Daun-ander
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Enttäuschung und Happy End ...

Veröffentlicht: 17.10.2019

Die 260 Kilometer von Yeppoon nach Agnes Water waren völlig unspektakulär, aufregend wurde es erst danach ...

Die einzige Attraktion auf dem Weg war das "singende Schiff". Aufgrund seiner Bauweise gibt diese Konstruktion bei entsprechendem Wind verschieden hohe surrende Töne ab. Es war genug Wind und die Töne waren sehr gut zu hören.


1970 wurde das Denkmal zu Ehren, ja von wem wohl, natürlich Captain James Cook, errichtet. Denn genau 200 Jahre früher, 1770, ist er an dieser Bucht vorbeigesegelt.

Aber jetzt zum Aufreger des Tages ... Ich bin ja mehr der Sicherheitstyp und deswegen habe ich nicht nur jede Unterkunft schon im Vorfeld gebucht, sondern auch schon die Ausflüge. Bis auf einen ... 

Den Ausgangspunkt für das Great Barrier Reef, Cairns, habe ich ja ignoriert, weil ich mir in Agnes Water den südlichsten Punkt des Great Barrier Reefs anschauen wollte. Und zwar bei einem Tagesausflug zur schönen Insel Lady Musgrave. Dort fährt man mit einem Boot von Agnes Water aus hin, fährt mit einem Glasbodenboot übers Reef, schnorchelt und kann noch etwas die kleine unbewohnte Insel entdecken. Diese Tour wollte ich als einzige kurzfristig buchen. Vor zwei Tagen buchte ich im Internet die Tour und bekam dann aber eine Absage, da dieser Anbieter an meinem gewünschten Tag keine Tour anbietet. Okay, dachte ich, vor Ort gibt es sicherlich auch noch Anbieter, kein Problem ...

In Agnes Water angekommen und im Hotel eingecheckt, machte ich mich dann sofort auf den Weg zum (einzigen) Anbieter in dem Ort. Die freundliche Dame am Tresen sagte mir, eigentlich wäre die kurzfristige Buchung für den nächsten Tag kein Problem, aber aufgrund der Wettervorhersage für den folgenden Tag (sehr stürmisch) fällt die Tour aus. Auch alle anderen Teilnehmer, die möglicherweise schon vor Wochen gebucht haben, werden gerade informiert, dass die Tour ausfällt ...

Mein Enttäuschung war natürlich riesengroß, weil ich mich ja jetzt Tag für Tag weiter nach Süden bewege, also immer weiter weg vom Great Barrier Reef und zum anderen die Tage ja auch schon mehr oder weniger alle verplant sind ... Das hieß dann eigentlich für mich, dass ich das Great Barrier Reef wohl nicht mehr sehen werde...

Das musste ich erst einmal verdauen und bin spontan zum Anbieter um die Ecke gegangen, der Fahrten mit diesem unscheinbaren Gefährt anbot. Darf ich vorstellen, dass ist "LARC!". Sozusagen die australische Schwester (oder farblich gesehen der schwule Bruder) vom Lübecker Amphibienbus ...


LARC! (Lighter Amphibious Resupply Cargo) war ein Militärfahrzeug der Amis, dass im Vietnamkrieg eingesetzt wurde, um Truppen und  Material durch unwegsames Gelände zu transportieren. Nach dem Krieg war es den Amis zu teuer, die Kisten wieder in die USA zurück zu bringen und so konnte man sie günstig erwerben. Vier dieser Kisten rollen jetzt immer noch hier in Australien. 

Ich habe dann die einstündige Tour gleich für den Nachmittag gebucht und es ging im Hafen gleich mal ins Wasser, an den ankernen Booten vorbei, dann auf einer vorgelagerten Sandbank wieder raus aus dem Wasser, am Strand entlang, dann ca. 50 Meter in den Ozean und wieder zurück an den Strand. Dabei erzählte der Fahrer und Guide viel über die Tierwelt und wir sahen auch Kängurus, viele Vogelarten und auch einen kleinen Hai. Und zum Schluss, an einem abschüssiges Stück Strand, ging es noch mal mit Volldampf ins Wasser, so dass das Fahrzeug mit einer riesigen Bugwelle ins Wasser eintauchte. Und ratet mal, wer auf dem besten Platz saß und dabei klitsch nass wurde ... Da ich ja spontan gebucht hatte, hatte ich natürlich kein Handtuch mit, das man eigentlich zu der Tour mitbringen sollte ... Naja, wenigstens hatte der Fahrer uns vorher kurz gewarnt, so dass ich wenigstens die Kamera sicher und trocken im Rucksack verstauen konnte.




Zum Glück war das Hotel nur zwei Autominuten entfernt, so dass ich schnell wieder trockene Klamotten anziehen konnte. Da es den ganzen Tag zwar warm, aber sehr bewölkt war und zum Abend immer bewölkter wurde, blieb ich gleich im Hotel. 

Ich wollte unbedingt noch versuchen mit "Plan B" das Great Barrier Reef zu sehen. Nach einiger Recherche im Internet und erstaunlich wenig Reiseplanänderungen, habe ich dann doch noch eine Möglichkeit gefunden, das Great Barrier Reef zu besuchen. Dabei kommt mir jetzt der eine Tag zugute, den ich für Sydney zu wenig eingeplant hatte. Dadurch hatte ich vor Brisbane drei Tage an der Sunshine Coast eingeplant, von denen ich nun einen Tag für das Great Barrier Reef verwende. 

Ich habe gerade die Bestätigung und das eTicket vom Internetanbieter bekommen und fliege nun also in ein paar Tagen früh morgens mit einem kleinen Flugzeug in ca. 45 Minuten auf die Insel Lady Elliot, verbringe dort den ganzen Tag (Glasbodenbootsfahrt, schnorcheln, relaxen, Insel angucken) und fliege abends wieder zurück aufs Festland. Man gönnt sich ja sonst nichts ...

Den eigentlich nicht eingeplanten freien Tag hier in Agnes Water werde ich nun dazu nutzen, um mir ein paar schöne Buchten anzuschauen und wie unten zu sehen, den Blog zu schreiben ...



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