Veröffentlicht: 28.12.2018
Nach dem Frühstück ging es in einer einstündigen Fahrt zum Franz Josef Dorf um die Wanderung zum Roberts Point anzugehen.
Angekommen im Dorf haben wir erstmal Jason abgestellt um uns einen ersten Eindruck zu machen, bisschen zu bummeln und einen Kaffee zu trinken. Haben wir doch noch den ganzen Tag vor uns und es sieht so aus als würde es nach und nach aufreißen und die Sonne mehr und mehr rauskommen 🗻
Jason nochmal auf den richtigen Parkplatz umgepackt und fertig zum wandern sind wir also aufgebrochen. Der Weg laut Rother sollte uns erstmal durch einen kleinen Buschwald zum eigentlichen Startpunkt und Wanderparkplatz führen. Nach wenigen Metern sind wir aber doch wieder umgedreht weil wir noch die Speicherkarte der Kamera wechseln müssen 😂 gut das der Wald so sehenswert war das uns das noch eingefallen ist. Also wieder zurück zu Jason und auf zum zweiten Versuch.
Diesmal ging es tiefer und tiefer in dem Weg hinein bis wir uns einige Male verlaufen haben weil die Wege nicht wirklich eindeutig war bzw endeten.
Also entschlossen wir uns doch wieder zurückzugeben und den eigentlichen Wanderparkplatz aufzusuchen 😂
Naja wie sagt man so schön „Alle guten Dinge sind drei“. Dort angekommen war uns auch klar wo die Autos aus der Ortschaft hingefahren sind. Wir wählten also den Weg zum Roberts Point der uns laut Rother nach 4:15 Std Richtung Franz Josef führen soll.
Der Weg fing recht Gemütlich und breit an und nach der ersten Hängebrücke hab ich mir noch gedacht das der Weg der richtige zu sein scheint. Nur wo sind die ganzen Leute vom Parkplatz? Nach und nach wurde der Weg steiler und steiniger und meine Gedanken waren bei den Chinesen die wir am Parkplatz gesehen haben und die Frage ob die wohl auch den gleichen Weg gehen...
Über wahrlich Stock und Stein „Reloaded“ oder „Extreme“, viel Schweiß, Wasserfällen und ewigen Hängebrücken (wirklich ewig, wackelig und hoch..brrr) sind wir am Roberts Point angekommen. Einer Aussichtsplattform über Franz Josef der uns die ganze Anstrengung hier doch vergessen lassen hat. Obwohl uns ein Teil der Sicht durch die Wolken verwehrt bleibt ist es schon echt beeindruckend 🏔
Spätestens da war mir klar das der Weg nicht der Weg für alle ist der dich zum nahesten frei zugänglichen Aussichtspunkt von Franz Josef führt. 😅 noch dazu gab es noch am Anfang Schilder die sagten 5 Stunden, 12,5km, was eigentlich schon sagt das der Weg wohl eher hoch und nicht so einfach führt. Aber gut - die Wanderung war auf jeden Fall cool und abenteuerlich mit kraxelei.
Erschöpft von der Wanderung sind wir wieder zurück ins Dorf um hier eine Nacht zu bleiben weil wir uns hier recht wohl fühlten - hatte bisschen was von einem Ski Ort ☺️
Campingplatz hatten wir bereits einen im Visier der wegen Umbau für 30$ direkt im Ort sein soll. Der Platz war recht ruhig und der checkin echt easy über einen Self-Service wo man nur ein Zettelchen ausfüllen musste, Kennzeichen notieren und das Geld in einem kuvert in eine Kassette wirft.
Nach einer warmen Dusche und einem Gourmet Menü Camping Style ging es noch auf ein Bierchen in die Happy Hour.
Der Donnerstag Morgen hat uns mit blauen Himmel und Blick auf die schneeweißen Spitzen der Gletscher geweckt und im Speed-Aufstehen haben wir uns entschlossen nochmal den gemütlichen Weg zum Franz Josef zu gehen um den jetzigen Blick auszunutzen. Der Parkplatz noch recht leer sind wir den 1 1/2 Std. Rundweg gegangen um bei fast perfekten Bedingungen den ganzen Blick auf die Gletscherzunge zu haben. Auf dem Weg zum Endpunkt gab es immer wieder kleine Täfelchen die zeigten bis wohin der Gletscher in den letzten Jahren oder Jahrzehnten hingeführt hat und wie gleichzeitig die Bevölkerung, der CO2-Konzentration und die Erdwärme angestiegen sind - hier kann man es live sehen. Schon sehr beeindruckend aber irgendwie auch traurig zugleich wie schnell der Gletscher hier wegschmilzt und bis wohin der Gletscher mal gegangen ist. Am Tag vorher könnte man zwar schon einiges sehen und auch die Wassermassen die von dem Gletscher herunter kommen aber an dem Tag war es noch deutlicher zu sehen. Zu der Zeit sind auch noch die Ranger rumgelaufen und haben für Ordnung geschafft oder anderen Geschichten über den Gletscher usw. erzählt.
Nach vielem Staunen☺️🏔 etliche Fotos und freudige Gesichter später ging es zum Wildlife Center um zwei der seltensten Kiwis anzusehen. Nur ca. 500 Stück existieren momentan von der Spezies noch in Neuseeland. Insgesamt über alle Spezien hinweg sind es noch noch Max. 15 000.
Die zwei Kiwis in dem Center sind gerade mal 2 1/2 Monate alt und damit wir sie aktiv sehen können wird hier der Tag umgedreht weil sie normal unter Tags schlafen und nachtaktiv sind. Nach wenigen Minuten im dunklen konnten wir die zwei betrachten und blieben bisschen länger stehen um die beiden zu beobachten. Können ja nicht nach 4,5 Wochen fahren ohne einen Kiwi gesehen zu haben 😂
Die Kiwi Ranger hier bringen die Eier in die Aufzucht Farmen wo die kleinen dann aufgezogen werden und Sobald sie alt genug sind werden sie wieder in die Wildnis gelassen. So richtig wehren können sich die kleinen ja nicht... fliegen können sie nicht und kratzen, beißen oder ähnliches auch nicht. Wiesel, Hunde, Katzen und Posums sind die größten Feinde und deswegen dürfen in vielen Gebieten zb Hunde nicht ohne Leine geführt werden oder Katzen raus. Jetzt wissen wir auch warum es im Abel Tasman Nationalpark so viele Wiesel fallen gab 🤓 Können wir also keinen Kiwi bei unseren zwei Chaoten daheim halten...
Wenn wir auswandern dann werd ich Teilzeit Kiwi-Ranger und Campingplatz-Betreiber mit einer Schaf-Farm 🐑
Der gestrige Tag führte uns jetzt weiter Richtung Queenstown (über 300km) mit einer zwischen-Übernachtung in Wanaka wo ein schöner See und ein gemütliches Städtchen sein soll. Gestoppt haben wir auch schon beim Lake Matheson der einer der meistfotografiertesten Seen ist weil bei Windstille sich das Alpenpanorama widerspiegelt.
Windstille hatten wir zwar nicht aber für mehrere Motive war es trotzdem den kleinen Spaziergang wert 😎🤩
Der Fahrweg hat uns durch den Mount Aspiring Nationalpark geführt was uns öfters zum anhalten, staunen und Fotos schießen gebracht hat... so versteht man auch warum die Wege immer länger werden wie man sagt. Aber seht selbst 😉
Gehalten haben wir letztendlich am See Wanaka eher am Anfang bevor das Städtchen gekommen ist, an einem wunderbaren DOC Campingplatz mit wunderbaren Blick, Sonnenuntergang und Traumfotos 😍 Thomas hat sogar nochmal den Sprung ins kalte Wasser gewagt und neben uns hat eine große Familie (vermutlich aus Spanien) ihr Lager aufgeschlagen 😂 entspannter Abschluss eines ereignisreichen Tages mal wieder!