Veröffentlicht: 12.03.2017
Am 11. März ist nicht St. Patrick's Day?? Nein, natürlich nicht! Jeder weiß, dass der Irische Nationalfeiertag am 17. März ist. Allerdings wird dieser Tag in Chicago immer am Samstag vor dem 17. März gefeiert, sofern das Datum nicht selbst auf einen Samstag fällt. Und das war dieses Jahr am 11. März.
Traditionsgemäß wird seit 1962 jedes Jahr der Chicago River grün gefärbt. Die Färbung an sich sieht eher neon gelb aus (Angaben zufolge soll sie sogar orange sein), aber lässt den Fluss schließlich in einem knalligen Grün leuchten. Sieht giftig aus- ist aber umweltfreundlich. Die Färbung wird nun wohl 1 1/2 Wochen anhalten.
Zunächst haben wir die Prozedur des Färbens vom Hotelzimmer aus bewundert und sind einige Minuten später auch runter an den Fluss, um uns das Spektakel aus der Nähe anzusehen. Es ertönte überall Musik und es fuhren Party boote, Paddler und andere lustige Wasservehikel auf dem grünen Fluss herum. Wir liefen mit der Menschenmasse den Chicago Riverwalk entlang und gönnten uns ein Guinness. Es war übrigens noch kälter als am Vortag: -7°C. Daher war Bewegung das Beste, um nicht auf der Stelle zu erfrieren und wir machten uns schließlich, wie alle anderen auch, langsam auf den Weg zum Grant Park, um uns eine der Paraden anzusehen. Wir folgten dem Strom der anderen grün gekleideten Menschen. Steffis Hände waren so kalt, dass ein Stop in einem Shop gemacht wurde, um grüne Handschuhe zu kaufen. Nicht hübsch, aber zweckmäßig und zum Anlass passend. Es war auch noch Zeit, sich ein Bier in einem Pub mit live Music zu gönnen. Dieser Abstecher hat sich gelohnt. Nicht nur des Bieres und der Musik wegen... Wir hatten so die Chance, die Restrooms aufzusuchen. Und weiter ging es im Strom des Mobs.
Schließlich kamen wir bei der Parade an, aber es waren schon so viele Zuschauer da, dass wir zunächst gar nichts sehen konnten. Wir schmissen uns in die Menschenmasse und ließen uns langsam nach vorne gleiten. Das ging ganz friedlich und ohne Gedränge. Es kamen immer wieder Leute zurück, die genug von der Parade gesehen hatten. Dann rückten die nächsten nach und irgendwann waren wir auch fast ganz vorne.
Man darf sich die Parade nicht wie den Sambodromo in Rio vorstellen. Es fuhren verschiedene Fahrzeuge mit irischen Farben geschmückt vorbei, auf denen Irish Dancer tanzten; und es liefen große Gruppen von Dudelsackspielern vorbei. Es war interessant anzusehen, jedoch hatten wir nach 1 Stunde genug gesehen.
Jetzt hieß es: Magen füllen. Wir liefen durch die Straßen und entschieden uns schließlich für ein unscheinbar und geschlossen wirkendes Restaurant names Belly up. Es hatte aber auf! (Stefan wird hierzu wieder extra berichten)
Nach dem Essen rollten wir förmlich Richtung Grant Park zurück. Wir liefen die Straßen entlang, wo vorher die Parade gewesen war. Menschenleer. Keiner mehr da. Der Park, in dem sich Tausende von Besuchern tummelten... leer. Alle weg. Die Aufräumarbeiten wirkten auch schon sehr fortgeschritten. Wo sind denn nur alle hin? Vermutlich in Pubs und Co. Vor der Kälte geflüchtet.
Nach einem erneuten kurzen Abstecher zur The Bean, sind wir kurz aufs Hotelzimmer hoch. Der Plan war, danach wieder runter und in den Irish Pub zu gehen. Allerdings blieben wir auf dem Zimmer. Mir (Steffi) war kalt bis auf die Knochen und der Körper, immer noch von einer Erkältung geplagt, sagte: "geh ins Bett". Nach einem heißen Bad taten wir das auch. Schade um die Party, die wir uns für diesen Tag erhofft hatten, aber lieber gesund werden für die kommenden Wochen.
Es war dennoch ein interessanter Tag und wir sind froh, dass wir das hier erleben durften.