Tag 2 - von Vila do Conde nach Pedra Furada

Guten Morgen um 06:45 Uhr! Wider erwarten hab wir beide gute geschlafen - wir hatten heute Nacht nämlich nur eine große gemeinsame Decke und hatten schon schlimmste Befürchtungen für diese Nacht👀💪🏻 Also Alex, dass Deine liebe Ehefrau Decken klaut verbanne ich hiermit in das Reich der Märchen und Sagen😜😅 Vermutlich waren wir aber beide einfach nur zu kaputt und so fiel der befürchtete Kampf um die Decke einfach aus👍🏻😄 Auch meine leuchtende Nase tat der Nachruhe keinen Abbruch - mein exponiertes Riechorgan hat gestern ordentlich Sonne abbekommen und heute werde ich mal schauen wie ich ihr etwas Schutz gönnen kann👃🏾☀️👒

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann gegen 08:30 Uhr los auf die nächste Etappe. Direkt vor unserer Unterkunft wiesen uns die gewohnten Pfeile den Weg - allerdings den Camino da Costa und nicht den von uns gewünschten Camino Central. Wir sind aber nicht die einzig etwas verplanten und so gesellte sich noch ein Pärchen aus der Kölner Gegend zu uns, so dass wir zu viert die Suche nach dem Weg begannen. Mit den modernen Hilfsmitteln ist das aber ja inzwischen keine allzu große Herausforderung mehr und nach ca 2km kamen wir wieder auf den ausgeschilderten Weg - an die Autobahnbrücke konnte ich mich sogar sehr gut erinnern, denn hier suchte ich letztes Jahr vorübergehend Schutz vor dem Regen. Sandra und ich legen dann nach ca. 1,5 Std. Fußmarsch eine kurze Pause auf einen Kaffee und eine Fanta ein, so dass wir anschließend wieder alleine weiterziehen. 

Aber apropos Wetter... Vergangenes Jahr wurde ich doch etwas bemitleidet ob des schlechten Wetters und jeder wünschte mir mehr Sonnenschein und wärmere Temperaturen. Dieses Jahr tut das bitte nicht!!!🙈 Für einen normalen Portugalurlaub haben wir wohl ideales Wetter - 33Grad, fast kein Wind und Sonne pur. Für einen Camino ist das Wetter aber wirklich weniger geeignet, denn kein einziges Wölkchen ist am Himmel und so brennt die Sonne erbarmungslos auf uns hernieder☀️🔥🥵 Letztes Jahr waren die Blasen meine Herausforderung, dieses Jahr ist es eindeutig die Sonne/Hitze - ich stecke das nicht so wirklich gut weg und muss öfter im Schatten kurz pausieren bzw. meinen Zuckerhaushalt auffrischen, Sandra hingegen kommt entweder gut damit klar oder memmt einfach weniger🤭🤭🤐🥴 An sich kommt man durch viele Wäldchen und ich dachte die schenken uns etwas Schatten, aber die senkrecht stehende Sonne macht alle Hoffnung zunichte und so schwitzen & brutzeln wir langsam den Weg entlang... Noch so ein Tag und ich kann wahrscheinlich zuhause ohne Klamotten gehen und trotzdem denkt jeder ich würde Socken, Shorts und ein T-Shirt tragen😜😂😎

Ach ja, noch so ein Thema des Tages (oder meines gesamten Pilgerlebens?) sind die Socken - heute 2x gewechselt und immer drückt es irgendwo anders...😖🙄 Also zwei neue, aber auch wieder nur kleine Blasen mehr😅🙈 Das wird wohl einfach nix mehr... Aber trotzdem kein Vergleich zum letzten Mal und daher ist mir das auch keine Bilder wert😉😇 Sandra hat es mittlerweile auch auf zwei kleine Blasen an den Zehen gebracht und gleicht sich mir - eben ganz als gute Freundin - an😃😜🤭 aber mit Blasenpflastern geht es eigentlich gut und wir haben beide keine richtigen Beschwerden - also bitte keine Sorgen machen!😘

Zur Mittagszeit ist die Sonne kaum noch auszuhalten und wir möchte uns irgendetwas zum pausieren suchen. Leider ist aber weit und breit nichts da - kein Café, Restaurant oder nur eine Snackbar ist irgendwo zu sehen. So schlagen wir uns also noch bis nach Rates durch, wo wir endlich einkehren und uns etwas ausruhen können. Für 7,50€ gibt es ein Pilgermenü bestehend aus Suppe, Brot & Oliven, Hühnchen mit Nudeln sowie einer Fanta und einem Espresso. Ob es wirklich an den Kochkünsten oder nur an unserem Hunger lag weiß ich nicht, aber das Essen war super und wir frisch gestärkt für den Nachmittag💪🏻 

Anschliessend schauen wir noch kurz in der Herberge von Rates vorbei, wo ich mich gerne bei meiner lieben Helferin vom vergangenen Jahr bedanken würde. Sie ist aber nicht da uns so machen wir uns endgültig wieder auf den Weg, wobei die Temperatur gefühlt nochmal zugenommen hat.😑😑 

Wir beschließen nur noch 7km bis Pedra Furada zu gehen und dort unser Glück mit einer Unterkunft zu versuchen - es ist einfach zu heiss um nochmal 14km nach Barelos zu wandern. Wir haben auch sofort Glück und bereits die erste private Unterkunft hat noch ein Zimmer für uns frei. Wieder ein Bett (diesmal noch schmäler😄) und wieder nur eine Decke - mal schauen ob wir heute unseren ersten „Kampf ausfechten“ werden oder einfach nur erschöpft und reglos schlummern😴😴 

Für morgen sagt die Wettervorhersage nichts Gutes... Also eigentlich schon, wenn man denn keinen Camino geht😉 Es soll wieder sehr heiß werden und so planen wir morgen sehr, sehr zeitig aufzubrechen und so der größten Hitze zu entgehen. 

Generell könne wir aber jetzt schon mal folgendes festhalten: 

1. Der Weg ist diesmal ein ganz anderer, auch wenn wir grundsätzlich die gleiche Route laufen. An manche Abschnitte kann ich mich vom letzten Jahr gar nicht mehr erinnern, scheinbar bin ich da schon wie in Trance gelaufen. Auch hätte ich nicht gedacht, dass ich mit meinen Füßen noch so weit gekommen bin.

2. Sandra hat heute den Camino so erlebt wie sie ihn sich vorgestellt hat. Heiß, staubig und querfeldein durch die abwechslungsreiche Landschaft. Das freut mich doch ungemein😉😊 Also das mit den Landschaften natürlich😄

3. Ein hässlicher Pilgerhut ist eine unglaublich feine Sache und heute war er wirklich unverzichtbar!👒🧢💁🏻‍♀️

Jetzt ist es 18:00 Uhr bei uns und während die Wäsche trocknet werden wir bereits zum Essen gehen. Schließlich wollen wir morgen früh raus und das heißt eben auch früh zu Bett. 

Somit wünschen wir Euch einen schönen Abend! 

Eure - auf 18 Grad in München etwas neidischen - Sandra & Dani

PS: 15 Uhr - Portugal - die Sonne brennt... Da hilft Dir auch kein 3-Wetter-Taft und Deine Frisur ist Dir eh sowas von egal😜😂🤪