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Magnetic Island

Veröffentlicht: 08.09.2018

Hallo iht Liebsten, wir sind gerade in einem kleinen Küstenort namens Bowen, Julian kocht gerade für uns und ich melde mich währenddessen mal wieder zu Wort, um euch von den letzten 2 Tagen zu erzählen. 

Tag 18: 07.09.2018 - Magnetic Island 

Heute scheuchte uns der Wecker früh aus den Federn: bereits kurz nach 6 Uhr standen wir unter der Dusche und nach einem schnellen Frühstück saßen wir in unserem LIU, um zum Fährhafen von Townsville zu fahren. Auf einer gerade mal 20-minütigen Überfahrt wollten zur populären 'magnetischen' Insel schippern, wo wir, wie von Julian bereits berichtet, eine private Bootstour um die Insel gebucht hatten. Captain James Cook war vor langer Zeit der Namesgeber dieser Insel, da sein Schiffskompass in der Nähe des Eilands verrückt spielte. Er schloss daraus, dass die Insel eine magnetische Anziehungskraft besitzen müsse.

Wir kamen mit der Fähre an einer von zahlreichen Buchten der Insel an - Nelly Bay. Julian hatte im Voraus eine Tablette gegen Übelkeit genommen, damit er diesmal keine Probleme haben würde und es hatte alles gut geklappt :)
 

Mit dem Bus ging es weiter zur Bootsanlegestelle, wo wir um 9:30 von Cliff, dem Besitzer des Bootes und Leiter der Tour erwartet wurden. Cliff ist ein wirklich netter, unkomplizierter und braungebrannter Mann, etwa in den späten 50ern. Mit Fluppe im Mund, Schlapphut auf dem Kopf und löchrigem Shirt führte er uns zum Boot. Zwei weitere Teilnehmer - Mary-Anne, eine rüstige ältere Dame und ihr Schwiegersohn - saßen schon auf den seitlichen Bänken des Bootes. Es war ein kleines metallenes Motorboot, das Platz für ca. 8 Leute bot.

Zu fünft legten wir ab, immer ganz nach Cliffs Motto: Es ist euer Tag, wir machen nur das, worauf ihr Lust habt! 

Unser erster Halt war bereits nach wenigen Minuten in einer kleinen Bucht. Cliff öffnete eine Rampe am Bug des Bootes und ließ uns zum Schnorcheln ins kühle Wasser. Er wusste genauestens Bescheid über jedes noch so kleine Riff und zeigte uns, wo die schönsten Korallen zu finden seien. Außerdem befand sich an dieser Stelle ein altes Schiffswrack, das wir auch erkunden durften. Die Korallen hier waren sehr schön, es gab allerdings nicht so viele Fische wie am Great Barrier Reef. Ich bekam es kurz mit der Angst zu tun,  als eine kleine Qualle vor mir auftauchte und ab und an brannte es uns beiden an verschiedenen Hautstellen. Nord Queensland ist berühmt für seine gefährlichen Quallen, aber Cliff versicherte uns, dass wir aktuell (die Quallensaison beginnt im Oktober) keiner dieser Exemplare begnenen würden. Wieder im Boot hatte Julian aber tatsächlich ein paar Quaddeln auf dem Oberarm, die aber zum Glück wieder schnell verschwanden. 

Wir fuhren bald weiter und hielten noch an zwei weiteren Stellen, an denen geschnorchelt werden konnte. Wir gingen nur noch einmal ins Wasser. 

Am Himmel kreisten stets die verschiedensten Greifvögel auf der Suche nach ihrer Beute. Cliff drückte mir einen toten Fisch aus seiner Kühlbox in die Hand,  welchen ich etwas ängstlich in die Luft hielt, um einen der Vögel zu füttern. Ein 'Brahmini Kite' kreiste über uns und ließ sich tiefer und tiefer sinken, bis er blitzschnell und fast unbemerkt den Fisch aus meiner Hand stibitzte. Den Ersten ließ er leider über dem Wasser fallen, einen Zweiten griff er gekonnt aus meiner Hand. Es war faszinierend, wie zielsicher und ohne mich zu berühren der schöne Greif den Fisch schnappte. 

Weiter ging es entlang der Inselküste mit dem Blick auf verlassene Buchten mit weißem Sand, auf Wälder und Felsen. Das Wasser schimmerte türkisblau und wir genossen die Fahrt und den Ausblick. 

Wenig später hielten wir erneut in einer Bucht, um Fische namens 'Batfish' (Fledermausfische) zu füttern. Cliff kannte die Insel wie seine Hosentasche und wusste genau, in welcher Bucht welche Tiere, ob Fische, Vögel oder Riesenmuscheln hausten. Kaum hatten wir ein paar Fischbrocken ins Wasser geworfen, kamen unzählige Fische an und streckten ihre schnappenden Mäuler aus dem Wasser. Die Fische waren ca. 50 cm breit und  ganz platt, sodass man die glatte Seite streicheln konnte, wenn sie an die Oberfläche kamen. Wir amüsierten uns sehr über die drolligen Fische, es war auf jeden Fall eines der Highlights der Tour! Zwei kleine Riffhaie schauten ebenfalls vorbei. 

Als die Fahrt weiterging, durfte Juli das Steuer übernehmen und er brachte uns zur nächsten Bucht. 

An der 'Horseshoe Bay' legten wir eine kleine Mittagspause ein und wir gönnten uns Backfisch mit Pommes. 

Auch ich durfte das Boot nun lenken und auf der weiteren Fahrt zeigte Cliff uns mehrere Adlerhorste, die Weißbauchseeadlern gehörten. Ein Adler-Paar saß in der Nähe seines Horsts in einem Baum. Wir versuchten, sie mit Fischen anzulocken. Julian warf Fische auf einen Felsen und nach einiger Zeit stürzten sich die Seeadler hinab, um sie sich zu stibitzen. Auch der Brahmini-Kite freute sich und bekam ein paar Fische ab. Es war einfach atemberaubend die anmutigen Tiere aus einer solchen Nähe zu sehen. Als wir weiter fuhren, sahen wir dem Adlerpaar noch lange in der Ferne beim Jagen zu. 

Der Tag neigte sich dem Ende zu, die Sonne stand schon tiefer und Cliff fuhr das Boot mit hoher Geschwindigkeit auf dem offenen Meer zurück in Richtung der Bootsanlegestelle. Das Wasser Peitsche uns ins Gesicht und wir bekamen noch eine große Meeresschildkröte zu Gesicht, die neben unserem Boot den Kopf zum Atmen aus dem Wasser streckte. Um ca. 17 Uhr erreichten wir den Hafen, verabschiedeten uns von allen und bedankten uns bei Cliff. Zurück auf der Fähre merkten wir, wie kaputt wir von dem langen Tag waren. Wir mussten noch einen Schlafplatz finden und fuhren zum ersten Mal auf einen kostenlosen Stellplatz bei einer Tankstelle. Wir hatten Glück und bekamen einen Platz, aßen noch zu Abend und schliefen um 21 Uhr. Es war ein rundum gelungener und erlebnisreicher Tag, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird :)

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