Pukininny

Tag 80

Die Nacht war scheisse. Erst konnte ich nicht einschlafen (um 2:00 Uhr das letzte Mal auf die Uhr geschaut), hab mich hin und her gewälzt und dann nur Mist geträumt. Vollkommen fertig habe ich meine Augen um 10 Uhr endlich aufgeschlagen.

Eigentlich genau die richtige Strategie dem Jetlag vorzubeugen. Naja bis auf das Träumen.

Man gut das wir gestern am Cape Reinga waren, denn heute sind nur Wolken am Himmel. Aber so kann ich die Zeit nutzen mal meinen Koffer aufzuräumen, Wäsche zu waschen und einfach nix zu tun.

Mindestens 1/3 der Klamotten habe ich nicht getragen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, würde ich mir viel Schlepperei ersparen. Beim nächsten Mal. Keine Sorge, eine so lange Reise machen wir erst mal nicht wieder.

Tja was haben wir sonst gemacht? Carsten war im Meer baden, ach ja und dann haben wir Olivenöl gekauft. Unser Highlight des Tages.

Eigentlich wollten wir im Nachbarort nach Souvenirs Ausschau halten. Plötzlich hatte Carsten eine Dose Öl in der Hand. „Pukininny“, ein komischer Name für ein Olivenöl. doch die Geschichte hinter dem Namen ist ganz niedlich:

„Als der Enkel Nr. 1 anfing zu reden, nannte er Großvater Keith 'Puki' und der Name ist geblieben. Als Enkel Nr. 2 anfing zu reden, nannte er Oma Barb 'Ninny'. Dieser Name blieb auch, also entschieden wir uns, dass Pukininny Olives der Name unseres Hains sein musste. Obwohl ungewöhnlich, wir lieben es .......“

Der Laden hatte keine Kostprobe, das war schade, aber wir kaufen ja nicht die Katze im Sack. Also gingen wir wieder raus und kaum im Auto waren - schwups - die Handys in der Hand und Google unser bester Freund. Und siehe an, der Produzent ist nur 8 Autominuten entfernt, sogar mit einem Direktvertrieb. Da wir eh nix besseres vorhatten, sind wir los. Nach etwas Gesuche wurden wir auch fündig. 

Eine ältere Dame empfing uns. Wie sich nach kurzer Zeit heraus stellte, waren Helen und Malcom zwei Australier aus der Nähe von Perth, die zur Zeit eine 3600 km Wanderung, ja Ihr lest richtig, vom Cape Reinga bis ans Ende der Südinsel machen und gerade auf das Haus der befreundeten Ölbauern aufpassen.

Ein interessantes Pärchen, ich würde sagen so Mitte 60. Beide haben ein Jahr in der Schweiz gelebt und waren auch da viel wandern. Und wenn sie mal nicht wandern, leben sie 5 1/2 Autostunden südlich von Perth in der Einöde. Zum Einkaufen müssen sie 55 km fahren, da darf man nix vergessen.

Und nun wandern sie 6 Monate durch Neuseeland. Verrückt. Die beiden sind sehr nett, wir erhalten eine Kostprobe des Öls mit Weissbrot und Salz. Es ist lecker und wir nehmen eine Dose mit. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und treten dann den Heimweg an. Carsten will nochmal ins Meer,

denn der Nachmittag ist noch herrlich geworden. Und dann wartet da noch der Grill auf uns. Heute gibts Lachs und Halloumi Käse mit Tomatensalat.