Fazit

Entschuldigt das es so lange gedauert hat, aber unser Mitbringsel aus Kanada hat uns fast 2 Wochen ausgeknockt. Corona ist so unnötig wie ein Kropf. Und dann haben wir es aus den Augen verloren. Ist erst bei der diesjährigen Planung wieder ins Gedächtnis zurückgekommen.

Alles in allem war es eine schöne Reise. das Negative verblasst eh nach einiger Zeit und übrig bleiben die schönen Momente. Klar hatten wir mal stressige und nervige Momente und klar haben wir uns auch mal gezofft, aber sowas hat man halt mal und dabei ist es egal wo man ist.

Reisevorbereitungen:

Wir haben viel zu spät mit der detaillierten Planung begonnen. 4 Wochen vor Reisebeginn ist halt, für die Hauptsaison, wo nicht nur die Touristen ins Land einfallen, sondern auch die Kanadier ihren Haupturlaub haben, zu spät. Hier wäre es Zeitsparender und entspannter gewesen, die Campingplätze, die man reservieren kann, auch vorher zu buchen. Andererseits hatten wir so mehr Flexibilität. Nervig war nur das Gesuche. Wobei wir immer was gefunden haben, wir mussten nie irgendwo am Straßenrand wild campen. Einige Plätze, meist die Provicinal Campgrounds, waren auch garnicht vorbuchbar. Hier ist es dann so, wer zuerst kommt, mal zuerst. Darum durfte man dann auch nicht zu spät mit der Suche beginnen. Diese Campgrounds waren einfache Stellplätze im Wald ohne Strom und Dusche und mit Plums-Klos. Bei solchen Plätzen war es halt super das wir alles dabei hatten, das Bad und der Generator für die Stromerzeugung.

Wir haben aber auch gemerkt, dass das was wir uns in Australien an Flexibilität gewünscht hatten (da war ja alles im Vorfeld fix gebucht), hat uns hier in Kanada gestresst und genervt. Man wird halt immer bequemer im Alter.

Was sich auch als Nachteil herausgestellt hat, ist das wir nicht die Zeit gefunden haben die Reiseroute gemeinsam zu planen bzw. wenigstens noch mal durchgesprochen haben.

Vor Ort:

Rückblickend Jetzt nach einigen Tagen wieder zu Hause, muss man eingestehen, das wir erst sehr spät im Urlaub runter gekommen sind und abschalten konnten. Dafür waren wir ständig mit umplanen, suchen und organisieren beschäftigt. Es wäre besser gewesen, am Anfang der Reise 3-5 Tage an einem Ort zu verbringen um einfach anzukommen und abzuschalten.

Was wir total unterschätzt haben waren die Strecken. So sind aus einer veranschlagten Fahrzeit (google Map’s) von 3,5 Std für 300 km auch mal schnell 5-6 Std. geworden.

Ich kann garnicht sagen was ich vor Reiseantritt für ein genaues Bild von Kanada im Kopf hatte. Halt Berge, Wälder und Seen so wie auf den Covern der Reiseführer oder irgendwelchen Videos auf YouTube. Es war schon eine beeindruckende Landschaft mit den schneebedeckten Bergen, den Wasserfällen, Flüssen, den türkisfarbenen Seen und Wäldern. Erschreckend aber auch in welchem schlechten Zustand die Wälder teilweise waren. Auf den 3000 km Strecke doch recht große Bereiche.

Aber 3 Wochen nur „das“ war dann doch etwas eintönig. Naja der aufmerksame Blogleser wird jetzt sagen: von den 3 Wochen ward ihr doch 3 Nächte in Calgary und 4 Nächte am Okanagan lake, da wars ja anders und recht habt ihr. Mal eine nette kleine Abwechslung, aber auch bei 2 Wochen reicht’s irgendwann. Und das ganz große Manko war die (meine) fehlende Kondition. Schahaatz war ja ständig unterfordert und ich ständig überfordert, was das ein oder andere mal auch schon zu Zerknischungen geführt hat. Allerdings glaube ich auch das sich Schahaatz gut hinter mit verstecken konnte 😁, wenn es denn wirklich mal anstrengend war (kam nicht oft vor). Wie auch immer, die großen Bergwanderungen sind uns verwehrt geblieben. Wirklich, wirklich Schade 🤥. Erschwerend kam aber auch hinzu, das es so heiß war, da hatte man auch keine richtige Lust zum Wandern.

Und die Mücken, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Selbst das Australische Mückensray hat nur bedingt geholfen. Die Stellen wo du die Kleidung nicht besprüht hast, da haben die Viecher dann auch durch die Klamotten gestochen. Man gut das wir wieder unsere Kopfnetze mithatten, um die haben uns viele beneidet. Ob die gekauften Mückenspiralen was bewirkt haben, können wir nicht sagen, denn meist war gleichzeitig auch das Lagerfeuer an und was besser zur Mückenabwehr beigetragen hat, weiß nur der Geiger. Aber wie war das mit dem Glauben und den versetzten Bergen?

Kanada ist teuer. Egal ob Hotel, Lebensmittel, essen gehen, Alkohol, Eintritte oder Attraktionen (Boot fahren etc.) man muss tief in die Tasche greifen. Was sie Sachen so teuer machen ist die Tax (Steuern) und in den Restaurants das Trinkgeld (15%) die immer noch on top auf die Sachen drauf kommen.

Der Camper:

Das Fazit zum Camper kennt ihr ja schon, hierzu nur noch: das nächste Mal würde es ein kleinerer. Max 25 ft (7,62 m) aber auf jeden Fall mit slide out im Wohnzimmer und Längsbetten im Schlafzimmer (angenehmer wenn das Fahrzeug mal der Länge nach schräg steht, was öfters vorkommt, als das es seitlich schräg steht. Den Alkoven haben wir als Kofferablage benutzt. Schahaatz hatte einmal dort Mittags geschlafen,geht also auch für Erwachsene und dementsprechend zu viert (in der Größe 28 ft) kein Problem. Wir hatten noch genug Platz im Kofferraum. Eventuell sollte man sich zu Beginn der Reise vom festen Sitz der Radzierdeckel (hub caps) vergewissern🫣.

Unser Camper Anbieter war top, CuCamper aus Hamburg. Kooperiert hatte er bei unserer Reise mit Canadream.

Auch die Abwicklung zu den verlorenen Radkappen ( 265.- CAD) mit der im Premium Paket angebotenen Versicherung, war super. Das Geld haben wir nach Antragstellung zu Hause anstandslos zurückerhalten 👍🏻.

Techn. Reisetips:

Gaffa Tape ist immer eine sinnvolle Ergänzung der Reiseutensilien 😁.

Sim Karten vor Ort im Wallmart kaufen ist einfach und günstig.Auch wenn das Tellus Netzwerk nicht wirklich gute Abdeckung in den Rockies hatte, werden die anderen Netze nicht besser sein.

Immer eine gute Idee sind Kreditkarten, die das Auslandseinsatzentgeld nicht verlangen. Wie das z. B. bei der Barclay card der Fall ist. Ansonsten zahlt Ihr im Ausland ca. 1,75-2,0 % pro Kreditkarten-Transaktion. Das läppert sich.

Abschliessend würden wir wie folgt resümieren:

-Plant früh (6 Monate)

-reserviert die Campingplätze vor (min. die ersten Stops und die Nationalparks)

-stellt Euch auf viel Natur ein

-unterschätzt die Fahrtzeiten nicht ( Google x 1,75 😂)

-große Camper brauchen vieeeel Sprit

-große Camper kommen nicht überall hin.

Der Kanadier ist hilfsbreit und freundlich. Leider haben wir diesen Urlaub wenig Kontakt zu einheimischen oder anderen Deutschen gehabt. Es war auch schwer, die Campgrounds waren fast alle sehr weitläufig und man ist halt spät angekommen und früh abgereist und so hat sich nicht oft die Gelegenheit ergeben.

Kanada ist groß und weit, vereinzelte Häuser sind in den Rockies selten, Ein Dorf mit 5000 Einwohnern nennt man hier Kleinstadt.

Kanada ist really nature und auf jeden Fall eine Reise wert, oder zwei oder drei…

Coming soon:

www.vakantio.de/cacawa2023