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18.01.2020 u. 19.01.2020, Mein erster Heiratsantrag

Veröffentlicht: 29.01.2020

Am Samstag Mittag sind James und ich mit dem Trotro in den Süden von Teshie gefahren, weil ich noch ein bisschen mehr Geld wechseln und einkaufen wollte.
Trotros sind Kleinbusse in denen ungefähr 16 Menschen Platz haben. Im Gegensatz zu Uber ("eine App über die man Fahrten bestellen kann") sind diese aber sehr günstig
(20 min Fahrt= ca. 0,5€) und werden daher sehr gerne von den Ghanaern genutzt.
Den Verkehr finde ich immer noch sehr angsteinflößend und beeindruckend. Auch als Fußgänger muss man höllisch aufpassen, weil es keine Bürgersteige gibt.Beim Verlassen des Supermarktes musste ich meinen Bon noch abstempeln lassen und die junge Frau fragte mich ob ich verheiratet sei.
Natürlich habe ich aus Reflex sofort "Nein" geantwortet und dann hat sie mir gleich vorgeschlagen den jungen Mann neben ihr zu heiraten.
Sie sagte mir, dass er total nett sei und er hat mich dann allen ernstes gefrat, ob ich ihn heiraten möchte:D das Gepräch war aber super lustig und sympathisch und nicht aufdringlich.
Wir haben sehr viel zusammen gelacht.
Aber daran muss ich mich wohl auch in den nächsten Wochen gewöhnen, denn die Ghanaer ergreifen jede Chance sobald sie eine weiße Frau sehen, da diese hier für alle Millionäre sind
(was ich ja wohl kaum bin:D).
Außerdem wird einem sehr oft "Obruni, obruni" zugerufen. Dieses bedeutet "weiße Frau", ist jedoch keinesfalls negativ gemeint.
Die Menschen sind sehr nett und lächeln mich oft an oder grüßen mich, sobald sie mich sehen. Vor allem die Kinder sind immer sehr freundlich und neugierig.Nachdem ich wieder zuhause war, hieß es dann mal wieder Wasser holen um mir eine Eimerdusche zu "gönnen".
Danach habe ich mich dann ersteinmal ausgeruht. Nach den ganzen Erlebnissen und Emotionen der letzten Woche konnte ich das gut mal gebrauchen.
Außerdem hat mich heute leider das Heimweh befallen :(
Naja an Stille ist hier trotzdem nicht zu denken, denn man hört die ganze Zeit Hundegebell, Ziegengemecker, Hühner, Kindergeschrei,
laute Musik oder Menschen die mit ihren Mikros zu allen möglichen Zeiten Worship ( eine Art Gottesdienst/ Anbetung) betreiben. Am Sonntag ging es dann gegen Mittag auf zum Tema Strand.
Vorher hat mir James sein Zuhause gezeigt, welches eine kleine 1-Zimmerblechhütte für 4 Personen ist...
Dort lebt er mit seinem Vater und seinen 2 Geschwistern.
Der Strand an dem wir waren, ist sehr schön und überraschenderweise kaum vermüllt.
Jedoch befindet sich leider im Wasser sehr viel Plastikmüll. Das konnte man deutlich sehen als die Fischer ihr riesiges Netz an Land gezogen haben.
Auch am Strand wurde ich aufgrund meiner Hautfarbe wieder regelrecht angestarrt und wurde des öfteren gebeten Fotos mit wildfremden Menschen zu machen.
Meinen zweiten Heiratsantrag habe ich dann auch noch bekommen:D
Mein "Ehering", den ich hier trage, schreckt wohl doch nicht alle ab...
Trotzdem muss man betonen, dass die Menschen alle sehr nett und freundlich sind und keineswegs aufdringlich werden!
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