On the road again ...

Nun wird es Ernst. Das Sabbatical beginnt. Wir sind gestartet... ohne Blaskapelle, ohne Paukenschlag, ohne Böller, keine Sektflasche ist am Auto zerschellt ... einfach so losgefahren; müde von der kurzen Nacht davor. Das fühlte sich komisch an. So etwas Besonderes, Großartiges beginnt so ganz sang- und klanglos. Meine Gefühle sind völlig durcheinander - Micha schläft neben mir. 

Wir machen kurz vor Hamburg unseren ersten Stopp und lassen uns von Ulrike & Wolfgang fürstlich verwöhnen. Am nächsten Morgen geht es dann 550 km westlich nach Antwerpen. Eigentlich war Amsterdam geplant, aber so ist das halt mit den Plänen ... Antwerpen beginnt wenigstens auch mit "A".

Die Stadtbesichtigung beginnt mit der kostenlosen Überfahrt über die Schelde (in der ich nicht baden würde!!!). Antwerpen erobert mein Herz nicht. Würde ein Architekt die Händen überm Kopf zusammenschlagen oder wäre er fasziniert ob der Vielfalt? Ich weiß es nicht. Gotik, 70-er Jahre-Bausünde, Barock, moderne Glasfassaden, Renaissance und schlichter Putz ... alles steht nebeneinander. Genauso bunt und scheinbar friedlich bewegen sich die Menschen und die Kulturen durch die Stadt, oft mit einem Rad. Es ist die erste Großstadt, in der ich orthodoxe Juden gesehen habe; in ihren Geschäften, mit ihren Familien, auf der Straße. Wir statten Herrn Rubens einen Besuch ab. Er hat sich den kleinen Palazzo nach seinen - italienisch geprägten Vorstellungen - bauen lassen - schon nett, aber düster (was an den ledernen Tapeten liegen könnte oder den geschlossenen Fensterläden ,-)). Das alte Handelshaus und auch die Einkaufspassage beeindruckten uns und das belgische Bier tat gut.

Morgen fahren wir weiter in Richtung Brügge.