Ausblick über das Klang Valley ist trotzdem atemberaubend. Erstaunlich, wie sich das Stadtbild seit unserem letzten Besuch im Vorjahr verändert hat. Leider nicht überall zum Vorteil, denn der Bauboom scheint ziemlich planlos um sich zu greifen. Das stört unsere Erstbesteiger jedoch überhaupt nicht, jeder ist beeindruckt vom Blick auf die riesige Stadt. Nach einer Viertelstunde ist unsere Zeit um und wir werden höflich aber bestimmt zum Lift geleitet.

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, spazieren wir gemütlich nach Bukit Bintang, dem Shoppingviertel schlechthin. In unserer Lieblings-Mall, dem `Pavillion` ist wie erwartet schon der Weihnachtswahn ausgebrochen und die üppige Deko droht einen fast zu erschlagen. Das mit dem Bling-Bling können sie gut, die Chinesen bzw. Malaien :-) Wir gönnen uns ein leckeres Mittagessen, bevor sich die Gruppe teilt. Für den Abend ist das Treffen mit unseren Freunden geplant und der Ein oder Andere braucht noch etwas Ruhe im Hotel, um dafür fit zu sein. Der Rest bummelt noch etwas durch die Straßen und lässt die fremdartige Umgebung auf sich wirken.

Adam, ein alter Freund und außerdem Katis und Uwes Hochzeitsfotograf, hat uns am Abend einen Bus geschickt, mit dem wir preiswert zur Republika Mall kommen. Dort wollen wir uns im `Social`-Restaurant mit ihm, sowie Apple und Andy treffen. Die Beiden haben wir vor mittlerweile nun schon sieben Jahren kennengelernt. Großartig, dass man solche Freundschaften trotz der großen Entfernung über so eine lange Zeit pflegen kann.

Als wir ankommen, ist das Restaurant schon gut gefüllt, klar, es ist ja auch Freitag und auch hierzulande Ausgeh-Tag. Von unseren Freunden keine Spur. Das war zu erwarten, denn gewöhnlich kommen sie immer frühestens eine Stunde nach der ausgemachten Zeit. Chinesische Pünktlichkeit halt. :-) Wir ergattern zwei Tische im unterkühlten Gastraum und hoffen, dass wir irgendwann in den Außenbereich wechseln können. Irgendwann kommt Adam dazu, später auch Apple, Andy mit ihren Kindern Venice und Venus. Dank Andy und seinen Beziehungen bekommen wir endlich draußen einen Tisch, an dem wir alle Platz finden. Es gibt wie immer viel zu erzählen und so vergeht die Zeit beim Billardspielen und schnacken wie im Fluge. Als der letzte Tiger-Tower geleert ist, beenden wir den schönen Abend und hoffen, dass wir uns bald wiedersehen.

Am nächsten Morgen drucken wir die Bordkarten für den Heimflug der ganzen Gruppe aus. Dankenswerterweise hat das Hotel dafür eigens einen Computerraum eingerichtet, wo man kostenlos surfen und drucken kann. Schöner Service. Bei Paula und Philipp gibt es indes ein Problem. Sie haben ihre Flüge ja separat über Lufthansa gebucht und dort streiken gerade mal wieder die Piloten. Der Flug von Singapore nach Frankfurt ist daher gecancelt und auf der Buchungsseite werden lauter widersprüchliche Sachen angezeigt. Also versucht Peter via Internettelefonie die Hotline zu erreichen. Nach über 30min Warteschleifengedudel beschließen wir, es zu einem späteren Zeitpunkt zu versuchen. Ich habe ja eine lokale Telefonkarte mit ausreichend Datenvolumen und kann jederzeit einen Hotspot bereitstellen.

Mit der Monorail fährt die ganze Hammelherde, wie wir uns inzwischen selbst nennen, zum Berjaya Times Square, einem riesigen Einkaufszentrum, das neben zahlreichen Geschäften und Restaurants auch einen Freizeitpark mit Achterbahn zwischen der 5. und 10. Etage enthält. Die meisten Läden verkaufen zwar nur chinesische Kopien diverser Markenwaren, mit ein wenig Suchen kann man allerdings auch günstig Qualität einkaufen. So reicht denn auch die geplante Stunde für Teile der Gruppe nicht aus und wir fahren getrennt nach Chinatown. Dort treffen wir uns nahe der Petaling Street, dem größten Straßenmarkt in KL. Um diese Tageszeit ist noch nicht ganz so viel los und wir können uns ohne Ellbogeneinsatz vorwärtsbewegen. Das kann in den Abendstunden ganz anders aussehen. Pflastermüde lassen wir uns in einem Straßenlokal nieder und genehmigen uns einen ausgiebigen Lunch. Wir können uns Zeit lassen, denn kaum sitzen wir, geht ein Gewitterguss auf Chinatown nieder.

Am späten Nachmittag trennt sich die Gruppe erneut. Während Maike, Paula, Jacky, Philipp, Uwe, Peter, Rico und ich nach Chow Kit fahren, zieht es der Rest vor, sich in Hotelnähe zurückzuziehen. Mit Chow Kit verbindet uns einiges, seitdem wir während unserer ersten KL-Aufenthalte dort abgestiegen sind. Die Maju Junction Mall, in der sich das Standesamt befand, in dem Kati und Uwe geheiratet haben, ist ebenso dort wie die Ah Heng Food Corner. Bei Ah Heng, einem chinesischen Koch, haben wir seinerzeit Andy, Apple und noch ein paar andere Einheimische kennengelernt. Seitdem schauen wir auch immer mal wieder dort vorbei, wenn wir in der Stadt sind. Auf dem Weg dahin wird Peter fast von einem herabfallenden Palmwedel erschlagen, der ihn gerade so mit der leichten Seite streift. Das hätte echt ins Auge gehen können.

Ah Heng freut sich dann sichtlich, als wir plötzlich vor ihm stehen. Leider ist gerade rush hour und nach einem kurzen Anstoßen und Yam Seng- rufen zieht es ihn gleich wieder an die Kochtöpfe. Für Uwe, Jacky und Peter gibt es Wine Chicken, eine ingwerlastige Hühnersuppe, mit der wir schon diverse Erkältungen kuriert haben. Der Rest hält sich ans `Tiger`, was auch ganz lecker ist. Für ein paar Minuten kommt Calvin vorbei, auch ein Freund aus Chow Kit-Tagen. Leider hat er sein Geschäft nach außerhalb der City verlagert und kann deshalb nicht länger bleiben.

Da wir noch das Problem mit den Flügen von Paula und Philipp lösen wollen, dehnen wir unseren Besuch bei Ah Heng nicht über Gebühr aus. Mit der Monorail sind wir schnell wieder in Hotelnähe und versorgen uns mit Take-away-Getränken. Peter übernimmt dann das Krisenmanagement und schafft es tatsächlich, der Hotline Leben einzuhauchen. Nach einer Stunde Wartezeit sind die Flüge bestätigt und eingecheckt. Auf Grund der Umbuchung sparen die Beiden jetzt sogar noch einen Flug. Statt KL-Singapore-Frankfurt-Dresden geht es jetzt von Kl über Amsterdam nach Dresden. Große Erleichterung bei allen Beteiligten und ein guter Grund, noch ein `Tiger` auf die schöne Zeit in KL zu trinken.

Während Paula und Philipp noch einen ganzen Tag in KL haben und mit Adam noch einen Ausflug machen, geht es für den Rest der Gruppe am nächsten Morgen um 6.00 Uhr zum Flughafen. Die Flüge mit Qatar Airways von KL nach Berlin, mit einem zweistündigen Aufenthalt in Doha, sind recht angenehm und gehen schnell vorüber. Und ehe wir es uns versehen, haben wir nach knapp 4 Monaten zum ersten Mal wieder deutschen Boden unter den Füßen. Angesichts der Kälte will ich sofort wieder umkehren, aber Maike legt ihr Veto ein. Jacky und Rico werden von einem Kumpel abgeholt. Der gute Mirko hat tatsächlich eine Thermoskanne voll Glühwein dabei und ich kann mich wenigstens innerlich erwärmen. Da die Ess-Bahn schon geschlossen hat, gibt es statt Currywurst eine Bockwurst. Nicht das Gleiche, aber nach der langen Abstinenz durchaus lecker.

Weil Berlin-Linienbus seinen Betrieb auf der Strecke nach Dresden zum 1.November eingestellt hat, müssen wir notgedrungen mit dem Flixbus fahren. Eigentlich ist das auch nichts Anderes, nur dass wir nun erst mit dem Taxi zum ZOB fahren müssen, statt wie gewohnt gleich in Tegel einzusteigen. Hoffentlich gibt’s da bis zur nächsten Reise wieder eine bequemere Lösung.

Nach ca. 3 Stunden ist auch die letzte Etappe geschafft und als uns das Taxi vom Hauptbahnhof gegen 0.30 Uhr vor der Haustür auslädt, ist es amtlich. Wir haben tatsächlich eine komplette Erdumrundung hinter uns. Klingt großartig und verlangt nach mehr :-)

Das wird der vorletzte Artikel zu diesem Blog sein. Wir wollen alles noch ein wenig sacken lassen, bevor wir uns an ein Fazit zur Reise machen. Allen, die uns bis jetzt hier die Treue gehalten haben, schon mal ein großes Dankeschön. Wir hoffen, es hat euch ein wenig Spaß gemacht, uns virtuell zu begleiten.

Antworten (3)

Falk
Wie der vorletzte Blog Eintrag? Ich werde eure Reiseberichte vermissen! Es war schön euch auf diesem Weg bei eurer Reise begleiten zu dürfen!

Wolf
Danke Falk.😀 Sollte ich nochmal einen ähnlichen langen Trip machen, denke ich über eine Reaktivierung des Blogs nach.. Für unsere 'normalen' Urlaubsreisen lohnt sich das wahrscheinlich nicht..

Falk
Nein lohnt nicht wirklich für die normalen Reisen aber auf so einem langem Tripp ist es cool!

#malaysia#kualalumpur