Saint-Rémy-de-Provence, les Alpilles und Salon-de-Provence

Es war heute Regen angesagt aber wir hatten Glück. Es blieb bei Wolken und kühles Wetter bei  ca. 15 Grad. Nach dem Frühstück mit feinen französischen Croissant sind wir nach Saint-Rémy-de-Provence gefahren. 

Saint-Rémy-de-Provence ist wie alle Städtchen in der Provence eine charmante Kleinstadt die für ihre Geschichte, malerische Landschaft und kulturelle Bedeutung bekannt ist. Sie liegt etwa 20 Kilometer südlich von Avignon, in den Ausläufern der Alpilles, einer kleinen Bergkette, die für ihre Kalksteinfelsen und ihre mediterrane Vegetation bekannt ist.

Saint-Rémy hat ebenfalls eine lange und reiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. In der Nähe der Stadt befinden sich die Ruinen von Glanum, einer antiken römischen Stadt, die im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde. Die Ausgrabungen umfassen Tempel, Thermalbäder und Wohnhäuser, die Einblicke in das Leben der Römer bieten.

Schöne restaurierte Häuser, Herrenhäuser aus der Renaissance und dem 18. Jahrhundert, Kapellen und Klöster säumen die kleinen, gewundenen Gassen des historischen Zentrums. Boulevards, mit alten Brunnen geschmückte Plätze und Terrassen von Cafés und Restaurants laden zur provenzalischen Lebenskunst ein.

Die Gemeinde war und ist für viele Künstler eine Quelle der Inspiration. Von der Umgebung und der Atmosphäre der Stadt angetan, haben sich viele hier niedergelassen. Eine der bekanntesten Verbindungen von Saint-Rémy ist die zu Vincent van Gogh, der hier von 1889 bis 1890 lebte. Van Gogh verbrachte ein Jahr im Kloster Saint-Paul-de-Mausole, einer psychiatrischen Anstalt, wo er sich von einer psychischen Krise erholte. Während seines Aufenthalts schuf er einige seiner berühmtesten Werke, darunter „Sternennacht“ und „Der Olivenhain“. Das Kloster ist heute ein Museum, das van Gogh und seiner Kunst gewidmet ist. Ein Pfad durch die Stadt bringt einem zu seinen wichtigsten Inspirationsorte.

Nach einem feinen Mittagessen im Café de la Place unter dem Motto Frankreich trifft Asien, haben wir unsere Fahrt durch den Alpilles fortgesetzt. 

Die Alpilles sind eine kleine, aber markante Bergkette, etwa 25 Kilometer lang und 10 Kilometer breit. Trotz ihrer relativ geringen Höhe – der höchste Gipfel, der Tour des Opies, erreicht 498 Meter – beeindrucken die Alpilles durch ihre schroffen Kalksteinfelsen.

Wir fahren durch das Vallée des Baux, das malerische Tal unterhalb der Festung Les Baux-de-Provence. Das mittelalterliche Schloss Les Baux-de-Provence ist eine der eindrucksvollsten Burgruinen Frankreichs und thront auf einem Felsplateau oberhalb des Dorfes Les Baux-de-Provence. Das Dorf haben wir nicht besichtigt, da es heute Sonntag überlaufen ist und haben uns entschieden weiter nach Salon-de-Provence zu fahren.

Salon-de-Provence war im Mittelalter ein wichtiger Handelsort, insbesondere aufgrund ihrer strategischen Lage zwischen Marseille und dem Rhônetal. Im Laufe der Jahrhunderte war sie sowohl von den Römern als auch von den Sarazenen beeinflusst. Besonders in der Renaissance wuchs die Stadt dank ihrer Verbindung zur Salzproduktion und ihrem Handel.

Das Château de l’Empéri eine eindrucksvolle Festung auf einem Hügel konnten wir aufgrund de la journée du patrimoine kostenlos besichtigen. Es dominiert das Stadtbild von Salon-de-Provence. Es wurde im 10. Jahrhundert erbaut und diente den Erzbischöfen von Arles als Residenz. Das Schloss spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Provence und war auch im Mittelalter eine militärische Festung.

Heute beherbergt das Château das Musée de l’Empéri, ein Museum, das sich der Militärgeschichte Frankreichs vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts widmet. 

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die mit Salon-de-Provence verbunden sind, ist der berühmte Seher Nostradamus. Er liess sich 1547 in der Stadt nieder, nachdem er durch Europa gereist war. Nostradamus lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1566 und verfasste in Salon-de-Provence seine bekanntesten Werke, darunter seine berühmten Prophezeiungen.

Das Maison de Nostradamus, das ehemalige Wohnhaus des Propheten, ist heute ein Museum, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. 

Salon-de-Provence ist seit Jahrhunderten ein Zentrum der Seifenherstellung und besonders für die Produktion von Savon de Marseille, der traditionellen Olivenölseife, bekannt. Diese Seife, die nach einem alten Herstellungsverfahren aus Olivenöl, Wasser und Natronlauge gefertigt wird, ist nicht nur für ihre Reinheit, sondern auch für ihre pflegenden Eigenschaften berühmt.

Mehrere historische Seifenfabriken befinden sich in der Stadt, von denen einige noch in Betrieb sind. Leider am Sonntag sind keine Besichtigungen möglich. 

Die Altstadt von Salon-de-Provence ist überschaubar und ist wie alle anderen Altstädte der Provence geprägt von engen, gepflasterten Gassen, kleinen Plätzen und charmanten Cafés.

Die romanische Kirche Saint-Michel stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Sie wurde im gotischen Stil renoviert und besticht durch ihre schlichte, aber eindrucksvolle Architektur.

Der Uhrturm (Tour de l’Horloge) ist ein Wahrzeichen der Stadt und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Er ist mit einer typischen provenzalischen Glocke versehen und markiert das Zentrum der Altstadt.

Im Gegensatz zu Saint-Rémy-de-Provence ist die Altstadt am Sonntag ausgestorben.