Veröffentlicht: 01.04.2024
Eine irre Natur mit einem Artenreichtum der morgens mit dem Seeadler beginnt, auf dem Weg zu den Affen begleitet wird durch chinesische Seidenreiher, Warane, Schlammspringer und vielem, was so um einen herumfliegen kann und gleichzeitig ist die Insel als Individualreisende eine harte Nuss. Städte haben keine Innenstadt, liebliche Orte fehlen meist ganz, einen guten Platz zum Schlafen muss man intensiv suchen und die Begegnungen mit den Menschen sind freundlich, aber distanziert. Auch nach einigen Wochen im Land fragen wir uns, wo Gemeinschaft und Leben stattfinden.
Im Tierreich ist das viel einfacher, denn dort, wo dem Leben Lebensraum gelassen wird, geht die Post ab. Nach unseren Dschungeltagen suchten wir noch ein paar Projekte der Umweltbildung und des Artenschutzes auf. Wirklich überzeugt hat uns die Orang-Utan Rettungsstation, wo Aufzucht, Auswilderung und touristisch aufbereitete Fütterungen gut im Einklang sind.
Wenn der Palmölplantagenbesitzer ein paar Kilometer weiter seit 20 Jahren auf einem kleinen Reststreifen Wald noch ein paar Nasenaffen leben lässt, indem er sie regelmäßig füttert und man das durch ein Eintrittsticket unterstützt, stellt sich dann schon die Fragen, ob vernünftigerer Artenschutz hier nicht langsam mal dran wäre. Aber dann käme auch kein Affe mehr zur Fütterung und kein Tourist mehr zum Zuschauen…
Die Tage im und am Nationalpark waren für uns ganz besonders, weil wir zusammen mit der großen Tochter unterwegs sein durften. Ihre Liebe zur Natur, ihr neugieriger Blick auf alles was wächst und lebt und ihr Wissen über diese grüne Welt hat uns tief eintauchen lassen. Es war eine wunderbare gemeinsame Zeit, die wir jetzt schon sehr vermissen.
Für uns geht es jetzt fast 1000 km im großen Bogen zurück. Wir werden in kleinen Etappen reisen und uns die Welt auf Borneo mit wachen Augen anschauen. Die Wahrnehmung, dass sich die Nachbarländer auch hier in Asien in ihrer Lebensart sehr unterscheiden ist wichtig.
Wirklich schön: Ramandan-Märkte mit einer großen Vielfalt an Leckereien
Wirklich unschön: viele Palmölplantagen, die Lebensräume verdrängen
Wirklich nachvollziehbar: Im Ramadan haben tagsüber nicht alle gute Laune
Kathleen