Veröffentlicht: 17.04.2023
Nach dem Spiegeleifrühstück recherchiere ich erst mal ein bisschen über Bolivien. Auch wenn es auf der Karte vielleicht überschaubar aussieht, ist das Land doppelt so groß wie Deutschland und mit Andenhochland und Amazonasbecken etc. sehr vielseitig.
In Uyuni ist Markttag und ich gehe gebeugt unter den Markisen der Marktstände hindurch. Die Einheimischen laufen alle mit geflochtenen Palmwedeln rum wegen Palmsonntag. Religion hat hier definitiv noch einen höheren Stellenwert.
Ich habe mich schon damit abgefunden, dass die Tunupa-Tour wohl nichts wird, da wird mir auf dem Weg zum Ticketkauf nach La Paz doch noch ein Angebot gemacht. 140 € für die private Tagestour. Immer noch kein Schnäppchen aber was soll’s. Natürlich nur bar. Die Mitarbeiterin begleitet mich zum Geldautomat und quatscht mich mit belanglosem Verkäufer-Smalltalk zu. Das “Büro”, ein dunkles Zimmer im oberen Stockwerk über den Busticketverkaufsstellen wirkt schon sketchy, aber es gibt immerhin eine Quittung. Gleich morgen Vormittag geht es los.
Zurück im Hostel stelle ich beim Buchungsprozess für das nächste Hostel in La Paz fest, dass meine Kreditkarte fehlt. Habe ich wohl im ATM stecken lassen. Scheiße. Die örtliche Filiale der Bancofie, wie das Geldhaus sich nennt, hat sonntags natürlich geschlossen. Die Hotline ist auch wenig hilfsbereit und meint ich soll meine Bank kontaktieren.
Zum Glück kann ich in der DKB-App ganz bequem die Karte temporär sperren lassen (ist kein bezahltes Product Placement, aber echt empfehlenswert).
Auf dem Markt kaufe ich eine Riesenavocado und viel zu fettiges Brot und esse es im Innenhof des schönen Hostel-Kolonialbaus.
Gegen Abend donnert eine Blaskapelle los, die Hostelbesitzerin meint, dass ginge jeden Sonntagabend so. Ich schaue mir das Spektakel kurz an. Rund 30 Militärs musizieren während mindestens noch mal 30 daneben stramm aufgereiht stehen, wie diese Erstarrungskünstler aus der Fußgängerzone. Anstrengend. Ein paar Locals stehen versprengt drumherum und applaudieren gelegentlich.