Geschichte - Man merkt schnell wenn den Amerikanern etwas sehr wichtig ist

Veröffentlicht: 06.08.2023

Heute gibts viel zu lesen. Schahaatz meint zu minuziös, aber da müsst ihr einfach heute mal durch.

Heute steht ganz im Zeichen Geschichte erleben - und wer von euch weiss, welche Geschichte man auf Hawaii erleben kann ????? Ihr habt noch einen kleinen Augenblick.

In meinem Reiseführer steht, man soll früh dort sein, da sonst lange Wartezeit am Shuttle-Schiff zu erwarten sind. Um 7:00 ist Einlass.

Ich hab das mit New York verglichen, die Überfahrt zur Freiheitsstatue, Ellis Island. Da ging es um 8:00 mit dem ersten Schiff los, wir waren 15 Minuten vorher da und haben das 2 Boot bekommen.

Das heißt früh aufstehen. Dann ist es wenigstens beim Frühstück nicht so voll. Das allerdings um 6:35 gefühlt das halbe Hotel frühstücken will, konnte ja keiner ahnen.

7:45 erreichen wir den, laut meinem Reiseführer, kostenlosen Parkplatz vom Pearl Harbour Memorial.

Hab ich recht, ihr wusstet es. Heute steht die Geschichte von Pearl Harbour auf dem Programm.

Fakten

Das Memorial liegt auf einer aktiven Militärbasis, wurde 1962 eingeweiht und besteht aus 3 Museen, dem USS Bowfin Submarine Museum (U-Boote), dem Pacific Aviation Museum (Flugzeuge) und dem Schlachtschiff USS Missouri, sowie dem USS Arizona Memorial.

Tja beim kostenlosen Parken ist der Reiseführer von 2019 nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Die ersten 7$ weg. Egal wir müssen zum Boot. Da ein Schild „Shuttlebus to boat“, das muss es sein.

Der erste Gänsehautmoment: die Flagge wird zur amerikanischen Nationalhymne gehisst - Erpelpelle.

So nun aber weiter.

Hupps im Reiseführer stand doch kostenlos. Komisch kommt uns das schon vor, aber vielleicht hat sich das ja auch geändert. Die nächsten 47,95$. Langsam verstehen wir das System oder doch nicht? Die nette Frau an der Kasse klärt uns auf, dass wir eben die Karten für das U-Boot Museum gekauft haben, wo wir doch garnicht hin wollten. Freundlicherweise können wir die Karten zurückgeben.

Wir fragen wo wir hin müssen und nehmen den empfohlenen Shuttle Bus, im festen Glauben nun endlich zum Zubringer Boot zu kommen. Ja wir kommen zu einem Boot, nur nicht zu dem wir wollen. Nach einer 10 minütigen Busfahrt stehen vor dem Schlachtschiff USS Missouri.

Na gut, wenn wir schon mal hier sind, schauen wir uns mal ein Schlachtschiff an. Einen Flugzeugträger hatten wir ja schon in San Diego gesehen ( USS Midway) Die nächsten 75$ umgesetzt.

Fakten

Die USS Missouri wurde 1944 in den Dienst gestellt und nahm ab 1945 am Pazifikkrieg teil. Am 2. September 1945 wurde auf der Missouri Geschichte geschrieben, als auf dem Vordeck die politischen und militärischen Vertreter Japans kapitulierten und so der Zweite Weltkrieg sein globales Ende fand.

Das Schiff ist 270 m lang, 32 m Breit und hatte eine Besatzung von 1500-2800 Mann und wurde 1984 zum Museumsschiff.

Beim Rundgang durchs Schiff muss ich feststellen, Matrose sein wäre nix für mich, zu steile und viel zu viele Treppen, und aus dem Alter für solch unbequeme Betten bin ich raus und war ich nie drin.

Das Gold von Fort Knox ist nicht sicherer

Nun aber flott zum Bus, damit wir endlich das Shuttleboot bekommen. Noch kurz die Kussscene nachstellen

- oh ne der Arm hängt nicht richtig und das Bein ist gebogen - und nochmal. Mist den Bus wieder verpasst und nochmal 15 Minuten warten.

Also eine Militärbasis hatte ich mir auch anders vorgestellt. Wo sind die grossen, muskulären, kurzrasierten Soldaten in Uniform, die in Gruppen, im Gleichschritt, über die Basis laufen und dabei singen. Angetrieben von einem fiesen Drill-Sergant mit Oberlippenbart und Fliegerbrille.

Stattdessen Vorstadtidylle mit fahrradfahrender Familie. Kinders, was ist nur aus der Welt geworden.

Das Flugzeug-Museum lassen wir aus. (Wären noch mal 60$ gewesen).

Habt ihr mal zusammengerechnet was so ein Geschichtstag für 2 Personen kostet?

Mittlerweile ist es 10:45 als wir endlich die richtige Warteschlange für das Shuttleboot erreichen. nach 5 Minuten gehts ab in einen Kinosaal. Oh jetzt bekommen wir noch einen Film, darüber was uns erwartet, zu sehen. Was uns erwartet bekommen wir schon, nur nicht als Film, sondern auf der Tonspur. Zudem den mahnenden Hinweis, dass das ein Ort des Gedenkens und des Innehaltens sei und keine Fotos, Videos, kein Facebook, Instagram, TikTok, Snapchat, Twitter und Co. auf dem Weg zum Boot, vom Boot aus oder vor dem Memorial erlaubt sind. Am besten sollten wir das Memorial schweigend begehen.

Im Memorial dann hingegen dürfen wieder Fotos gemacht werden.

Wie unlogisch.Aber ich muss das auch nicht verstehen.

Fakten

Das Mahnmal, in Form einer 56 Meter langen Brücke, überspannt den Rumpf des gesunkenen Kriegsschiffes USS Arizona, ohne diesen zu berühren.

Das Schiff wurde am 07.12.1941, bei einem japanischen Angriff auf Pearl Harbor, versenkt. In dem Schiff starben 1177 Seeleute, wovon 1102 ihre letzte Ruhestätte in 12 meter Tiefe fanden. Der Untergang wurde zum Symbol der amerikanischen Demütigung und der Eintritts Amerikas in den 2. Weltkrieg.

Heute ist von der Brücke aus eine grosse Öffnung zu sehen, durch die man auf das Wrack hinabblicken kann. Durch den fortgeschrittenen Verrottungszustand der USS Arizona tritt Öl aus. Die Öltropfen werden als die „Tränen der Arizona“ bezeichnet.

Jedes Schiff der US Navy das in den Hafen von Pearl Harbor einläuft, folgt der Tradition der Ehrenerweisung. Die Besatzung des Schiffes tritt in Ausgehuniform auf dem Deck an und salutiert dem USS Arizona Memorial, während das Schiff langsam in den Hafen einfährt.