Totale Finsternis

Vorweg noch eine Ergänzung zu gestern: ich wollte nur noch anmerken, das ich keinen Muskelkater von der Wanderung hatte, das lag entweder am Hot-Whirlpool und dem Magnesium oder daran das ich doch nicht mehr sooo untrainiert bin.

Endlich mal wieder ausschlafen. Kein Termindruck bezüglich des Frühstücks. Auch wenn es angenehm ist sich an den gedeckten Tisch zu setzen. Obwohl in Queenstown kam zu dem frühen Frühstückszeitfenster noch ein, wie soll ich sagen, einfaches oder mageres Frühstück hinzu.

Heute war das anders. Ausschlafen, dann Obst mit Jogurt, ein gekochtes Frühstücksei, Toast, Wurst und Käse und Honig. Lecker.

Ein sonniger Tag wartet auf uns. Der Himmel ist, bis auf ein paar kleine Schleierwölkchen, wolkenlos und strahlend blau. So ein Tag schreit doch förmlich nach Unternehmungen. Was man hier neben den Fjord-Fahrten (die machen wir morgen) unbedingt besuchen muss, sind die glowworms caves (Glühwürmchen Höhlen). Und ich muss sagen, das stimmt. Für mich, ist es auf dieser Reise das bislang beste und zugleich gruseligste Erlebnis. 

Nach einer 25 minütigen Bootsfahrt über den Lake Te Anau, übriges der größte See auf der Südinsel und der zweitgrößte Neuseelands, erreichen wir das Höhlensystem. 

Das Fotografieren war übrigens verboten, die nachfolgenden Fotos also illegal gemacht. 

Mit einer Gesamtlänge von 6,7 km sind für die Besucher die ersten 250 Meter freigegeben. 

Und die waren wirklich beeindruckend. Schon der Eingang war toll, erst ein Gang durch bemooste Wände, 

dann hieß es Kopf einziehen. 

Über einen tosenden Bachlauf führt der Weg 

hin zu einer unterirdischen Kathedrale, einem Wasserfall 

und einem Whirlpool. Ein wahnsinniger Geräuschpegel. Ein bisschen erinnert das an die Wildwasser-Anlagen in den Centerparcs. Es ist faszinierend anzuschauen, in welche Geschwindigkeit und Menge das Wasser 

durch die Spalten und unterirdischen Bäche fließt. Dann erreichen wir ein Boot. Carsten und ich sind bei so was ja immer die Letzten, so auch diesmal und wir müssen am Ende des Bootes Platz nehmen. Wir 2 Wuchtbrummen. Erstaunlich dass das Boot vorne nicht hochgegangen ist. Und dann wurde es gruselig und zugleich wunderschön. Alle sitzen im Boot, neben dir das ohrenbetäubende Rauschen des Wassers. Das Licht geht aus. Es ist Stock finster, so Finster das man nicht mal die Hand vor Augen sehen kann. Nur an der Decke und den Wänden sind kleine Lichter. 

Langsam setzt sich das Boot in Bewegung. Rempelt hier gegen die Wand, schrappt dort über einen Stein. Die Lichter der glowworms sind so klein wie Stecknadeln 📍. Sie schimmern in grün, blau und weiß. Und es ist stockfinster. Ich frage mich , seit unserem Erdbeben-Erlebnis, bei so was immer, wie es wohl ist, wenn jetzt ein Erdbeben kommt. Eine unterschwellige Angst begleitet mich. Blöd nicht war.

20 Minuten in dieser Dunkelheit, nur die kleinen Lichter, das mittlerweile leise rauschen des Wassers und das leichte Geschaukel vom Boot, gruselig.

Wir verlassen die Höhle auf dem selben Weg. 

Es war unbeschreiblich toll. Ich bin voll geflasht. Bei einem Tee / Kaffee bekamen wir im Anschluss der Höhlenführung noch einen Vortrag zu den glowworms.

Die Glühwürmchen sind lange Larven, die in den Höhlen-Spalten wohnen. Sie produzieren lange, klebrig Fäden, die von der Höhlendecke runterhängen. Mit dem kleinen Licht in ihrem Körper wollen die Larven Insekten anlocken, die dann an den klebrigen Fäden hängen bleiben und von den Larven gefressen werden. Die Larven werden später zu Mücken.

Mit dem Wissen, ist das Ganze noch gruseliger. Trotzdem ein echtes Highlight.

Der Höhlenbesichtigung folgt Tag 2 im Frisbee Golf. Vorfreude macht sich breit, den wir sind nun stolze Besitzer eines Starter-Frisbee-Set. Bestehend aus einer Driver-, einer Apporach- und einer Putterscheibe. Ab jetzt geht es steil bergauf. 

Also ich hab mich von gestern 41 hinter par, auf 18 hinter par nach 9 Körben verbessert. Die nächsten 9 Körbe gingen so. Da müssen wir morgen noch mal ran. Hat aber wieder super viel Spaß gemacht. Ab jetzt werden wir immer wo es geht Frisbee Golfen.

Heute hat es auch mal mit dem Sonnenuntergang geklappt. Naja fast, es waren jedenfalls keine Wolken am Himmel, allerdings waren wir zu spät mit Essen fertig und da war die Sonne schon hinterm Berg. Dumm gelaufen, aber Carsten sagt ja die Stunde danach, die blaue Stunde, ist genau so schön.