Es gab gestern keine Mitternachtssonne mehr, aber etwas viel Lustigeres, daher musste ich unten noch mal eine Ergänzung bei Tag 7 machen ;-).
Beim Frühstück heute kommt die Durchsage vom Kapitän: Links an unserem Schiff schwimmt ein Wal. Gut, dass unsere MS Polarlys danach nicht umgekippt ist, denn wie auf Kommando ist der Großteil der Passagiere natürlich nach links gelaufen und hat angestrengt aus den Fenstern bzw. von der Reling geschaut. Wir haben aber leider nichts gesehen!
RUSSISCHE GRENZERFAHRUNG
Dafür wartet kurz danach im Hafen von Kirkenes wieder Abwechslung auf uns. Kirkenes ist der nördlichste Hafen der Hurtigruten und liegt ganz oben in Norwegen, eingequetscht zwischen Finnland und Russland. Hier gibt es ein Dreiländereck, das das einzige weltweit ist, bei dem drei Zeitzonen aufeinandertreffen! Uns reichte aber ein Zweiländereck, wir wollten heute mit den traditionellen Langbooten an die russische Grenze ran.
Dafür wurden wir erst mal von Hans (Norweger) und Monika (Deutsche) in Minibusse verladen. Hans leitet das Geschäft mit den Ausflügen rund um Kirkenes und Monika war 6 x mit den Hurtigruten hier oben bei Hans und seinen Langbooten zu Besuch, um die russische Grenze zu sehen. Beim 7. Mal hat Hans sie dann bequatscht zu bleiben ;-). Das ist jetzt etwa 6 Jahre her und seitdem hilft sie ihm bei seinen Ausflügen. Genauso wie seine beiden Enkel, die wir heute als fleißige Unterstützung mit dabei hatten.
Angekommen im Kleinboot-Hafen hieß es erst einmal: Leichtwesten anlegen. Die sind knallorange und sehen von hinten aus wie Pampers:
KURZ MAL RUNTER IN VARDØ
Mit ein bisschen Verspätung sind wir nachmittags in Vardø angekommen, die älteste Stadt in der Finnmark. Eigentlich hätten wir eine Stunde Zeit für die Besichtigung gehabt, jetzt war es nur etwas über eine halbe Stunde. War aber nicht so schlimm, denn viel zu sehen gibt es hier nicht. Wir haben es immerhin bis zur „Hauptattraktion“, der Festung geschafft. Militär war auch da:
Wir haben ja schon viele Deutsche auf unserer Reise getroffen, die nach Norwegen ausgewandert sind, auch in den äußersten Norden. Schön ist es ja (zumindest, wenn die Sonne scheint), aber ich würde mich zu Tode langweilen, wenn ich hier jeden Tag leben müsste. Vor allem im dunklen Winter!
Und morgen: Wir kommen an Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt, entlang. Und starten einen Mitternachtsausflug in Tromsø - der ist neu im Hurtigruten-Programm und irgendwie konnte uns keiner erklären, was wir da überhaupt machen. Es bleibt also spannend!