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Chiang Mai

Veröffentlicht: 15.08.2024

Von Bangkok aus kann man Chiang Mai mit verschiedenen Transportmitteln und unterschiedlichem Zeitaufwand erreichen: das Flugzeug z.B. braucht 1,5 Stunden, ein Minivan 12 Stunden und der Zug sage und schreibe 15 Stunden - wenn alles glatt läuft. Auf der Rückfahrt von Lop Buri nach Bangkok hatten wir im Zug ein Pärchen kennen gelernt, das aus Chiang Mai kam. Was sie von der 15-stündigen Zugfahrt erzählt haben, hatte sich in meinen Ohren vor allem nach Selbstkasteiung angehört, deshalb habe ich mich für das Flugzeug entschieden. Zum Ausgleich habe ich aber statt einem Taxi den einzigen Stadtbus Chiang Mais genommen, um vom Flughafen zu meiner Unterkunft zu kommen.


In Chiang Mai kann man vor allem viele verschiedene Wats besichtigen, über die man zwangsläufig stolpert, wenn man sich ein wenig in der Stadt bewegt. Allein in der quadratischen, 1,5x1,5km großen Altstadt befinden sich über 15 Wats, von denen ich mir einige angesehen habe. Zusätzlich habe ich noch eine kleine Wanderung auf dem Monk's Trail zum Wat Phra That Doi Suthep, das man sogar vom Flugzeug aus sehen kann, gemacht und unterwegs Chloe aus Australien kennen gelernt.


In der Innenstadt werden jeden Sonntag einige Straßen für Autos und Mopeds gesperrt, weil dort ab 16 Uhr der Sunday Walking Market stattfindet. In den Straßen werden Zelte mit dem altbekannten Krimskrams aufgeschlagen, in den Höfen einiger Wats quartieren sich die Fressbuden ein und schon können die Kundinnen und Kunden kommen, ihr Geld ausgeben und ihre Koffer füllen. Am witzigsten fand ich einen Mann, der seine Nähmaschinen vorgeführt hat, die er aus Tackern gebaut hat.


Außerdem habe ich einen Tagesausflug zum Sticky Waterfall gemacht. Bei diesem Wasserfall kann man nicht nur zusehen, wie das Wasser über drei Stufen 100m weit die Bilderbuchfelsen nach unten stürzt, sondern man kann ihn auch nach oben wandern. Der Wasserfall wird nämlich von einer kalziumhaltigen Quelle gespeist, deren Ablagerungen verhindern, dass sich rutschige Algen bilden. Die rauen Felsen bieten somit einen guten Grip und falls man doch mal ausrutschen sollte, bietet das kühle Wasser eine angenehme Abkühlung.


Viele Gedanken habe ich mir darüber gemacht, ob ich ein Elephant Sanctuary besuchen möchte. In den Sanctuaries leben Elefanten, die zuvor als Arbeitstiere eingesetzt und befreit wurden. Ihre frühere Arbeit bestand z.B. darin bei der Abholzung der Wälder zu helfen, Touristen auf sich reiten zu lassen oder Kunststücke aufzuführen. In den meisten Sanctuaries besteht für sie der Tagesablauf nun darin, dass sie von den Besucherinnen und Besuchern gefüttert werden und anschließend wird zusammen ein Spaziergang gemacht, der in einem gemeinsamen Bad endet. Mit Elefanten zu spazieren und zu baden ist bestimmt voll cool, aber ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass die Elefanten die Menschen einfach so akzeptieren, was für sie ja doch irgendwie wieder Arbeit ist. Deshalb habe ich mich letztendlich gegen einen Besuch entschieden.


Statt einem Elephant Sanctuary habe ich den Elephant Poopoopaper Park besucht, in dem aus Elefantenmist Papier hergestellt wird (eigentlich ist es ein Mix aus Elefantenmist, Kuhfladen, Pferdeäpfeln und anderen Holzfasern). Man konnte sich die einzelnen Schritte ansehen, die der Mist durchläuft, damit daraus ein handgeschöpftes, farbiges Blatt entsteht und auch selbst ein Papier schöpfen oder in DIY-Workshops verschiedene Sachen daraus basteln. Vor allem möchte der Elephant Poopoopaper Park aber darauf aufmerksam machen, dass trotz der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung Unmengen an Papier benötigt werden, die nicht allein aus Holz hergestellt werden können. Dass man nun von Holz auf Mist umsteigt, um den Großteil des weltweit benötigten Papiers zu produzieren - und zwar von Hand -, ist natürlich Quatsch, aber ich finde, es ist eine gute Idee, um auf das Dilemma aufmerksam zu machen. Also: ab jetzt immer schön recyceltes Papier kaufen!

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