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Killer Whales & Tennisstunden

Veröffentlicht: 27.10.2018

Tag 66 | Eden | 26.10.2018


Hallo ihr alle,

als wir am heutigen Morgen am Frühstückstisch saßen und unser Müsli & Kaffee genossen, hatten wir beide die selbe Idee: wir wollten noch einen weiteren Tag auf diesem tollen Campingplatz in Eden bleiben und das Wetter genießen. Der Frühling schien nun endgültig im Bundesstaat 'New South Wales' angekommen zu sein und wir freuten uns auf weitere Runden Minigolf und einen Walk durch die Stadt. 

Zunächst gingen wir entlang der Hauptstraße, vorbei an einigen Shops, Einkaufsläden sowie Cafés bis zum 'Killer Whale Museum', welches bereits 1939 seine Pforten öffnete. Die Stadt Eden wurde als Hochburg des australischen Walfangs bekannt. Ab dem späten 19. Jahrhundert bis circa 1930 wurden hier in der Region Wale gejagt und deren Fett, Knochen und Fleisch weiterverarbeitet und verkauft. Des Weiteren wurde dieses Museum einem Killer Wal (oder auch Orca genannt) namens 'Old Tom' gewidmet. Dieser Wal, welcher unter anderem den Walfängern beim Töten der Buckel -und Bartenwale half, starb in der Bucht Edens im Jahre 1930. Hierzu eine kleine Geschichte:


Von circa 1890 bis 1930 haben Old Tom und weitere Orcas mit den Walfängern von Twofold Bay zusammengearbeitet. Das Walfangunternehmen wurde von einer Landbasis aus betrieben und ist einzigartig in der Kooperation zwischen Mensch und Wal. Die Orcas, die in jeder Saison nach Eden zurückkehrten, konnten durch individuelle Markierungen identifiziert werden. Tom, Hooky, Humpy und Stranger haben die Bartenwale in die Bucht von Twofold Bay getrieben. Anschließend wurden die Walfänger durch das Schwanzschlagen auf die Oberfläche des Wassers von der Ankunft der Beute informiert. Die Jagd begann.

Nachdem die Walfänger den Wal mit der Harpune getroffen hatten, halfen die Orcas mit, deren Tod schneller voranzutreiben. Sie rollten sich über das Blasloch, um das Atmen zu stören, andere schwammen darunter, um zu verhindern, dass die Wale abtauchten und wegschwammen. Vom getöteten Wal nahmen die Orcas die Zunge und Lippen als Belohnung und den Rest brachten die Walmänner an Land. Der letzte Wal wurde hier 1928 erlegt. 

Am 17.09.1930 wurde 'Old Tom' tot, im Twofold Bay treibend, gefunden. Sein Skelett wurde präpariert und war das erste Ausstellungsstück im 1939 erbaute 'Eden Killer Whale Museum'.

Das Museum machte einen relativ alten, aber stets interessanten Eindruck und wir verbrachten, in diesem über zwei Stockwerke großen Museum, circa 90 Minuten darin. Einen kurzen Film über die Geschichte des Walfangs konnte man sich in einem kleinen Kino anschauen. 

Wir machten uns weiter auf den Weg und gingen Richtung Hafen. Hier lagen viele kleine Boote im Wasser und schaukelten hin und her. Ein Mann strich den Bug eines Schiffes und die Farbe lag beißend in der Luft. Das ein oder andere Fischrestaurant hatte geöffnet und zog die hungrigen Menschen an. Der Weg führte weiter zum südlichsten Zipfel der Stadt, dem 'Eden Lookout und Rotary Park'. Hier hatten wir, wie schon so oft, eine klasse Aussicht auf das weite Meer, die Klippen und ein paar Boote. Janina packte unseren Müsliriegel aus und wir schauten nach, ob wir heute ein paar Wale sehen konnten. Taten wir hier aber nicht. 

Nun war es ca. 13 Uhr und wir hatten uns vorgenommen, einen entspannten Tag in unserem 'Garden of Eden' zu verbringen. Also ging es nach einem kurzen Abstecher bei Coles zurück zum Platz. Wir verschickten dort einige Sprachnachrichten an die Familie und hatten Lust auf eine weitere Partie Mini Golf. In Runde 2 stand es Gleichstand am Ende der neun Bahnen. Also musste die Entscheidung her! Wir wählten zufällig eine Bahn aus und ich begann mit zwei Schlägen - Janina zog mit drei nach. So knapp war es lange nicht mehr!

Zum Entsetzen gestand mir Janina, noch nie einen Tennisschläger in der Hand gehabt bzw. damit gespielt zu haben. Wir griffen uns spontan die Schläger und Bälle und gingen auf den Platz. Janina's erste Tennisstunde überhaupt begann! Wir spielten uns im T-Feld die Bälle zu und zur Verwunderung Janina's "war es gar nicht so leicht, wie es immer im Fernsehen aussieht". Ich versuchte ihr die Techniken und Regeln des Sports etwas näher zu bringen und wir schlugen noch ein wenig die Bälle über das Netz. Schlecht für ihre erste Stunde schlug sie sich nicht ;)

Den Abend verbrachten wir lange Zeit in der Küche, da wir hier, mit dem in der Ausstattung mit inbegriffen Ofen, einen leckeren Kartoffel-Gemüse-Auflauf kochten. Während der Auflauf in der Camp Kitchen vor sich hin schmorte, spielten wir einige Runden 'Skipbo' und 'Rummikub'. Nach einem eher ruhigen, aber schönen Tag machten wir gegen 22 Uhr die Augen zu...

J♡J

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