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Amazonas in Kolumbien: Leticia und Mocagua

Veröffentlicht: 08.03.2023

Von Bogotá aus sind wir nach Leticia geflogen. Die Stadt liegt mitten im Amazonas und ist Ausgangspunkt für viele Touren in den kolumbianischen Teil des Amazonas und befindet sich direkt an der Grenze zu Peru und Brasilien.

Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten, haben wir uns direkt an den Pool gelegt, was bei den schwül-warmen Temperaturen auch echt guttat. Am Abend wurden wie dann noch Zeuge eines interessanten Schauspiels. Kurz vor Sonnenuntergang kommen viele Vögel aus dem Wald in die Stadt, was zu einer unglaublichen Geräuschkulisse führt. In den Bäumen hinter unserem Hostel wimmelte es nur so von bunten Vögeln, die alle mit ihren unterschiedlichen Tönen einen riesigen Lärm machten.

Am zweiten Tag wollten wir die Nähe zu den anderen beiden Ländern ausnutzen und diesen einen kurzen Besuch abstatten, da man im Dreiländereck kein Visum für die jeweiligen anderen Länder benötigt. Zuerst ging es mit einem kleinen Boot einmal quer über den Amazonas nach Peru in das kleine Dorf Santa Rosa. Da es wirklich nur ein sehr kleines Dorf auf einer Insel ist, gab es dort nicht wirklich viel zu sehen. Nach einem kleinen Snack nahmen wir uns wieder ein Boot und fuhren wieder zurück über den Amazonas nach Brasilien. In der Stadt Tabatinga herrschte geschäftiges Treiben und wir machten hier dann Pause in einem netten Restaurant und genehmigten uns brasilianisches Bier, und das nicht zu wenig😉. Da Tabatinga in Leticia übergeht, konnten wir den Heimweg zu Fuß antreten. Es ist schon ganz cool, dass man alle 3 Länder an einem Tag besuchen kann, jedoch gibt es in den einzelnen Orten nicht unbedingt viel zu entdecken.

Der nächste Tag startete morgens um 6 Uhr, da wir das erste Boot flussaufwärts nehmen wollten, um die Fundacion Maikuchiga zu besuchen. Hierbei handelt es sich um eine Auffangstation für verschiedene Arten von Affen. Nach ca. 2 Stunden Bootfahrt kamen wir dann in dem kleinen Dorf Mocagua an, wo wir abgeholt und zu der Station geführt wurden. Hier wurden wir zunächst über die Arbeit, die dort geleistet wird, aufgeklärt und hatten anschließend Zeit uns zu den Affen zu gesellen. Beim Spielen der Kapuzineräffchen wurden wir natürlich sofort mit einbezogen und nach kurzer Zeit steckte der erste Affe schon unter unseren T-Shirts. Anschließend wurde mein Kopf auch noch als Teller benutzt so dass ich nachher komplett voller Mango war. Zu guter Letzt kam noch einer der Affen zu uns auf den Schoß gekrabbelt und ist erstmal richtig eingeschlafen😊. Das war vor allem für Kathrin das absolute Highlight. Alles in allem ein sehr tolles Projekt und eine absolute Empfehlung, wenn man in Leticia ist. Fotos von den Affen auf unserem Schoß haben wir extra nicht hochgeladen, da die Organisation explizit darum bittet, das zu unterlassen, damit der Ort nicht zu einem Instagram Hotspot wird, was wir natürlich unterstützen.

Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich eine Tour zu einem indigenen Dorf geplant. Diese ist jedoch wortwörtlich ins Wasser gefallen, da es in der Nacht so stark geregnet hatte. Auf unserem Weg dorthin hätte uns das Wasser bis zum Hals gestanden.

Um noch einen tieferen Einblick in den Amazonas zu bekommen, haben wir uns anschließend noch für zwei Nächte in eine Lodge fast direkt im Regenwald gebucht, wiederum in Mocagua, wo wir am zweiten Tag schon waren. Also hieß es wieder früh aufstehen, um erneut das Boot morgens um 7 Uhr zu nehmen.

Angekommen in unserer Lodge sind wir direkt mit einer Tour zur Isla Mocagua gestartet. Diese Insel liegt mitten im Fluss und beheimatet die großen Victoria Regia Seerosen. Außerdem konnten wir dort Faultiere und Nachtaffen sehen, letztere aber nur aus weiter Entfernung in einer Höhle im Baum. Die Faultiere waren aber sehr interessant, da sie fast weiß waren. Die Art hatten wir zuvor noch nie gesehen. Zum Schluss haben wir uns noch beim Piranhafischen versucht, aber leider erfolglos.

Nachmittags stand dann die Delfintour an. Zuerst sind wir mit dem Boot an eine Stelle des Flusses gefahren, wo man die Rosa Flussdelfine sehen kann. Anschließend konnten wir an einer anderen Stelle auch noch graue Delfine erblicken.

Nach dem Abendessen haben wir auch noch eine Nachttour gemacht, bei der wir direkt hinter unserer Unterkunft in den Dschungel gegangen sind. Wir konnten dabei vor allem riesige Vogelspinnen und Taranteln sehen, aber auch kleine Baumfrösche und einen Skorpion. Die Tour war sehr schön, ich hätte nur gerne noch ein paar mehr Tiere gesehen. Als wir zurück in der Unterkunft angekommen sind, konnten wir noch ein Naturspektakel beobachten. Wir konnten einer Tarantel dabei zusehen, wie sie eine Motte fängt. Das war wirklich interessant, wie die arme Motte immer leiser summte bis sie schließlich gelähmt oder tot war. 

Am nächsten Tag hatten wir uns eine Dschungelwanderung bei Tag vorgenommen. Unser Guide brachte uns zunächst mit dem Boot tiefer in den Dschungel, von wo aus wir uns anschließend 3 Stunden lang, größtenteils abseits des Weges, durch den Wald gekämpft haben. Unser Guide hat sich mit seiner Machete den Weg durch den Dschungel gesucht und wir sind dann hinterher gelaufen. Durch das drückende Klima und die vielen Mücken war das teilweise ganz schön anstrengend. Unser Guide war leider nicht ganz so gesprächig, hat uns an einigen Stellen aber etwas zu verschiedenen Bäumen und Pflanzen erzählt. Tiere konnten wir bei dieser Tour leider nicht sehen.

Das änderte sich aber am Nachmittag. Wir hatten noch Zeit und sind eine Runde durch das kleine Dorf gelaufen, um das dortige Museum zu besuchen, in dem verschiedene Stücke der indigenen Kultur ausgestellt sind, z.B. Kostüme, die zu verschiedenen Festen getragen werden. Kurz hinter dem Museum hielten sich dann mehrere Affen direkt am Weg auf, so dass wir dann an diesem Tag doch noch Tiere zu sehen bekamen.

Nach einer ausführlichen Runde Parchis (ähnlich wie Mensch ärger dich nicht) am Abend mit den anderen Gästen, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Rückweg nach Leticia. Dort verbrachten wir noch den Nachmittag am Pool und gönnten uns am Abend in einem Restaurant noch eine der Spezialitäten der Region: Pirarucu (das ist ein Fisch😉). Wir hatten ihn uns etwas leckerer vorgestellt. Der Fisch selbst hat wenig Eigengeschmack, aber die Zubereitungsart war gut gemacht. Es hat auf jeden Fall geschmeckt. Am nächsten Tag ging es zurück nach Bogotá und von dort einen Tag später nach Quito.

Leticia war also unser letzter Stopp in Kolumbien und die Reise in den Amazonas hat sich auf jeden Fall richtig gelohnt.

Den Link zum Video findet ihr hier:

https://youtu.be/UNIUX-7la1I

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