Veröffentlicht: 04.09.2023
Tag 3: Die Königsetappe
Ab Anina stehen ganze 28km bis zum nächsten Rastplatz auf dem Programm, daher freue ich mich besonders, dass ich die ersten 2km bis zum Friedhof mit dem Bus zurücklegen kann – und das sogar kostenlos!
Die Tour selbst ist landschaftlich nicht wahnsinnig reizvoll, da ich die meiste Zeit im dichten Wald unterwegs bin und es nur wenige Aussichten gibt. Nach ca. 20km als die Beine schon hinreichend schwer waren, traf ich fünf Waldarbeiter, die gerade ihr Tagwerk vollendet hatten. Der zwischen Ihnen kreisende Palinka, auf den ich natürlich sofort eingeladen wurde, sollte zum Glück heute nicht mein Verhängnis werden. Nach einer sehr schönen Stunde und etlichen kleinen Schlucken aus der Flasche durfte ich dann auch schon weiterziehen und kam sogar noch im Hellen an.
Mein Zeltplatz an diesem Abend war einfach nur spektakulär. Der Lacul Ochiul Beiului erstrahlt in allen möglichen Türkistönen. Ich wusste natürlich mal wieder nicht, dass ich damit an der Touristenattraktion der Region gelandet bin. Das sollte jedoch am nächsten Morgen sehr deutlich werden. Da ich jedoch am Samstagmorgen mit Abstand der Erste an diesem himmlischen Fleckchen Erde war, hatte ich viel Zeit und Ruhe, den Ort einfach nur in Stille (vorzugsweise aus der Hängematte) zu genießen.
Tag 4: Viel Landschaft auf wenigen Kilometern
Nach der Königsetappe stand ein kurzer Tag an. Die 12km mit Gepäck + 8km ohne hatten es landschaftlich aber in sich. Zunächst bin ich ohne Gepäck eine halbe Stunde in die andere Richtung zum Cascada Beuşniţa gegangen. Leider führte dieser Wasserfall der Jahreszeit entsprechend wenig Wasser.
Nach dem Frühstück und Zusammenpacken ging es dann weiter zum nächsten und deutlich beeindruckenderen Wasserfall, dem Cascada La Văioaga. Da es in dem Tal nur einen einzigen Weg gibt, musste ich mir diesen mit dem aufkommenden Turi-Sturm teilen, der Richtung Lacul Ochiul Beiului unterwegs war, natürlich hauptsächlich mit dem Auto.
Als krönender Abschluss warteten noch La Tunele Romane auf. Zur Abwechslung führt der E3 hier über einen kleinen Wanderweg statt der üblichen Waldautobahn. Die Tunnel machten ihrem Namen alle Ehre. Nach dem vorletzten öffnete sich außerdem das Tal und ich hatte einen wunderbaren Blick über die Nera und schroffe Felswände.
Die tägliche Mutprobe durfte natürlich auch nicht fehlen: 500m vor meiner heutigen Herberge galt es noch über eine in die Jahre gekommene Hängebrücke die Nera zu überqueren.
Tag 5: Halbzeit
Ich habe mich entschieden, am Ende meiner Tour durch den Banat lieber noch einen zusätzlichen Tag am Donaudurchbruch bei Dobova zu haben und hier ein Stück abzukürzen. Statt also zurück durch La Tunele zu gehen und dann über den Lacul Dracului nach Cărbunari, habe ich den direkten Weg über den Cascada Şuşara gewählt und bin bis Gârnic gelaufen. Als mich schon dem Ziel nahe wähnte, führte der Weg immer wieder durch kleine Senken mit äußerst matschigen Pfützen.
Robert