Noch 4 Lauftage...

Nach einer relativ ruhigen und entspannten Nacht begrüßte uns der heutige Tag wieder mit blauem Himmel. Wir machten uns relativ zügig fertig und gingen in die Bar vom Vorabend frühstücken. Zu unserer Freude begegneten wir dort wieder Claude mit seinen beiden Frauen. Augenscheinlich war der Alkoholspiegel deutlich gesunken, denn im Vergleich zum Abend saß er stumm an seinem Platz, während seine beiden Frauen wieder ein Opfer gefunden hatten, das auf französisch ununterbrochen besprochen wurde, um für sie diverse Hotelreservierungen auf spanisch zu bestätigen. Das gestaltete sich nicht leicht aufgrund der Sprachprobleme. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und der Wille war bei den beiden Damen eindeutig vorhanden. Claude wurde zwischendurch immer mal wieder instruiert, diverse Getränke an der Bar zu besorgen. Wir hatten unseren Spaß...... Claude weniger...  Gut amüsiert traten wir unseren Fußmarsch an..... komisch.... wo parkte der Bus..... plötzlich kamen Horden von Pilgern. Das kannten wir bis jetzt so nicht. Monika erklärte es mir: um von seinen Sünden befreit zu werden, muss man die letzten 100 Kilometer bis Santiago de Compostela nachweislich gelaufen sein und  durch Stempel im Pilgerpass dokumentieren.Daher ist der Pilgerweg die letzten 100 km ziemlich stark frequentiert. Schade.... aber auch ein Erlebnis, was man da so alles zu sehen bekommt ( aber nicht immer unbedingt sehen möchte...). Nach ca .5 Kilometern Fußmarsch durch schönes Waldgebiet, an der Bucht von Vigo vorbei, kamen wir über eine alte kleine Römerbrücke und machten dahinter Rast in einer Bar mit köstlichem Kaffee und Gebäck. Wir beobachteten die ankommenden Pilger und es dauerte nicht lange, bis auch Claude angedackelt kam.... alleine.... wie immer.... seine Frauen hatten sich sicher wieder irgendwo verquatscht.... er genoss sichtlich seine Ruhe. Ach Claude.... der Weg wäre für uns nur halb so amüsant ohne dich und deine Frauen....