Auszeit - Reise Richtung Osten
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Taifun in Jeju

Veröffentlicht: 23.07.2019

Am späten Nachmittag landeten wir am internationalen Flughafen von Jeju. Mit dem Taxi waren es nur wenige Fahrtminuten bis zu unserem Hotel. Leider war dieses nicht ganz so hübsch, wie auf den Bildern, aber insgesamt ganz in Ordnung. Nach einem leckeren Abendessen in der Umgebung – für einmal gab es Hähnchen und kein Rindfleisch – begaben wir uns früh zu Bett.

Am nächsten Tag erkundeten wir Jeju City. Die Strassen waren wie leer gefegt und auch in den Geschäften trafen wir kaum auf Touristen. Das war schon etwas seltsam. Im Vorfeld hatten wir nämlich gelesen, dass weltweit (!) keine Flugstrecke so häufig frequentiert ist, wie jene von Seoul nach Jeju. Die subtropische Insel gilt als Juwel und zieht entsprechend viele nationale Touristen an. Vermutlich ist der Juli in Korea kein 'Ferienmonat'. Das moderne Stadtzentrum zeugt jedoch von einem regen Tourismus. Sämtliche Sportmarken sind mit riesigen Läden vertreten und auch sonst entdecken wir viele Restaurants und Cafés. Wir hatten unsere Laptops mitgebracht und setzten uns in ein Café, um den letzten Beitrag für den Reiseblog zu verfassen. Draussen setzt in der Zwischenzeit der Regen ein. Zum Glück war es nur ein kleiner Regenschauer und wir erreichten trocken unser Hotel.

Da in Jeju City tote Hose herrschte, beschlossen wir, in das Zentrum auf der anderen Inselseite zu fahren. In der Nähe von Seogwipo befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten. Mit dem Bus dauerte die Fahrt quer über die Insel nur eine Stunde und dreissig Minuten. Die Route führt am Fusse des Berges Hallasan entlang. Der erloschene Vulkan liegt in der Mitte der Insel und ist mit fast 2000 Metern der höchste Berg Koreas. Leider konnten wir durch die Regenwand vom Berg nichts sehen.

Nach der Ankunft deponierten wir unser Gepäck im Hotel und machten uns, ausgerüstet mit Regenmänteln, auf den Weg zum nahegelegene Wasserfall. Der rund 5 km lange Rundweg ist hervorragend gewartet und führt durch eine immergrüne Umgebung. Gegen Ende der Stecke setzte der Regen erneut ein. In Kombination mit dem Wind waren unsere Schuhe und Hosen nur wenig später 'pflotschnass'. Wir liessen uns dadurch die Laune aber nicht verderben. Unterwegs wurde uns von drei Koreanern, ebenfalls Touristen, gar noch eine Tasse Kaffee angeboten. Die Herren stammten aus Seoul und verbrachten gerade ein verlängertes Wochenende auf der Insel Jeju. Einer hat gar zweimal die Schweiz besucht und so kamen wir schnell ins Gespräch. Ein wenig später setzten wir den Weg zum Wasserfall gestärkt fort. Die gewaltigen Wassermassen, die über den Fels herunter donnerten, waren beeindruckend. Wir schossen einige Bilder und kehrten ins Hotel zurück, wo die warme Dusche bereits auf uns wartete.

Am Abend erkundeten wir den lokalen Markt und die Black-Pork-Street. Eine Spezialität von Jeju ist das black pork. Dabei handelt es sich um das Fleisch einer schwarzhaarigen Schweinerasse. Dieses soll einen sehr delikaten Geschmack haben. Wir versuchten es in Form eines Burgers. Wir stellten keinen gravierenden Unterschied zum herkömmlichen Schweinefleisch fest. Funfact: Der nordkoreanische Herrscher mag das Fleisch so gut, dass er die Südkoreaner angefragt hat, ob er diese Schweine in Nordkorea halten darf. Es besteht ein Projekt, um in Pyongyang eine Farm zu eröffnen. Das nötige Material wurde bereits nach Nordkorea gebracht.

Am nächsten Tag regnete es so heftig, dass wir uns nur für die Einnahme der Mahlzeiten auf die Strasse begaben. Die Vorboten des Taifuns waren eingetroffen. Wir verbrachten einen ruhigen Tag im Hotel.

Am letzten Tag herrschte auf der Insel ein kleines Chaos. Der Taifun trib auf Insel zu und versetzte die Leute in Alarmbereitschaft. Am Morgen wurden einige Flüge aufgrund des Unwetters gecancelt. Kurz nach Mittag machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Es war völlig unklar, ob unser Flug nach Osaka durchgeführt werden würde. Die Chancen standen unserer Meinung nach eher schlecht, da der Taifun sich genau auf unserer Flugroute befand. Am kleinen Flughafen von Jeju herrschte reges Treiben. Vor einigen Schaltern hatten sich lange Warteschlangen gebildet. Uns beschäftigte aber noch ein weiteres Problem. Leider war uns beim Buchen des Fluges ein Fehler unterlaufen – wir hatten kein Aufgabegepäck dazugebucht. Online war dies aufgrund einer technischen Störung auch nicht möglich gewesen. Auf der Suche nach einer Antwort wurden wir von einem Schalter zum nächsten geschickt, bis uns endlich jemand die gewünschte Auskunft erteilen konnte: Ein Gepäckstück kann nur beim Check-in dazugekauft werden. So mussten wir beim Check-in noch CHF 45.00 pro Person dazuzahlen.

Wir hatten eindeutig mehr Glück als andere Passagiere. Unser Flug konnte mit einer Verspätung von nur zwanig Minuten starten. Zu dem unglücklichsten Reisenden konnten sich jene mit der Destination Hong Kong zählen. Statt wie geplant um 7:50 Uhr konnte ihr Abenteuer erst um 17:45 Uhr starten. Eine unglaublich lange Wartezeit an einem solch kleinen Flughafen! Nach der Sicherheitskontrolle gab es nämlich weder ein Restaurant, noch sonstige Läden. Das einzige Angebot bestand in einem Kosmetikshop und ein Souvenirshop...

Wir freuen uns auf das Abenteuer Japan.

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