New Plymouth

Regentage sind Museumstage, deshalb habe ich in New Plymouth das Puke Ariki besucht. Dort gibt es eine Ausstellung über die Māori, eine über die Flora und Fauna Neuseelands, eine mit zeitgenössischer Kunst und eine über New Plymouth selbst. Die Ausstellung über New Plymouth deckt den Zeitraum von der Ankunft der ersten Siedler bis in die heutige Zeit ab. Offenbar waren die ersten Siedler sehr kreative, innovative und erfinderische Menschen, denn sie haben allerlei Dinge gebaut, um sich das Leben zu erleichtern. So hatte ein Mann z.B. eine Maschine entwickelt, die die schweren Heuballen auf einen Anhänger gehoben hat, damit diese körperlich schwere Arbeit nicht mehr von Menschen ausgeführt werden musste.

Auch heute noch werden immer wieder Personen aus New Plymouth für ihre guten Erfindungen ausgezeichnet. Beispielsweise sind der Kindling Cracker (eine Hilfe für das Spalten von Holz) und der sshhmute (ein Aufsatz für Trompeten, der die Lautstärke reduziert) Erfindungen von Personen aus New Plymouth. Wer kannte das noch nicht?

Unter anderem wurde auch ein Zahnarztzimmer nachgestellt, das ein Mann fotografiert hat. Wir kamen kurz ins Gespräch und er hat mir erzählt, dass er in New Plymouth aufgewachsen ist und die Zahnarztzimmer, durch die früher ganze Schulklassen geschleust wurden, wirklich genauso aussahen. Deshalb will er seinen Brüdern Fotos davon schicken.

Als es irgendwann aufgehört hat zu regnen, hat es mehr Spaß gemacht durch die Straßen zu schlendern, die Saint Mary's Cathedral und die Saint Andrews Presbyterian Church anzusehen und an der Promenade zu spazieren. Die Saint Mary's Cathedral aus dem Jahr 1845 ist übrigens die älteste steinerne Kirche in Neuseeland und wurde 2010 zur Kathedrale Taranakis erhoben.

An der Promenade erhebt sich der Wind Wand (übersetzt: "Windzauberstab"), ein schlankes, knallrotes, 45m hohes Carbonfaserrohr mit einer Leuchtkugel an der Spitze. Eine ähnliche, aber kleinere Version des Wind Wands wurde bereits 1962 in New York errichtet, in New Plymouth sollte es hingegen ein ganzer Wald aus 125 im Wind schwankenden Wind Wands werden, als die erste im Jahr 2000 errichtet wurde. Aber daraus wurde bisher nichts.

Cool fand ich auch den Clock Tower bzw. dessen Spiegelung im Govett-Brewster Art Gallery and Len Lye Center. Als ich das erste Mal an dem Spiegelklotz vorbeigefahren war, dachte ich, es wäre ein Parkhaus!

Übernachtet habe ich am Lake Rotomanu, wo ich beim Abendessen Leuten beim Wasserski und Wakeboarden zugesehen habe. Außerdem wurde ich von einem deutschen Pärchen nach Salz gefragt. Das Pärchen hatte sich gerade erst seinen Van gekauft und den Roadtrip gestartet, beim Einkaufen aber das Salz vergessen. So schmecken die Nudeln natürlich nicht! Ich habe ihnen selbstverständlich gern geholfen und konnte so gleich mein gutes Karma wieder etwas aufladen, das ich am Tag zuvor ziemlich strapaziert hatte.