Dann geh ich halt nach Bali
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Kapitel 1 - Auf nach Saigon

Veröffentlicht: 09.02.2023

08.02.


Guten morgen Berlin, du kannst so hässlich sein...

5:50uhr

Ich wache, wie jedes mal wenn ich aufgeregt bin, 10min vor meinem Wecker auf. Innere Uhr.

Berlin hat der Winter nun auch erreicht. Es liegt noch etwas Schnee auf der Straße, als ich aus dem Fenster gucke.

Ich ziehe die Bettwäsche ab, um sie nochmal in die Waschmaschine zu hauen. Für Silas, meinen Untermieter, der, bis ich zurückkehre, auf meine Wohnung "aufpasst". Ich packe noch meine letzten Sachen ins Gepäck, hatte noch Akkus geladen und meine Zahnpasta natürlich auch nochmal benutzt. Nebenher koche ich noch einen letzten Kaffee in meiner, vom Kalkwasser pattinierten Kanne. Er schmeckt wie immer, ganz passabel.

Dazu gibt es einen letzten Tropfen Vitamin D, drei BCAA Pastillen, eine Ration von meinem Kurkuma Neem Gedöns und eine Tasse warmes Wasser mit Honig, zum Runterspülen.

Nochmal kurz auf Toilette und ab gehts zur Straßenbahn. In meiner leichten Zwiebelsystem- Bekleidung lässt es sich bei den -8°C für 10-15min gut aushalten. Hab keine Lust meine dicke Winterjacke immer mit mir tragen zu müssen...

Zum meinem Glück hat die BVG mal wieder Verspätung, dh. ich friere nur minimal...

Skip zum Flughafen. Nach der Fahrt mit Tram und Regio bin ich am BER. 1h 45min zum Abflug. Sollte passen. Hatte eigentlich 2h eingeplant.

Gepäckaufgabe vom 14kg Rucksack und Secu Check der drei Täschchen Handgepäck laufen wie am Schnürchen. Auf den Flug mit Scoot sollte man vorbereitet sein, denn es wird in 12h Flug lediglich eine kleine Mahlzeit geben und ALLES auch das Wasser wird extra bepreist. Wie gut dass ich eine Tasche voller Leckereien dabei habe.

Sorry Scoot, mich werdet ihr nicht rippen.

Im Duty Free Bereich decke ich mich noch mit Pumpernickel Käse Brot und 2L Wasser für 18€ ein. Den Pin meiner neuen Visa Karte vergesse ich souverän, vor Aufregung, kriege ihn aber als ich nach Bargeld krame, doch wieder ins Gedächtnis.

9:05uhr

Ich stehe am Gate, perfekt getimed laufe ich zu meinem Flugsitz mit extra Beinfreiheit, den ich natürlich extra bezahlen musste. Ist es mir aber Wert. Die 90$. Passe grade so in den Sitz, von der Breite her. Aber der Fußraum... Einfach ein Traum.

9:35uhr

Auf nach Singapur. Der Dreamliner hebt ab. Mit Blick auf unseren neuen superkrassen und teuren berliner Flughafen, schlafe ich direkt ein.

Eine Stunde später werde ich geweckt. Es gibt die erste und einzige Mahlzeit. Eine kleine Portion Reis mit Hühnchen und eine Packung Mini Cookies. Dazu 300ml Wasser. Vorbezahlt, 15$. Ganz schön knackig, wenn man bedenkt, dass der Flug noch 11h dauern wird. Egal, ich habe ja vorgesorgt.

11:00uhr

Habe jetzt mein Nackenkissen aufgepustet und entspanne, während ich die Fensterverdunkelungs- Funktion auschecke. Ganz schön Hightech. Per Knopfdruck lässt sich die Scheibe elektronisch polarisieren, was am Ende aussieht, als würde das Glas einfach komplett undurchsichtig werden.

Wohl mein einziges kostenloses Feature hier, denn es gibt kein Entertainment wie Fernseher oder Videospiel. Keine Steckdosen oder Radio. Naja. Discount Airline ist hier wohl das Schlagwort. Man könnte Wifi buchen, aber ich traue dem ganzen nicht, auch wenn ich grade einem Menschen so gerne schreiben würde, warte ich bis ich in Singapur bin.

Was ich eben merke ist, dass meine Sitznachbarin eine Reihe hinter mir auf einen leeren Sitz gewechselt hat, also hab ich sogar die Armlehnen komplett für mich. Lehne maximal zurück, der Hintermann hat auch genug Platz, natürlich habe ich gefragt ob es für ihn passt. Tut es, also Ohrstöpsel rein und ich versuche nochmal zu schlafen.

14:36uhr

Bin wieder aufgewacht. Ich denke meine kurze Nachtruhe vom 7.2. auf dem 8.2. habe ich wieder drin. Ich beginne nun meinen Proviant anzubrechen. Es gibt Beef Jerky, Rosmarin Cracker und ein paar Stücke getrocknete Mango, natürlich ungeschwefelt. Es sind jetzt noch 7h Flugzeit übrig. Ich denke diese Zeit überbrücke ich mit Musikhören und damit an meine Wolke zu denken.

Da es schon etwas kühler ist, habe ich meinen Schlauchschal angezogen. War die richtige Entscheidung mir so ein Ding zu kaufen. Schuhe habe ich übrigens ausgezogen, für mehr Comfort. Überlege allerdings, ob ich sie nicht bald wieder anziehe. We will see.

20:26uhr

Schuhe sind lange wieder angezogen. Habe nochmal geschlafen. Grade eben gab es Salami Sticks mit, wer hätte es gedacht, Rosmarin Cracker. Als Nachtisch den Rest Trocken-Mango. Nun habe ich noch eine gute Stunde Flug bis nach Singapur. Irgendwie ging es doch ziemlich flott. Kommt sicher durch das Fehlen der Bildschirme, die einen immer daran erinnern, wo man grade ist und welche Flugstrecke noch vor einem liegt.

In Singapur habe ich dann 3h Aufenthalt. Die werde ich nutzen um mir mal die Zähne zu putzen und einen überteuerten Caffee zu trinken.

Um 7:30uhr Ortszeit startet mein Flieger dann zur Final Destination: Ho-Chi-Minh City aka Saigon. Dauer 2h

Ich freue mich schon, meine Flip Flops endlich anziehen zu können. Die kommenden Uhrzeiten werden ab jetzt in der orts-aktuellen Zeit sein, da mein Handy sich, sobald ich WLAN habe, umstellen wird. Kleiner Disclaimer.

09.02.

5:18uhr

Mit meinem Hintersitznachbarn Jan komme ich ins Gespräch, kurz vor der Landung. Er reist nach Australien und macht dort 1y work and travel. Zusammen latschen wir aus dem Flieger und gehen zu Starbucks. Kleinen Happen essen und einen Kaffee schlürfen. Dazu gesellen sich Can und Thai Ha aus Berlin. Die zwei saßen wohl in der selben Maschine.

Thai reist nach Malaysia, Can auch nach Australien. Ich mache ein Foto von uns. Thai ist noch so lieb und schreibt mir eine Liste mit Begriffen auf vietnamesisch auf. An dieser Stelle nochmal Shoutouts an sie!

7:02uhr

Nachdem ich die drei verabschiedet hatte, sitze ich auch schon im letzten Flieger. Natürlich wieder extra Legroom, diesmal mit Maske. Ist aushaltbar für 2h, denke ich, auch wenn ich lieber keine tragen würde...

Vor dem Gate gibt es noch einen Secu Check. Mein restliches Wasser trinke ich auf ex. Nach dem Check gibt es einen Wasserspender. Gute Idee, könnten sich deutsche Flughäfen ruhig mal abgucken...

Ich freue mich jetzt auf mein Ziel. Ich freue mich meine 17h bald geschafft zu haben. Die Sonne geht grade auf.

12:33uhr

Ich liege, nach einer 30min Taxifahrt, im Language Exchange Hostel 1, in meinem Bett, nach einer erfrischenden Dusche. Meine letzten Tagesziele sind essen, Simkarte besorgen und Geld abheben. Doch zunächst Fokus auf mein Bett...

15:55uhr

Ich komme zu mir. Eingekuschelt in meine dünne Decke. Das tat richtig gut.

Nun wird es aber Zeit mich das erste mal in das Getümmel von Saigons Straßen zu stürzen. Meine Tagesziele erreiche ich easy. Ich hebe 1mio Dong von der Bank ab. Kaufe zwei große Flaschen Wasser und überfordere die Verkäuferin mit dem 500k Dong Schein. Sorry for that.

Ich besorge mir eine Sim Karte mit 6GB 4G Internet pro Tag, mit Flat ins vietnamesische Netz für umgerechnet 7€. Krass wenn man mal realisiert, dass die theoretisch bis 23.3. gültig ist.

Glücklich über meine Erfolge, gönne ich mir, in meiner Straße, einen typischen vietnamesischen Caffee mit Kondensmilch und Eiswürfeln. Dazu bekomme ich eine Art Kräutertee aufs Haus.

Die Eiswürfel machen mir etwas Sorge, da ich echt keine Lust habe auf das Leitungswasser hier. Mal sehen wie es mir morgen geht.

Nachdem ich meinen liebsten die neue Nummer gesendet habe, zahle ich und gehe zurück ins Hostel. Dort komme ich mit den Bewohnern in Kontakt. Hier eine kurze Stichpunktliste zu den Charakteren:

Ryan - Amerikaner, etwa 40y, unterrichtet 4/5 Klasse Englisch, Schwarzarbeit, trinkt gerne Bier

Liew - Malaye, etwa 55y, sales management, weltweit unterwegs, seit 8m im Urlaub in VN, lebt mit seiner Frau in Japan

Jay - Koreaner, etwa mein Alter, Urlauber, reist morgen ab

Todd - Amerikaner, etwa 38y, unterrichtet ebenfalls Englisch, Schwarzarbeit, ist definitiv ein Pumper

Phong - Vietnamese, etwa 30y, Rezeptionist, neu angefangen, spricht nur gebrochen Englisch

Alex - keine Infos, er kommt auch relativ spät in unsere Runde, etwa 30y, kifft anscheinend regelmäßig. Ich erfahre allerdings nichts von ihm, weil er eher für sich bleibt und nicht am Gespräch teilnimmt. Er spricht aber fließend Englisch.

Es gibt noch einen Südafrikaner, dessen Name in meiner Erinnerung Nova ist. Ich habe ihn Mittags kurz getroffen. Er kam aber erst wieder aus seinem Zimmer, als ich quasi ins Bett gehe, um 23:30uhr. Ich weiß von Todd und Ryan, dass er wohl ziemlich viel kifft und arbeitslos ist. Vielleicht finde ich noch etwas mehr raus...

Da ich Jay was leckeres essen sah, als ich mich zum Geldautomat aufmachte, fragte ich ihn was das war und wo ich das herbekomme. Liew bat Phong mich dabei zu supporten. Wir beide gingen also aus dem Hostel, einmal über die Straße zu einem Stand. Er ordert für mich.

110k Dong - ca 4€

Wir gehen zurück ins Hostel. Die nette Frau bringt mir das Essen über die Straße ins Hostel auf einem Silbertablett.

Krasser Service

Es gibt gekochte Ente, einen Salat, Suppe mit Reis und eingekochtem Blut. Schmeckt super lecker. Das Tablett holt die Frau vom Stand einfach irgendwann ab.

Ganz andere Welt...

Wilde Gespräche brechen los. Todd und Ryan haben sehr lustige Sachen zu erzählen. Ein alter Mann, 50er Baujahr kommt von der Straße dazu, auch Amerikaner. Auch er erzählt witzige Storys. Habe seinen Namen leider vergessen...

Skip zum Abendessen.

20:48uhr

Ryan und Jay gehen mit mir zum Chickennugget & Chips Stand. Ryan zeigt mir noch paar Stores und wo ich guten Caffee kriege. Er muss morgen früh um 7uhr wieder arbeiten.

Zurück in Hostel esse ich entspannt, wir quatschen über Gott und die Welt.

Irgendwann pennt Ryan auf der Couch ein, Todd geht los zum täglichen latenight snack bei Mc Donalds, ich quatsche noch bischen mit Liew.

23:30uhr

Ich verabschiede mich und gehe aufs Zimmer in den zweiten Stock. Nochmal kurz duschen und Zähne putzen.

0:18uhr

Blogeintrag fertig. Es fehlen ein paar Bilder. Ich werde ab morgen versuchen mehr zu knipsen und weniger zu schreiben!

Alle die meine Tippfehler und den Satzbau entdecken:

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