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Dritter Tag - Santa Cruz nach Samaipata (12. April 2019)

Veröffentlicht: 12.04.2019

Heute führte uns der Weg aus dem durchaus quirligen Santa Cruz auf eine erste Höhenlage in Bolivien. Erneut scheiterte mein Versuch, an einem Geldautomaten Pesos zu bekommen, aber so begegnete ich einem Flugzeug neben der Straße. Mit dem Fahrer, der uns vom Flughafen in die Stadt gebracht hatte, hatten wir vereinbart, dass er um 8:30 Uhr im Hotel ist und uns nach Samaipata bringt.

Er war pünktlich (seine Kinder gingen auf die Deutsche Schule, seine Tochter macht dank eines Stipendiums ein Auslandsstudium an einer Kinderklinik nahe Stuttgart), hatte aber von der Agentur andere Aufträge bekommen. So brachte er uns freundlicherweise zu einem Trufi (Sammeltaxi) Richtung Samaipata. Der Fahrer des Trufi wurde von uns erst einmal damit beschäftigt, unsere SIM Karten neu aufzuladen. Das war nicht ganz einfach, das entsprechende Büro zu finden und unsere Telefonnummern kannte ich auch nicht. Aber dann ging die Fahrt los zu dritt als Sonderpreis - nicht vorzustellen, dass wir auf dieser Holperpiste voller Schlaglöcher und Betonpoltern eng mit anderen Reisenden die 115 Kilometer hätten zurücklegen müssen. Die Distanz täuscht darüber hinweg, dass wir dennoch vier Stunden benötigt haben. 

Der Fahrer war zunächst wenig gesprächig. Es stellte sich heraus, dass er in den Bergen von Samaipata aufgewachsen war, um einen unendlich langen Schulweg zurückzulegen. 100 Kinder kamen dort in engen Räumen zusammen. Sechs Lehrerinnen haben sich den Unterricht geteilt. Er sei mit Quechua aufgewachsen, sein Spanisch sei sehr schlecht. Familienangehörige leben noch in Samaipata, aber die Stadt sei in der Hand von Ausländern. Das war auch unser erster Eindruck, aber nach dem ersten Rundgang konnten wir dem aufgeräumtem Dorf doch viel Charme abgewinnen. Unsere Bleibe ist etwas außerhalb sehr schön mit Blick auf die derzeit im Nebel verhangenen Berge gelegen. 

Die Türe ließ sich nicht öffnen, kein Wunder, man hatte uns den falschen Schlüssel ausgehändigt, als man uns das Zimmer übergab.

Es ist deutlich kälter als in Santa Cruz. Daran werden wir uns wohl gewöhnen dürfen.

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