Veröffentlicht: 23.10.2024
Heute besuchen wir Girona. Die so genannte „Stadt der vier Flüsse“ hat ein historisches Zentrum, das von mittelalterlichen Gebäuden und römischen, arabischen und hebräischen Einflüssen geprägt ist.
Girona wurde in der Antike von den Iberern gegründet und erlebte im Laufe der Jahrhunderte viele Eroberungen durch Römer, Westgoten, Araber und schliesslich die Franken. Diese wechselhafte Geschichte hat der Stadt eine faszinierende Mischung an Architekturstilen und kulturellen Einflüssen verliehen.
Die bedeutendsten Werke der historischen Entwicklung der Stadt liegen innerhalb der Stadtmauern von Força Vella.
Der Onyar trennt die Altstadt von der modernen Stadt. Im alten Kern dieser katalanischen Stadt sind Spuren ihrer langen Geschichte erhalten, die mit der Gründung durch die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. begann.
Den Römern ist auch die ursprüngliche Stadtmauer zu verdanken, deren Reste vom Paseo Arqueológico bis zu den Jardines de la Muralla reichen. Die mächtige Verteidigungsanlage, welche das alte Girona umschloss, blieb bis ins Jahr 1000 n. Chr. unverändert erhalten. Von den alten Wachttürmen der Befestigungsanlage fällt der Blick auf jene Viertel Gironas, die zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert jenseits der Força Vella entstanden.
Im Bereich innerhalb der Stadtmauern erhebt sich die Kathedrale Santa Maria als ein Wahrzeichen der Stadt auf dem Altstadthügel der Força Vella.
Zwischen dem 11. und 18. Jahrhundert erbaut, vereint auch sie in sich unterschiedliche architektonische Stile von Romanik über Gotik bis hin zum Barock. Ihr romanischer Ursprung ist an ihrem festungsähnlichen Aussehen und ihrer strategischen Lage zu erkennen.
Sie hat das breiteste gotische Kirchenschiff der Welt.
Ganz viele kleine Gassen bilden das jüdische Viertel von Girona, El Call. Die Calle Força ist die zentrale Achse dieses Viertels, in dem sich eine Synagoge und Kabbala-Schulen befinden . Die Plätze Plaça del Oli und Plaça del Vi haben ihren Charme bewahrt und beherbergen einige der schönsten Beispiele mittelalterlicher Palastarchitektur wie die Fontana d’Or. Heute ist El Call eines der am besten erhaltenen jüdischen Viertel Spaniens.
In der Nähe befindet sich ein Kapuzinerkloster, in dem die arabischen Bäder untergebracht sind, von denen ein auf acht schlanken Säulen errichteter und von einer achteckigen Kuppel gekrönter Pavillon besonders bemerkenswert ist.
Das Kloster Sant Pere de Galligants ist eine alte Benediktinerdatei, die heute eine Dependance des Archäologischen Museums von Katalonien (MAC) beherbergt.
Am Fusse des Glockenturms von Sant Feliu, welcher sich bis zum Himmel erstreckt, machen wir eine Mittagspause und geniessen Tapas bei einem Glas Wein.
Wir gehen über den Pont de Pedra,über den Fluss Onyar, von wo aus wir einen tollen Blick auf das gesamte Stadtzentrum und die ocker-, indigo- und kupferfarbenen Fassaden haben.
Gironas berühmtes Postkartenmotiv sind die bunten Häuser am Fluss Onyar, der die Stadt durchquert. Der Blick auf diese in fröhlichen Farben gestrichenen Häuser vor dem Hintergrund der Kathedrale und der Basilika von Sant Feliu zählen zu den schönsten und berühmtesten Ansichten in Girona, die sich kein Besucher der Stadt entgehen lassen sollte.
La Rambla de la Llibertat ist eine der schönsten und beliebtesten Strassen Gironas, die parallel zum Rio Onyar von der Pont de Pedra (Steinbrücke) in die Altstadt führt. Im 13. Jahrhundert erbaut, diente sie lange als zentraler Marktplatz und Ort der Zusammenkunft. Bis heute ist die Rambla für Besucher und Einheimische ein Mittelpunkt des städtischen Lebens.
Ganz nebenbei kann man hier nämlich auch bemerkenswerte Gebäude bewundern, wie zum Beispiel die Casa Norat mit der beeindruckenden modernistischen Fassade.
Ein Kaffee auf der Plaça de la Independencia mit Arkaden und Bogengängen im neoklassizistischen Stil ist Pflichtprogramm für jeden Besucher Gironas. Hier, auf dem Gelände des ehemaligen Konvents von Sant Agustí, liegen auf engem Raum viele schöne und elegante Bars und Restaurants beieinander, die zum Kaffee einladen.
In einer Woche wird das Fest von Sant Narcís gefeiert. Es ist das grösste und wichtigste Fest in Girona und wird zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, Sant Narcís, gefeiert. Es findet jedes Jahr Ende Oktober statt. Das Fest beginnt oft mit einer festlichen Parade, bei der grosse Figuren (die sogenannten „Gigantes“ und „Cabezudos“) durch die Strassen ziehen. Diese Figuren stellen mythologische oder historische Persönlichkeiten dar und sind ein fester Bestandteil katalanischer Feste.
Es gäbe noch viel über die Stadt zu erzählen und zu besichtigen. Ein Tag reicht weit nicht aus,um alle schönen Ecken zu entdecken. Wir kommen sicher mal wieder.