Coastal Nomads - Suzi, John & Betty
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Tag 12 - Strecke 3.502 km - Wir stecken fest auf Teneriffa!

Veröffentlicht: 03.02.2024

Kaum angekommen auf Teneriffa empfängt uns unser Surferfreund, der schon seit einem Monat auf Teneriffa ist, mit einer Hiobsbotschaft: Vor Mitte Mai(!) gibt es keinerlei Fährkapazitäten zurück auf das Festland! Er und seine Frau mussten ihre geplante Abreise bereits um mehrere Wochen verschieben. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet, aber wirklich schlimm finden wir es auch nicht. Wir reisen schließlich das erste Mal im Leben ohne Zeitplan und Verpflichtungen.

Doch zurück zur Abreise: Nach zweimaliger Verschiebung der Abreise (wetterbedingt mit Schnee und Eis und Defekt am GPS-Tracker unseres rollenden Zuhauses) geht es am 23.1 endlich los. Unser Sohn Tim filmt uns, während wir für lange Zeit ein letztes Mal um die Ecke unseres Hauses biegen. Die erste Nacht einsam auf einer Schleusenanlage mitten im Rhein zwischen Deutschland und Frankreich. In Frankreich geraten wir dann in die massiven Bauernproteste. Sämtliche  Autobahnen und strategische Kreuzungen und Kreisverkehre sind gesperrt. Eigentlich nicht so schlimm, da wir uns die französische Maut sowieso sparen wollten. Aber wenn sich dann der gesamte Verkehr und vor allem die 40 t Laster sich ihren Weg durch die kleinen Städte und über schmalste Landstraßen bahnen... Wir erleben mehrmals unglaubliche Situationen, wo wir denken, hier geht es niemals mehr weder vor noch zurück, wenn sich zwei Sattelschlepper in einer schmalen Ortsdurchfahrt verkeilt haben.

Nach zwei Tagen Quälerei in Frankreich überqueren wir dann die spanische Grenze bei Perpignan und übernachten in Mataro bei Barcelona direkt an der Strandpromenade. Am nächsten Morgen muss ich natürlich sofort ins Mittelmeer springen, Suzi hält sich noch dezent zurück. Das Fahren in Spanien ist extrem angenehm. Gepflegte Straßen, relativ wenig Verkehr und entspannte Autofahrer. Die Spanier sind nach unserer Meinung überhaupt ein relativ entspanntes Volk. Nach zwei weiteren Tagen landen wir dann an unserem ersten Etappenziel, Cadiz, die älteste Stadt Westeuropas. Hier verbringen wir zwei Tage und freuen uns, nach rund 3.500 km mal nicht fahren zu müssen. Cadiz ist ein Traum am Atlantik. Eine wunderschöne Altstadt, kilometerlange Traumstrände mitten in der Stadt und leckeres Essen an jeder Strassenecke. Doch wir müssen weiter, am 30.1 ist die Fähre von Huelva gebucht. Unser Schiff ist die "Marie Curie", rund 190 m lang, Baujahr 2019 und eines der ersten LNG-betriebenen größeren Schiffe überhaupt. Aus Kostengründen haben wir für die 34 h Überfahrt keine Kabine (im Auto schlafen ist verboten), sondern "VIP-Schlafsessel" gebucht. Diese lassen sich wie Sitze in der Business Class in eine Art Schlafstellung bringen, sehen unglaublich bequen aus, sind es aber nicht! Ich verbringe die Nacht auf meiner Isomatte zwischen den Sitzen... Der Atlantik präsentiert sich von seiner milden Seite, einen sanfte Dünung schaukelt das Schiff sanft hin und her. Nach 34 h Überfahrt laufen wir um 1:30 Uhr nachts den Hafen von Santa Cruz de Tenerife an. Dann noch schnell 15 min zur nächsten Strandpromenade gefahren  und am nächsten Vormittag bei schönstem Sommerwetter mit Meerblick aufgewacht. Hier auf Teneriffa wollen wir ca. 3 Monate (?? siehe oben!!) bleiben, sonnenbaden, chillen, baden, windsurfen, wellenreiten, biken, lecker essen und wandern. Unser erstes Ziel ist El Medano, das Surferparadies im Südosten der Insel. Hier stehen wir zusammen mit vielen anderen Teil- und Vollzeitaussteigern "wild" (also frei stehen, ohne Kosten) auf einem Felsplateau mit Meerblick oberhalb der Stadt. Uns gefällt es, unser Sohn Leon meint beim Anblick der Fotos, es würde ihn doch eher an das "Burning Man" Festival in der Wüste von Nevada erinnern. Hier treffen wir auch unseren Surferfreund, der sich freut, Gesellschaft zu bekommen. Richtigen Wind zum Windsurfen gibt es noch keinen, aber wir haben ja Zeit (siehe oben!!) und können uns so in Ruhe akklimatisieren. Heute gab es aber schon tolle Wellen zum Boogie Boarden. Eine Frage, die Camper immer bewegt, insbesondere wenn man wild steht, ist die Frage, wo man Frischwasser bekommt, Abwasser und WC entsorgt, Wäsche wäscht usw. Dafür gibt es oberhalb des Ortes El Medano unsere SUPERtankstelle! Neben Tanken (1 l Diesel € 1,25!) gibt es dort: einen kleinen Supermarkt, ein Restaurant, eine Waschanlage für Womos, Wasser Ver-und Entsorgung, einen tollen Waschsalon, einen Wohnmobilstellplatz (für diejenigen, die gerne an einer Tankstelle campen), usw. wir sind begeistert von diesem Service!

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Antworten (6)

Ihr wolltet Abenteuer? Da habt Ihr es😅 Hört sich alles (ent)spannend an. Enjoy. Scrooge

Schön zu hören, dass ihr gut angekommen seid. Surft ein paar Wellen für mich mit und liebe Grüße auch an Sascha und Co.! LG Sven

Kommt gut rein in Eure tolle Ungebundenheit ☺️🙋‍♂️

Hört sich doch sehr gut an, nach der wohl etwas dynamischen Anfahrt. Cadiz ist eine Reise wert, das können wir bestätigen. Genießt die Zeit. LG Stefan

Ach herrlich, das hört sich mega und bereits jetzt tiefenentspannt an. ☀️🏄‍♂️

Frank
Nice! 🤙🏻 3 Monate passt doch, oder? Beste Grüße aus der Josthöhe und danke für die Sonne heute morgen 😜

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