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Castlegar, Wiedersehen nach 10 Jahren

Veröffentlicht: 29.08.2019

Je weiter wir uns von Vancouver entfernten, desto mehr nahm der Verkehr ab. Die Fahrt war äusserst entspannt und wir legten nur wenige Stopps ein. Die Strecke führte uns an der amerikanischen Grenze entlang. Nach zirka 7.5 Stunden Fahrt erreichten wir unseren Zielort: Castlegar.

Wir wurden herzlich von der Familie McAlduff (Jerry, Angela, Tayler und Nathan) empfangen. Wir durften das ehemalige Kinderzimmer von der mittlerweile einundzwanzigjährigen Tayler beziehen. Alles war sehr unkompliziert und wir fühlten uns willkommen. Das Wiedersehen nach zehn Jahren war für alle sehr emotional. An Gesprächsthemen mangelte es uns jedenfalls nicht.

Wir kamen in den vollen Genuss der kanadischen Gastfreundlichkeit. Die Familie verfügt über ein grosses Anwesen mit vielen „Spielsachen“. Die meisten davon verfügen über einen Motor. Vom Jetski über Motorboot, diverse Geländefahrzeuge, riesigem RV und Whirlpool ist hier alles vorhanden. Als Gäste dürften wir alles mitnutzen.

Am Abend kam die gesamte Familie McAlduff und die befreundete Familie Kanigan (Warren, Natascha, Nikita und Andre) aus der Nachbarschaft zum BBQ vorbei. Warren war letzten Herbst für zwei Tage bei uns in der Schweiz auf Besuch gewesen. Es war ein freudiges Wiedersehen. Wir genossen ein leckeres BBQ, einige gekühlte Getränke und liessen den Abend im beheizten Whirlpool ausklingen.

Leider spielte das Wetter nicht wie gewünscht mit. Zwar regnete es nicht, aber für eine Fahrt mit dem Motorboot und dem Jetski war es zu kalt. So beschlossen Warren und Jerry, mit uns ans Cannafest nach Grand Forks zu fahren. Das Cannafest ist ein gemütliches Rockfestival. Der Namen 'Cannafest' ist wohl eine Anlehnung an die erst kürzlich stattgefundene Legalisierung des Cannabis in Kanada. Ab dem nächsten Jahr wird das Festival unter einem anderen Namen stattfinden. In bester Gesellschaft genossen wir bei gemütlicher Musik ein paar Bierchen. Zu den bekanntesten Bands gehörten die Beach Boys, welche trotz ihres fortgeschrittenen Alters, einen passablen Auftritt ablieferten.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Gegend rund um Castlegar. Warren zeige uns die Skiresorts und andere schöne Plätze in der Nähe. Nach mit Mittagessen wurden die Quats (ATVs) und ein Geländefahrzeug bereit gemacht und wir rasten durch die Wälder Kanadas. Diese Aktivität war ganz nach dem Geschmack von Mathias. Ein super Tag!

Am letzten Tag ergänzten wir unser Campingausrüstung mit Sachen von Warren und Jerry und machten uns bereit für die Wildnis Kanadas. Am Abend wurden wir von der Familie McAlduff zum Abendessen in einem lokalen Restaurant eingeladen. Ein perfekter Abschluss.

Weil es uns in Castlegar so gut gefiel, beschlossen wir, am darauffolgenden Wochenende gleich nochmals für zwei Tage vorbeizuschauen. Die Familien halfen uns, ein Programm für eine Woche Camping in der Umgebung zusammenzustellen (siehe nächster Blogeintrag). Wir freuten uns auf das kommende Abenteuer.

Eine Woche später klopften wir bei den Kanigans an die Haustür. Jerry, Angela und Tayler waren für das Wochenende nach Calgary gefahren, um das neue Apartment von Tayler auf Vordermann zu bringen. Da Tayler sehr kurzfristig – nur drei Wochen vor Studienbeginn – von ihrer Aufnahme am Institut für Radiologie erfuhr, galt es in kürzester Zeit, eine geeignete Wohnung für sie und ihren Verlobten Sawyer zu finden. Eine hektische Situation für die ganze Familie und aus unserer Sicht eine administrative Katastrophe seitens Instituts.

Erneut wurden wir herzlich empfangen. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit Warren und Natascha zu einem nahegelegenen Flussbad. Wir liessen uns vom kühlen Nass flussabwärts treiben – fast wie zuhause in der Aare. Den Abend liessen wir nach einem herrlichen Abendessen am Lagerfeuer ausklingen.

Den Jetsky von Jerry im Schlepptau fuhren wir am nächsten Tag flussaufwärts zu einer Einwasserungsstelle. Sachte glitt der Jetsky vom Anhänger ins Wasser. Zu dritt – dies war für das Sportgerät eindeutig zu viel Gewicht – tuckerten wir an einen nahegelegenen Sandstrand. Wir drehten alle eine Runde mit dem Jetsky. Selbst Andrea fand an dem motorisierten Untersatz gefallen. Mit einer hohen Geschwindigkeit für das Wasser zu jagen, ist ein spezielles Gefühl. Vor allem in den Kurven wird man das Gefühl nicht los, dass der Jetsky umkippen könnte. Dies ist aber glücklicherweise praktisch unmöglich. Mathias liess sich noch mit dem Wakeboard hinter dem Jetsky mitziehen.

Wenig später trafen Warrens Schwester Tamara und deren Ehemann Harold mit dem einem etwas grösseren Boot ein. Wir banden den Jetsky am Boot fest und genossen eine Fahrt auf dem Fluss. Immer wieder stiessen neue Leute dazu. Die Stimmung war entspannt und erholsam. Am späten Nachmittag fuhren wir mit dem Auto zurück nach Castlegar.

Am Abend bereiteten wir für alle selbstgemachte Hamburger zu. Auch McAlduffs, welche nach einer langen Fahrt wieder zu Hause angekommen waren, gesellten sich dazu. Wir genossen den letzten Abend mit unseren kanadischen Freunden bevor wir uns – dieses Mal endgültig – für eine längere Zeit von allen verabschieden mussten.

Wir sind dankbar, für die wundervolle Zeit, die wir mit unseren kanadischen Freunden verbringen durften. Sich fernab der Schweiz so willkommen und zuhause zu fühlen, ist nicht selbstverständlich.

Am nächsten Tag fahren wir weiter in den Kokanee Glacier Provincial Park.

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