Veröffentlicht: 24.10.2022
Mit diesem Ruf wurden mir morgens früh gegen 5.30 Uhr in Arequipa am Busbahnhof begrüßt, denn auch diese Strecke haben wir wieder mit dem Nachtbus zurück gelegt.
Passend zum Sonnenaufgang wollten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel machen. Diesmal stürzten sich die Taxifahrer jedoch nicht auf uns - ganz im Gegenteil. Nach etwa 15 Minuten Taxis Herauswinken und unzähligen kopfschüttelnden Taxifahrern wechselten wir schlussendlich die Straßenseite, wo deutlich weniger Menschen standen, und bekamen bereits nach wenigen Minuten ein Taxi. Auch dieses Mal hatten wir wieder Glück mit dem Hotel und konnten den angebrochenen Tag mit einem ausgedehnten Schläfchen im Hotelzimmer beginnen. Anschließend trieb uns der Hunger in ein kleines nettes Café in der Nähe. Hier wurden wir bestens mit Pancakes, French Toast mit Nutella und herzhaften Croissants sowie Kaffee und frischgepresstem Saft versorgt. Gut gestärkt schlenderten wir daraufhin etwas durch die Innenstadt mit ihren traumhaft schönen historischen Gebäuden und besuchten anschließend Alpaca Mundo. Dort kann man neben Alpakas auch Lamas und Vicuñas sehen und erfährt alles über den Weg der Wolle - vom Schären der Tiere bis zum fertigen Pullover im Laden. Das was uns aber wohl am meisten im Kopf bleiben wird, ist wie Leonie von einem der Alpakas angespuckt wurde.. und zwar aus nächster Nähe.. samt Grasstückchen. Naja, kann ja auch nicht jeder von sich erzählen in Peru von ‘nem Alpaka angespuckt worden zu sein. Das mussten wir erstmal in einem netten kleinen Restaurant bei einer Pizza und einem Teller selbstgemachter Pasta sacken lassen. Arequipa selbst hat als Stadt nicht viel zu bieten, deswegen taten wir das, was wohl 90% aller Touristen in Arequipa tun: wir buchten eine Tour zum Colca Canyon, der zweitgrößte Canyon nach dem deutlich bekannteren Grand Canyon. Die Tour dauerte insgesamt 2 Tage und startete morgens gegen 9 Uhr an unserem Hotel. Auf dem Weg machten wir einige Zwischenstopps, um unteren anderen freilaufende Vicuñas, Lama- und Alpakaherden, einige Vulkane und einen einsamen Flamingo zu sehen. Der Flamingo war übrigens der erste und einzige auf der gesamten Reise und das ganz einsam oben auf 4000 Metern Höhe zwischen Vicuñas und Vulkanen. Dort haben wir nun wirklich keinen mehr erwartet. Nachdem wir in Chivay, eine kleine Stadt direkt am Colca Canyon, in unserem Hotel eingecheckt hatten, ging es auch direkt weiter zu den Hot Springs. Dort verbrachten wir ca. 2 Stunden in den wohlig warmen Quellen bei etwa 38 Grad. Am nächsten Morgen ging es recht früh los, denn bis zum Canyon mussten wir noch ein Stückchen fahren und zudem sind die Kondore, ein weiterer Grund weswegen man zum Colca Canyon fährt, morgens besser zu sehen. Auf der Strecke zur Aussichtsplattform konnten wir die tiefen Schluchten des Canyons bewundern. Wirklich atemberaubend! Gleichzeitig aber auch ganz anders als die des Grand Canyon, denn während man dort rotes Gestein sieht, ist der Colca Canyon bewachsen und weniger steil als der Grand Canyon. Kaum am Aussichtspunkt angekommen, konnten wir bereits die ersten Kondore sehen. Kondore sind mit einer Spannweite von bis zu 3 Metern die größten Vögel der Welt und somit mindestens genauso beeindruckend wie der Canyon selbst. Zeitweise flogen bis zu vier Kondore gleichzeitig über unsere Köpfe und dann direkt vor unseren Augen inmitten dieser einzigartigen Umgebung umher. Definitiv unser Arequipa- Highlight! Nachdem wir den Vögeln ca. 1 Stunde lang bei ihrer Nahrungssuche am frühen Morgen zusehen konnten, machten wir uns mit wenigen Zwischenstopps auch schon wieder auf den Rückweg. Bei einem der Zwischenstopp hatten wir bei angenehmen 25 Grad und Sonnenschein die Möglichkeit die berühmten Kaktusfrucht Getränken zu probieren, einen Sancayo Sour und eine Limonade. Sancayo heißt die grüne Kaktusfrucht, die für ihre medizinische Wirkung bekannt ist. Unter anderem hilft sie bei Gastritis, Diabetes, Osteoporose und gegen Allergien. Und lecker war es auch noch! Wieder in Arequipa angekommen, testeten wir uns noch 2 weitere Tage durch diverse Restaurants und schlenderten durch die Altstadt, um uns dann wieder mit dem Nachtbus auf die Weiterreise zu begeben. Diesmal lautete das Reiseziel: Ica beziehungsweise Huacachina.