ColineandJeff
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Sa Pa und das Bergland im Norden

Veröffentlicht: 06.04.2019

Ca. 300 km nordwestlich von Hanoi und 1.600 Meter über dem Meeresspiegel befindet sich Sa Pa. 

Mit dem Nachtbus ging es los und die Fahrzeit sollte ca. 6 Stunden betragen. Diese Fahrt werden wir so schnell nicht vergessen, da Coline erhebliche Magen-Darm-Beschwerden hatte (leider wird die genaue Beschreibung durch die vietnamesische Regierung zensiert 🤬)


Wir kamen dann glücklicherweise schon 3.30 Uhr in Sa Pa an. Unsere eigentliche Bleibe (etwas außerhalb) konnten wir nicht beziehen, da diese noch etwa 50 Minuten Autofahrt entfernt liegt und dies für Coline unzumutbar war!

Da standen wir nun um 3.30 Uhr auf dem Busbahnhof in der nordvietnamesischen Provinz. Zum Glück gibt es hier viele Hotels. Es galt nur eines zu finden, wo wir um diese Uhrzeit auch einchecken konnten. Wir fanden schnell das VIP Hotel und trommelten dort drei Leute aus dem Tiefschlaf. VIP war aber auch nur der Name 🤪

Um 4 Uhr konnten wir endlich schlafen und wurden gegen 13 Uhr wieder wach - wegen der anhaltenden Beschwerden gibt es zum 05.04. nur zu sagen: Netflix & Chill.

Am 06.04. zeigte sich (auch dank Arznei) eine Besserung und wir machten einen Spaziergang zu einem Frühstückslokal. Dabei bemerkten wir schnell, dass es in Sa Pa deutlich ruhiger zugeht als in der Hauptstadt. 

Gegen Mittag brachen wir auf zu unserem Tagesziel: dem Hàm Rông Mountain. Diesen wanderten wir hinauf und genossen viel Zeit für uns, da hier überraschenderweise wenig Menschen unterwegs waren. Zwar wurde an der ein oder anderen Stelle etwas gewöhnungsbedürftige Musik abgespielt, aber diese Anlage sollte uns einen schönen Tag bescheren. Auch das Wetter spielte mit. 27 Grad, leichter Wind und viele Sonnenstrahlen versüßten das Ganze. Überhaupt hatten wir das erste Mal richtigen Sonnenschein ☀️ 


Von einigen Aussichtsplattformen konnte man wunderbar über die Stadt schauen. Der Blick auf den höchsten Berg des Landes wurde uns leider nahezu verwehrt. Der 3.1

43 meterhohe Phan Xi Pang 🏞 und auch wunderschönen Reisterassen versteckten sich hinter tiefhängenden Wolken. Dennoch war es sehr beeindruckend wie schnell sich die Wolken um uns herum bewegten. Tolle Bergpanoramen konnten wir daher heute nicht fotografieren. 



Nach dem Abstieg gönnten wir uns entspannt einen Kaffee und eine Cola und machten uns abends auf in ein italienisches Restaurant. Coline bekam noch Schmalkost und Jeff gönnte sich eine Kingsize-Pizza. 


Beim Spaziergang zurück zum Hotel überraschten uns plötzlich Menschenmassen in den Straßen und Gassen. Abends und speziell am Wochenende kommen sehr viele Menschen in die Stadt. Am zentralen Platz, dem Cho Tinh traten viele Künstler auf, die Menschen tanzten und es gab unzählige Händlerinnen: die schwarzen H‘mong.

Dies sind Frauen in bunten Trachten, die aus den umliegenden Dörfern kommen, um ihre handgefertigten Waren anzubieten. Es gibt Hüte, Kleider, Tücher und diversen Schmuck zu erwerben. „Woher kommst du? Wie heißt du? Wie alt bist du?“ sind Einstiegsfragen in ein überaus charmantes Verkaufsgespräch. Noch dazu in sehr gutem Englisch - Fun Fact: die H‘mong sprechen besser Englisch als viele Leute aus der Stadt. Eine Schattenseite sind die vielen Kinder, die ebenfalls zum Einkommen der Familien beitragen müssen. Wir reden hier von Kleinkindern, die teilweise noch Babys auf den Rücken tragen und bis spät in den Abend Verkäufe tätigen. So unterstützt der Tourist direkt die Kinderarbeit 😕 Uns persönlich gingen die vielen traurigen Blicke der Kinder sehr ans Herz 💔 Dennoch sind wir konsequent geblieben. 


Am nächsten Tag besuchten wir das Dorf Cát Cát und trafen die  liebenswerte Lan, eine der H‘mong Frauen. Lan ist 35 Jahre jung. Bei ihr kauften wir ein paar Armbänder und einen Armreif. Sie freute sich, dass wir ihr Dorf besuchen wollen.


Wir waren wohl die einzigen Menschen, die den Weg hinab zu Fuß gingen. Dafür hatten wir einen hervorragenden Blick auf das Dorf und die umliegende Landschaft.



Wir stiegen viele Treppen hinab und erkannten schnell, dass das ganze Dorf sehr touristisch angelegt ist. Zwar sah man immer wieder die einfachen Häuser der H‘mong Familien, dennoch reihte sich auch ein Verkaufsstand an den Anderen. Dies nahm dem Dorf ein bisschen von seiner Authentizität und Schönheit. Es gab auch einige freilaufende Tiere zu sehen🐕🐈🐓🐗...


Vorbei an den vielen Reisfeldern kamen wir zum Thác Tīên Sa, einem Wasserfall. Der sah schon gut aus, aber letztes Jahr sahen wir viel beeindruckendere Wasserfälle 🇮🇸 😉 



Am Wasserfall bemerkte Jeff, dass er ebenfalls Magen-Darm-Beschwerden bekam. Dennoch mussten wir noch ein Stück zurücklegen. 

Ganz am Ende gab es noch ein Highlight zu sehen - die Câu Cát Cát, eine Hängebrücke. Diese war auch eine persönliche Herausforderung für Coline, die sie aber meisterte. 



Wegen der angesprochenen Beschwerden gönnten wir uns dann ein Taxi ins Hotel und ließen den Tag entspannt ausklingen. 

Morgen geht es mit dem Bus zurück nach Hanoi, wo wir unsere Weiterreise auf die Insel Cát Bà planen werden.

Sa Pa - die besten Freunde sind wir nicht geworden. Und dafür kannst nichts, da du weder für die Wolken, noch für unsere Gesundheit verantwortlich bist. Wir hatten uns einfach mehr erhofft: z.B. die bekannten Sonntagsmärkte zu besuchen. Hier haben wir aber schlichtweg die Distanzen und die infrastrukturellen Gegebenheiten unterschätzt. Am Ende sagen wir dennoch: Tam biêt Sa Pa.

Antworten (5)

Lilli
Ach schade. Geht es euch inzwischen wieder besser?

Coline
Ganz fit sind wir leider immer noch nicht 🙁

Stef
Wovon kommt denn die Scheißerei? Habt ihr ne Idee? Ich hoffe euch geht es besser und euer Magen Darm System ist gestärkt... ich wäre wahrscheinlich schon tot😅🤣

Coline
Ich habe auch mehrfach an dich gedacht, Steffi 😆 Ich schätze, dass es vom Essen aus einer straßenküche kam...zumindest bei mir. Ich hoffe nun auch, nachdem es überstanden ist, dass ich alles was mir über den Weg läuft in mich rein schaufeln kann 😅

Stef
schön das du beim Stuhlgang an mich denkst Keule🤣 schön das es euch wieder gut geht 😁

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