Lip & Bürsti - Balkan Roadtrip
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Prilep Stausee & Kamena Baba

Veröffentlicht: 23.05.2023

23.05.23

Etwa 7km außerhalb der Stadt liegt ein idyllischer Stausee, der direkt an das Bouldergebiet "Kamena Baba" grenzt. 

Am Stausee gibt es einige Stellen, an denen man gut stehen kann. Als ich am Morgen ankomme, herrscht hier friedliche Ruhe, denn außer ein, zwei Anglern zieht es niemanden hier nach draußen. Gegen Nachmittag ändert sich das und bis zum Abend wird der See zum nahegelegenen Ausflugsziel für einige Locals. Families und Pärchen schlendern sommerlich am Ufer entlang, junge Boys und Girls cruisen mit ihren Rollen durch die Gegend und baden, die Angler angeln, andere Menschen trinken ihr wohlverdientes Feierabend Bierchen...Entspannte Stimmung...

Ab und an Rollen LKWs vorbei, die im in sichtbarer Entfernung weißen Marmor abbauen. Auch davor ist die Region bekannt. Doch man setzt nicht nur auf motorisierte Fahrzeuge, denn auch die gute alte Pferdekutsche wird hier noch genutzt und das gar nicht so selten. Im Laufe des Tages waren einige mit Gütern beladene Gespanne vorbeigeritten. Irgendwie beruhigend zu sehen, dass diese jahrtausend alte Methode noch immer genutzt wird, in einer zunehmend techniaierten Welt voller Teslas und E-Scootern. Besonders in Ländern wie hier in Nordmazedonien, Albanien aber auch in den anderen Nationen der Balkanhalbinsel, entsteht durch solche Bilder oft ein starker Kontrast, zwischen einer einfachen, traditionellen Verhältnissen und der teilweise immer moderner werdenden Lebensweise. So teilen sich dann Mercedes AMG und eine Pferdekutsche eine Straße. Im stylisches Café trinkt man angesagte Drinks während genüber auf dem Basar verhandelt wird und man das selbst angebaute Obst und Gemüse in der Markthalle noch mit einer klassischen Balkenwaage wiegt. Irgendwie geht aber auch alles  ineinander über und so ergibt sich ein buntes lebendiges Bild, in dem auch eine Kutsche noch ihre Daseinsberechtigung hat.

Das Bouldergebiet war vom Stausee aus bestens zu Fuß zu erkunden. Einzigarzige Felsenlandachaft, von der man, je höher man geht, eine tolle Aussicht auf die Stadt Prilep hat. Drum herum ist die bergige Gegend wenig besiedelt. 

Die vielen Felsblöcke liegen kreuz und quer verteilt im Gelände und warten nur darauf mit ein paar gekonnten Moves beklettert zu werden. Oder aber auch so halbwegs gekonnt wie bei mir heute, ohne Topographie und Crashpad. Ich hatte meine Klatterschuhe aber trotzdem dabei und tatsächlich den ein oder anderem Boulder gefunden, an dem ich eigene Routen erschließen konnte. Das hat viel mehr Spaß gemacht als ich gedacht hätte, denn eigentlich hatte ich gehofft hier auf ein paar andere Kletterdudes zu treffen. Ich habe bisher allerdings noch keine anderen Tourist*innen, geschweige denn andere Camper gesehen. Ist aber gar nicht schlimm, denn die Gegend hat viel zu bieten und ich genieße es, abseits des klassischen Tourismus unterwegs zu sein. 



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