Veröffentlicht: 20.09.2016
Jemand hat mal erzählt, dass es kein besseres Gefühl gibt, als alles, was man braucht in einem Backpack bei sich zu haben und theoretisch keinen Grund zu haben, jemals zurück kommen zu müssen. Frei sein. Unabhängig sein.
Daran musste ich denken als auf meiner To-Do List der Punkt „Packliste“ auftauchte.
Ich packe meinen Backpack und nehme mit.. Gute Frage. Was sich für mich anfangs nach Spaß an der Freude angehört hat, war dann doch etwas.. nennen wir es mal heikel. Wie packe ich alles, was ich brauche in einen 70 l Backpack? Und was brauche ich überhaupt?
Vernünftig wie ich bin habe ich mich also auf meinen Hintern gesetzt und eine Packliste geschrieben. Eine Packliste wie man sie für den Italienurlaub schreibt. Plus Spülmittel, Wäscheleine, Stirnlampe und Durchfalltabletten. Minus Föhn, schicke Klamotten und Glättheißen. Na super ey. Wie war das nochmal mit dem Spaß und der Freude?
Nachdem ich alles dekorativ auf meinem Bett verteilt habe, so etwas ähnliches wie Ordnung geschaffen und alles verstaut hatte, das Ergebnis: Ein randvoller 70 l, 13,2kg schwerer Backpack. Aber Hey! Er ist zu und es ist alles drin.
Und hier steht es nun, das Ding. Meine kompletten Sachen für die nächsten 6 Monate in diesem Backpack. Krasses Gefühl.
Von Schuhe über Klamotten, von Kamera über Stativ, von Spülmittel über Wäscheleine – alles.
Einerseits gefällt mir der Gedanke an das Haare–lufttrocknen-lassen gar nicht, doch andererseits bin ich gespannt auf diese Zeit, in der ich irgendwie doch so garnicht ich selbst bin, so ohne Mode, ohne Beauty. Ich bin gespannt auf dieses „einfache“ Leben. Besonders meinen Eltern ist die Vorstellung von Vreni in Australien zwischen Spinnen und Schlangen suspekt. Doch was viele nicht verstehen, ist, dass Mode und Beauty für mich, wie für viele andere Mädels, kein Ausdruck von Selbstzweifel ist. Nein, ich male mich nicht an weil ich mich hässlich finde und gebe viel Geld aus für Klamotten weil ich mich selbst sonst nicht leiden kann. Diese Dinge sind für mich ein Hobby. Es macht mir Spaß Outfits zu erstellen und ich freue mich jeden morgen darauf, mein Make up zu machen.
Aber (jetzt kommt der entscheidende Punkt → ) es geht auch ohne. Ich verzichte auf so viele materialistische Dinge aber auch andere Seite, die mein Leben ausmachen und fülle den Platz mit neuen Erfahrungen. Wo die Erinnerungen für diese Erfahrungen dann hinsollen, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Der Backpack ist tatsächlich randvoll. Also nächste Mission: Gepäck weiter reduzieren. Ich hoffe mir bleiben am Ende noch ein paar Socken zum Wechseln.