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Tag 47 Surf Highway 45

Veröffentlicht: 10.12.2017

Gegen 3 Uhr in der früh klopft es an den VW Bus. Mein Weckdienst! Heute soll es auf den Gipfel gehen und zwei Schweizerinnen hatten dasselbe Ziel und sind vor allem fit genug dafür.

Entgegen der hier üblichen Bergsteiger Methode möglichst viel mitzunehmen, am besten sogar noch die halbe Wohnung 😂 - um dann mit 20 Kilo den Berg nicht hochzukommen und drei Tage zu benötigen - haben wir uns als Team Europa für die quick climbing Methode entschieden. Nur die absolut notwendigen sicherheitsrelevanten Teile der Ausrüstung kommen mit. Exzellent gutes Schuhwerk, sehr gute Hosen und Jacken und im Rucksack nur zwei Liter Cocos Wasser und ein bisschen Sicherungsgerät und ein 40 m Seil. Kein Foto - nur Handys, kein 4 Gänge Menü sondern zwei Energieriegel. Diese Entscheidung aufgrund unserer Erfahrung war goldrichtig.

Wir kommen gut voran, es ist noch dunkel aber die Stirnlampen sind hell genug, um jederzeit den Weg zu finden. Die Schneefelder sind einfach zu queren. Die Wolken werden immer dichter und wir kommen doppelt so schnell wie die offiziellen Zeitangaben sind. Bis der Wind extrem böig wird und sintflutartiger Regen einsetzt. Der Beschluss umzukehren, fällt einstimmig und schnell. An den Schneefelder bläst es uns fast aus den Schuhen, aber dank Seil alles sicher zu queren. Gegen zehn Uhr zurück am VW Bus. Dort es mal Kaffee zum Aufwärmen. Am Mittag gehe ich noch einen kleinen Walk, er soll zwei Stunden dauern, bin nach einer Stunde zurück. Ca. 200 m vor dem VW Bus fängt es wieder zu schütten an und es zieht Nebel auf. Nachdem ich zum zweiten Mal heute nass bin, der Wasservorrat des VW Bus zur Neige geht und alle Batterien und Powerbanks leer sind und ich dringend eine Dusche und Sonne benötige, fahre ich nach New Plymouth und von dort aus auf den Surf Highway 45. Der Kontrast ist wahnsinnig groß. Es ist Sommerwetter und am Highway 45 gehört es eigentlich zum guten Ton, mindestens zwei Surfboards auf dem Dach zu haben. Ich entscheide mich für die einfache Variante und bleibe am Oakura Beach, einem der Top Surf und Badestrände. Für mich heißt es heute nur ein bisschen Bodyboarden. Nach vielen Jahren Pause ein riesiger Spaß. Das Board ist ganz einfaches für umgerechnet 6€ aus dem Warehouse am Weg hierher noch schnell gekauft. Aufs Dach binden wäre zwar cool gekommen, aber ich hatte nur eine Wäschereien und wusste nicht, ob das hält 😂. Doch zuerst gehe ich mal Baden, die nassen Schuhe und Klamotten von der Bergtour trocken gleichzeitig in der warmen Sommersonne. Ein paar Wolken ziehen nachmittags auf, das ist aber gut so, sonst steigt wieder die Gefahr eines Sonnenbrandes.

Nach dem Bodyboarden bin ich relativ durchgefroren und die Duschen auf dem Campingplatz sind ein Highlight. Es läuft sogar Musik. Hier sind die 80er hits immer noch in, insgesamt ist alles ein bisschen retro. Als ich mich dabei ertappe, lauthals singend zu John Farnhams “the voice” unter Dusche zu stehen und aus den Nachbarduschen alle plötzlich mitsingen 😂, weiss ich wieder einmal, warum diese Reise der absolute Hammer ist!

Abends geht es dann mal ums business. Auf dem Campingplatz steht vor mir ein T1 Bus, gut restauriert aber nicht perfekt. Komme ein wenig ins Gespräch und erfahre ein wenig über die Historie. Wir werden uns aber nicht einig, war aber trotzdem ein nettes Gespräch. Also weitersuchen…

Zum Abendessen gibt es Hühnchen Teil 2 und ich schlafe nach dem tollen Sportprogramm heute bei offener VW Bus Tür mit lautem Wellenrauschen ein. Irgendwo spielt noch jemand ganz leise Gitarre, tolles Sommerfeeling hier. 

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