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Glück im Unglück

Veröffentlicht: 13.08.2019

Was für ein Tag! Heute morgen wurde ich von André geweckt, der leider gar nicht gut geschlafen hatte. Gestern Abend ist er auf der nassen Wiese ausgerutscht und hat sich beide Füße so blöd umgeknickt, dass beide extrem dick angeschwollen sind und er heute gar nicht mehr laufen, noch nicht mal ansatzweise auftreten konnte. Also hieß es: ab zum Arzt. An der Rezeption verwies man uns an die naheliegende Apotheke, die könnten uns weiterhelfen. Robby und ich sind dort also hin und haben unser Problem auf Englisch geschildert. Die netten Damen dort haben uns auch gleich eine Ambulanz empfohlen und dort auf norwegisch das Anliegen weitergegeben. Allerdings war kein Rettungswagen oder Krankentransport verfügbar, so dass wir ein Taxi rufen ließen. SO bin ich also gegen 10 Uhr mit André bei der Ambulanz eingetroffen, Robby und Calvin blieben auf dem Zeltplatz. Nach 2 Stunden Wartezeit in einem eiskalten Wartezimmer kamen wir endlich zur Ärztin. Sie fragte, was passiert sei und tastete die Füße ab, konnte allerdings nicht feststellen, ob was gebrochen ist oder was überhaupt los ist. Deshalb schickte sie uns weiter in ein Krankenhaus mit Röntgenstation. Da sie die einzige abrufbare Ärztin in der Ambulanz war, wurde sie dann auch ganz schnell zu einem Notfall gerufen und meinte nur zu uns, dass sie der Klinik ihren Bericht zukommen lässt, wenn der Notfall erledigt ist. Wir sollen schonmal hinfahren und dort warten, bis der Bericht da ist. Am Empfang wurde uns ein Taxi zur Klinik bestellt, aber erst bezahlen bitte!

In der Klinik angekommen wurden wir von A nach B geschickt, macht sich gut mit einem Mann, der nicht laufen kann. Irgendwann wurde uns ein Rollstuhl bereitgestellt und ich fühlte mich wie vom Pflegedienst. Der Bericht war nach 2 Stunden immer noch nicht da, weshalb dann doch mal eine Krankenschwester sich die Füße anschaute und dann endlich den Befehl zum Röntgen erteilte. Das war in 5 Minuten erledigt. Dann wieder warten auf die Auswertung. Ein netter junger Arzt begutachtete die Bilder und stellte Gott sei Dank fest: nichts gebrochen! Wahrscheinlich ist einfach nur was gequetscht, gezerrt oder vertreten. Geduld und Ibu gegen die Schmerzen sollte reichen, ein Stützverband und ein paar Krücken und dann warten bis der Schmerz und die Schwellung abklingt. Da es mittlerweile nach 15 Uhr war, konnten wir die Rechnung nicht mehr vor Ort bezahlen, diese wird uns dann per Post nach Hause geschickt. Mal schauen, ob und wann die ankommt. Letztendlich haben wir fast 6 Stunden größtenteils mit Warten verbracht, aber am Ende ist es ja nicht so schlimm wie gedacht. Allerdings kann André jetzt weder wandern, noch Auto fahren. Nur gut, dass Robby dabei ist.

Der hat sich am Zeltplatz auch gekümmert, dass wir hier noch eine weitere Nacht stehen dürfen, Check-Out wäre nämlich eigentlich 12 Uhr gewesen. Er und Calvin haben sich die Zeit auch noch schön gemacht an diesem regenfreien Tag, indem sie den Ort Haugesund erforscht haben. Viel zu sehen gab es wohl nicht, aber einen kleinen Begleiter hatten sie. Irgendwie fand ein kleiner Hund die zwei ganz sympathisch und wollte ein Stück mit ihnen laufen. Aber irgendwie wollte er auch nicht wieder zu seinem Herrchen oder nach Hause. Unsere beiden Jungs konnten auch, trotz intensiver Bemühungen, nicht ausmachen wohin das Tierchen gehört. Also klopften sie an einem Haus, wo der Hund ihnen zuerst begegnet war und bekamen dort Hilfe von einem netten Herren. Der kontaktierte wohl erst eine Hundestation, dort wurde aber kein Hund vermisst, also rief er bei der Polizei an. Die meinten, wenn der Hund nicht gesucht wird, solle er sich später nochmal melden, dann holt man ihn ab. So war das Problem für Robby und Calvin geklärt und sie konnten sich noch ein wenig weiter im Ort umschauen.

Nun haben wir uns wieder alle 4 zusammengefunden und sitzen noch ein bisschen in unserem gläsernen Wohnzimmer und spielen Karten. Morgen geht es dann schon ein ganzes Stück in heimatliche Richtung. Die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals hatten wir schon für Freitag früh gebucht, mal sehen, wie es bis dahin weitergeht.


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Antworten (2)

Sabine
Ihr macht ja Sachen. Für André gute Besserung.

Carsten
Sehr schön geschrieben. Gute Besserung für Andre.😀